Carl Classen - Stefan Reis - Dr. Norbert Winter
Einführung - Was bisher geschah... / Boger und die Brücke zur Zeichenhomöopathie
Dr. Norbert Winter & Carl Classen: Einleitung
Unter der Prämisse "Was bisher geschah" stellt die Einleitung der beiden Tagungsveranstalter Carl Classen (Ars Curandi Schule in Karlsruhe) und Dr. Norbert Winter (Zentrum für klassische Homöopathie, Karlsruhe) das Boger-Symposium 2021 in einen historischen Kontext. Zunächst wird jener Kolleg*innen gedacht, die jüngst von uns gegangen sind, darunter der Verleger Bernd von der Lieth, Eckart von Seherr-Thohs und Dieter Tills, die mit ihrem Schaffen wesentlich dazu beigetragen haben, Bogers Schatz zu erhalten und seine Lehre und Anwendung in die heutige Zeit zu übertragen.
Wo stehen wir aktuell mit Boger? Die historisch-inhaltliche Einordnung nimmt ihren Ausgangspunkt bei v. Bönninghausen als geistigem Urvater einer fallanalytischen Herangehensweise, die von Boger weiterentwickelt, verfeinert und präzisiert wurde. Carl Classen vergleicht den Zeitgeist in Bogers Epoche mit dem heutigen. Schon damals war es für Homöopathen nicht einfach, sich in der Medizin zu behaupten. Welchen inneren und äußeren Bedrohungen begegnen wir heutzutage? Wie können wir damit umgehen?
Stefan Reis: Die Brücke zur Zeichenhomöopathie
Im ersten Hauptvortrag des Symposiums schlägt Stefan Reis eine Brücke zur Zeichenhomöopathie. Was bedeutet der Begriff Zeichenhomöopathie? Was ist der Unterschied zwischen Symptom und Zeichen? Im Vergleich zum "vollständigen Symptom" (nach Kent) achtet eine zeichenorientierte Betrachtung - ähnlich wie Boger - auf wiederholte Charakteristika (Zeichen) in Symptomenreihen, z. B. eine Schmerzqualität, die sich in verschiedenen Körperregionen lokalisiert. Insbesondere spielen jene Faktoren eine zentrale Rolle, die unterschiedliche Beschwerden des Patienten gleichartig modalisieren (z. B. Besserung durch Bewegung)
Um relevante Zeichen (und Zeichenkombinationen) zu erkennen, ist ein zeichenbasiertes Materia-medica-Studium erforderlich. Als repertoriales Werkzeug dient Stefan Reis vor allem Plates Symptomenlexikon, darüber hinaus Bönninghausens Taschenbuch (TTB), Bogers BBCR und GA sowie weitere Werke. Reis erörtert, wo die konzeptionellen Unterschiede gegenüber Boger (z. B. unterschiedliche Gewichtungen) liegen.
Mit visuellem Begleitmaterial (Powerpoint-Präsentation als PDF)
 
Hörprobe 2: Stefan Reis - Einführung in die Zeichenhomöopathie
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- Artikel-Nr.: AC-2211
- Abspieldauer (ca.): 1 Std. 55 Min.
- Edition: AC (Ars Curandi)
- Schlüsselworte: Boger G. H. G. Jahr General Analysis Symptomenlexikon Synoptic Key vollständiges Symptom Von Bönninghausen Zeichenhomöopathie
Dr. Norbert Winter & Carl Classen: Einleitung
Unter der Prämisse "Was bisher geschah" stellt die Einleitung der beiden Tagungsveranstalter Carl Classen (Ars Curandi Schule in Karlsruhe) und Dr. Norbert Winter (Zentrum für klassische Homöopathie, Karlsruhe) das Boger-Symposium 2021 in einen historischen Kontext. Zunächst wird jener Kolleg*innen gedacht, die jüngst von uns gegangen sind, darunter der Verleger Bernd von der Lieth, Eckart von Seherr-Thohs und Dieter Tills, die mit ihrem Schaffen wesentlich dazu beigetragen haben, Bogers Schatz zu erhalten und seine Lehre und Anwendung in die heutige Zeit zu übertragen.
Wo stehen wir aktuell mit Boger? Die historisch-inhaltliche Einordnung nimmt ihren Ausgangspunkt bei v. Bönninghausen als geistigem Urvater einer fallanalytischen Herangehensweise, die von Boger weiterentwickelt, verfeinert und präzisiert wurde. Carl Classen vergleicht den Zeitgeist in Bogers Epoche mit dem heutigen. Schon damals war es für Homöopathen nicht einfach, sich in der Medizin zu behaupten. Welchen inneren und äußeren Bedrohungen begegnen wir heutzutage? Wie können wir damit umgehen?
Stefan Reis: Die Brücke zur Zeichenhomöopathie
Im ersten Hauptvortrag des Symposiums schlägt Stefan Reis eine Brücke zur Zeichenhomöopathie. Was bedeutet der Begriff Zeichenhomöopathie? Was ist der Unterschied zwischen Symptom und Zeichen? Im Vergleich zum "vollständigen Symptom" (nach Kent) achtet eine zeichenorientierte Betrachtung - ähnlich wie Boger - auf wiederholte Charakteristika (Zeichen) in Symptomenreihen, z. B. eine Schmerzqualität, die sich in verschiedenen Körperregionen lokalisiert. Insbesondere spielen jene Faktoren eine zentrale Rolle, die unterschiedliche Beschwerden des Patienten gleichartig modalisieren (z. B. Besserung durch Bewegung)
Um relevante Zeichen (und Zeichenkombinationen) zu erkennen, ist ein zeichenbasiertes Materia-medica-Studium erforderlich. Als repertoriales Werkzeug dient Stefan Reis vor allem Plates Symptomenlexikon, darüber hinaus Bönninghausens Taschenbuch (TTB), Bogers BBCR und GA sowie weitere Werke. Reis erörtert, wo die konzeptionellen Unterschiede gegenüber Boger (z. B. unterschiedliche Gewichtungen) liegen.
"Es geht immer um Pärchenbildung"
Anhand mehrerer Fallbeispiele illustriert der Referent das praktische Vorgehen, z. B. bei der Bildung sinnvoller Zeichenpaare: eine Patientin mit Akne seit der Pubertät, ein Mann mit Heuschnupfen. Schließlich vergleicht Stefan Reis die jeweiligen Schwachstellen der Werkzeuge SL, TTB und GA. Den Abschluss bilden Fragen und Kommentare der Teilnehmer (z. B. zu den Polaritäten, zum Symptomenlexikon).
Das Boger-Symposium (Karlsruhe 2021)
Vor über 20 Jahren wurde die Fallanalyse nach C. M. Boger für den deutschsprachigen Raum "wiederentdeckt" und neu erschlossen. Maßgeblich daran beteiligt war der versierte Boger-Experte Dr. Norbert Winter, der sich seither unermüdlich für eine fundierte Verbreitung von Bogers Methodik und Arbeitswerkzeugen eingesetzt hat, auch in seinem Karlsruher Lehrinstitut. Norbert Winter und Carl Classen (ars curandi, Karlsruhe) veranstalteten im Sommer 2021, gemeinsam mit weiteren erfahrenen Homöopathen, das vierte Boger-Symposium in Karlsruhe - als Bilanz nach zwei Jahrzehnten Anwendung, als Ausblick in die weitere Zukunft und vor allem als Brückenschlag zu anderen Homöopathierichtungen.
Nachdem in früheren Symposien eher die Feinheiten von Bogers Methodik ergründet worden waren, hat sich Bogers fallanalytische Arbeitsweise inzwischen als Werkzeug in vielen Praxen etabliert und bewährt. Daher gilt der Schwerpunkt des Boger-Symposiums 2021 eher der Frage, worin mögliche Schnittstellen und Berührungspunkte gegenüber anderen, auch neueren homöopathischen Strömungen bestehen und was diese unterschiedlichen Richtungen gemeinsam haben.
Das Symposium gibt viel Anlass zur Hoffnung, dass Bogers Sichtweise auch ein Bindeglied sein könnte, um unterschiedliche methodische Ansätze miteinander in eine sinnvolle und nützliche Beziehung zu setzen, was wiederum ihrer praktischen Anwendung zugutekommt. Die Bogersche Methodik betont Aspekte im Fallverständnis, die auch in anderen Herangehensweisen hoch relevant sind, beispielsweise Merkmale der Durchdringung und Generalisierung von Symptomatiken.
Unter dem Motto "Boger verbindet..." baut die Tagung daher bewusst Brücken zu anderen Analysemethoden, darunter zur Zeichenhomöopathie (Symptomenlexikon, Stefan Reis), zur Semiotik (Jens Ahlbrecht), zur Empfindungsmethode nach Sankaran (Andreas Holling), zu James Compton Burnett (Rolf Hinderer) und zu speziellen Anwendungsgebieten wie der Pädiatrie (Katja Welsch) und der Tierhomöopathie (Heinz Weder). Darüber hinaus schlägt Dr. Christoph Tils eine historische Brücke zu alten Fällen, die uns viel Neues lehren können!
Mit visuellem Begleitmaterial (Powerpoint-Präsentation als PDF)
1. Begrüßung durch Carl Classen und Norbert Winter / "Was bisher geschah" / Gedenken (00:00)
2. Wo stehen wir mit Boger? / Ausgangspunkt: von Bönninghausen / Ausblick auf die Beiträge zum Symposium (10:20)
3. Carl Classen: Der Zeitgeist zu Bogers Zeiten und heute /Bedrohung der Homöopathie von außen und innen (16:39)
4. Die Bedeutung Bogers - über General Analysis und Synoptic Key hinaus (26:30)
5. Stefan Reis: Begrüßung / Die Brücke zur Zeichenhomöopathie / Ursprung und Bedeutung des Begriffs "Zeichenhomöopathie" [2] / Vollständiges Symptom [3] / Zeichen und Zeichenkombinationen [5] (31:13)
6. Zeichenbasiertes Materia medica Studium (6) / Das Symptomenlexikon / Fallanalyse der "Zeichenhomöopathie" [7] / Werkzeuge [8] (40:32)
7. G. H. G. Jahr: Hautrepertorium / Meine Arbeitsweise [9] (50:49)
Datei/Teil 2 (57:46)
1. Die Brücke zu Boger (GA) [10] / Beachtung konzeptioneller Unterschiede [14] (00:00)
2. Fallbeispiel 1 (F, 32): Akne seit Pubertät [15] (08:35)
3. Fallbeispiel 2 (M, 59]: Heuschnupfen [18] (13:56)
4. Schwachstellen unserer Werkzeuge [24]: SL, TTB u. GA im Vergleich (27:46)
5. Fragen und Kommentare der Teilnehmer / Frage zu Polaritäten (35:58)
6. Kritische Betrachtung der Polaritäten (44:53)
7. Frage zum Symptomenlexikon (51:58)
Carl Classen
Geb. 1959, Heilpraktiker und Homöopath Praktiziert in Karlsruhe und leitet dort seit 1997 ars curandi Homöopathie & Heilkunst, mit den Schwerpunkten Heilpraktiker-Grundausbildung sowie Homöopathie Aus- und Weiterbildung und Supervision. Außerdem freier Autor sowie berufspolitischer Einsatz für Therapiefreiheit, Selbstbestimmungsrechte und Qualifizierungssysteme mit Augenmaß.Nähere Informationen über unseren Autor Carl Classen (Webseite): https://www.arscurandi.de
Dr. Norbert Winter
Dr. rer. nat. Norbert Winter
- Jahrgang 1960
- 1978-1986 Studium der Physik
- 1986-1988 Zivildienst im Krankenhaus und Beginn des intensiven Studiums der Homöopathie
- 1988-1993 Promotion und Forschungsarbeit in Elementarteilchenphysik (CERN/Genf)
- 1990 Heilpraktikerprüfung
- seit 1991 Praxistätigkeit, ab 1993 Vollzeit
- 1997 Gründung der "Schule für Klassische Homöopathie" in Karlsruhe
- seit 1999 Vertiefung der Bogerschen Fallanalyse und Methodik
Neben der intensiven Praxis- und Lehrtätigkeit weitere Beschäftigung mit:
Weitere Infos: Webseite von Dr. Norbert Winter
Stefan Reis
- Jahrgang 1961
- Seit 1987 homöopathische Praxis, seit 1994 in Mülheim an der Ruhr.
- Durch Kontakte mit Adolf Voegeli, Otto Eichelberger, Klunker, von Keller und Gypser z.a. Studium der Fachliteratur der homöopathischen Frühzeit (Hahnemann, Bönninghausen, Hering) und seitdem konsequente Umsetzung dieser "genuinen" Homöopathie in Praxis und Lehre.
- 1994 Gründung und Leitung der Dynamis-Schule für Homöopathie in Mülheim, Dozent der Dynamis-Schule Zürich von 1994-99.
- Seit 1995 umfangreiche Seminartätigkeit in Deutschland und im benachbarten Ausland.
- Von 1992-97 Mitherausgeber und -schriftleiter der Zeitschrift Archiv für Homöopathik, seit 2006 Neues Archiv für Homöopathik. Autor von "Homöopathische Behandlung von Verletzungen".
- Übersetzer und Herausgeber von Guernseys "Keynotes zur Materia medica" und Dunhams "Vorlesungen zur homöopathischen Materia medica".
- Mitherausgeber des "Kleinen Kwibus" 2007 und 2009.
2 Audio-Dateien als MP3-Download.
Bild auf der Covervorderseite:"Dr. Cyrus Maxwell Boger im Garten" (Quelle: Postkarte im Besitz von Cheryl Bragg, bearbeitet von Dr. Norbert Winter)
Hersteller
Verlag Homöopathie + Symbol, Martin Bomhardt, Liebigstr. 36, 10247 Berlin, E-Mail: info@homsym.de
Produktabbildung
Digitales Produkt - keine Abbildung verfügbar. Die Abbildung oben links dient der symbolischen Dekoration dieser Seite
Produktform
Digitales Produkt: Eine/mehrere ZIP-Dateien als digitale(s) Paket zum Herunterladen via Email-Link / Kundenkonto. Die ZIP-Datei enthält alle zum Produkt gehörigen abspielbaren Medien (Format MP3 bei Audio oder MP4 bei Video), optional zusätzliche PDF-Dateien als visuelles Material, optional weitere TXT-Dateien oder andere marktübliche digitale Formate (Genaueres siehe Beschreibung unter "Details").
Angaben zur Produktsicherheit / Warnhinweise
Dieser Titel (Inhalt des Produkts) enthält fachkundliche Informationen für/über Heilberufe und heilkundliche Anwendungen, jedoch keine Werbung für bestimmte Heilmittel/-behandlungen. Er gibt ausschließlich die persönliche Meinung und subjektive Erfahrung des/der jeweiligen Autor*in*nen wieder. Keinesfalls können bestimmte Inhalte, insbesondere im Medium wiedergegebene Hinweise zu medizinischen Anwendungen (z. B. zur Einnahme bestimmer Arzneien) als konkreter Ratgeber oder gar Anleitung zur (Selbst-)Behandlung verstanden werden, insbesondere nicht von medizinischen Laien. Im Falle eines Behandlungsbedarfs halten Sie bitte Rücksprache mit professionellen Therapeut*innen, inbesondere Ihrem Hausarzt/Ärztin, um mögliche gesundheitliche Folgen und Schäden einer unprofessionellen Eigenanwendung zu vermeiden.
Ars Curandi Homöopathie & Heilkunst (Carl Classen) & Zentrum für Klassische Homöopathie (Dr. Norbert Winter). Veranstaltungsort: Leonardo-Hotel Karlsruhe, 3./4. Juli 2021
Näheres über Ars Curandi Homöopathie + Heilkunst
Näheres über das Zentrum für Klassische Homöopathie (Karlsruhe)
Das Karlsruher Boger-Symposium 2021 ist als kompletter Tagungsmitschnitt auf CD oder Download erhältlich:
AC-221
Darüber hinaus sind auch die einzelnen Beiträge als Einzel-Downloads verfügbar:- AC-2211: Einführung - Was bisher geschah... / Boger und die Brücke zur Zeichenhomöopathie (Carl Classen, Dr. Norbert Winter, Stefan Reis)
- AC-2212: Boger und die Brücke zur Semiotik (Dr. Jens Ahlbrecht)
- AC-2213: Mit dem General Analysis auf der Spur historischer Fälle von Nash, Allen, Kent, Hoyne u. a. (Christoph Tils)
- AC-2214: Boger und die Brücke zur Empfindungsmethode (Andreas Holling)
- AC-2215: Bogers Charakteristik, Hahnemanns Heilungshindernisse und die Honigbienen. Eine Spurensuche aus der Bienenperspektive. (Heinz Weder)
- AC-2216: Boger und die Brücke zu Burnett. Lebenswege zu Gesundheit und Wohlbefinden (Rolf Hinderer)
- AC-2217: Boger-Methodik in der Pädiatrie (Katja Welsch)
- AC-2218: Boger goes Africa & India. Interviews mit Richard Pitt und Dr. Jawahar Shah (Andreas Holling)
- AC-2219: Ausklang - Wie es weitergehen könnte... Abschlussdiskussion (Carl Classen, Dr. Norbert Winter)
Für Boger-Einsteiger und historisch Interessierte ist zusätzlich eine Einführungsseminar erhältlich - als "Prolog" zum Symposium:
AC-2210: Cyrus Maxwell Boger: Gelebte Homöopathie. Synopse aus Leben und Werk (Dr. Norbert Winter)