"Klinische" Rubriken in den Repertorien, d. h. Rubriken mit Krankheitsnamen, sind zahlreich, aber oft nicht von guter Qualität. Sie sind nicht immer gut definiert, enthalten ungesicherte Einträge und viele Mittel, die sich bei mehreren Autoren nachweislich bewährt haben, sind nicht aufgeführt.
In diesem Vortrag gehe ich der Frage nach, wie klinische Erfahrungen auf zuverlässige Weise in die Repertorien aufgenommen werden können. Ich beschränke mich dabei auf das Beispiel der Mononukleose. Dabei sind zunächst die Begriffe "klinische Erfahrung" und "festständige Krankheiten" zu klären.
In meiner Praxis habe ich retrospektiv 28 Fälle von Mononukleose ausgewertet und dabei einige Arzneimittel gefunden, die sich oft bewährt haben, sowie weitere Arzneien, die in Einzelfällen erfolgreich waren. Zu fast allen Arzneimitteln konnte ich Bestätigungen bei anderen Autoren finden. Auch Mittel, die bei Mononukleose wiederholt nicht halfen, also offensichtlich nicht zum entsprechenden Mittelpool gehören, konnten identifiziert werden.
Die klinischen Rubriken der gängigen Repertorien, die sich auf die Mononukleose beziehen, werden benannt, verglichen und auf ihren Gehalt überprüft. Dabei zeigt sich eine unvollständige und teilweise schlecht belegte Auswahl.
Zur Etablierung, Ergänzung und Korrektur klinischer Rubriken wird vorgeschlagen, die Rubriktitel eindeutig zu definieren und die Mittelzuordnung über ein Peer Review bzw. eine Redaktion oder eine vergleichbare Qualitätssicherung zu überprüfen. Die Zuverlässigkeit der Angaben und das Vertrauen der Nutzer könnte damit entscheidend gestärkt werden.
Über den WissHom-Kongress 2014 (ICE 2014)
Der 14. Internationaler Coethener Erfahrungsaustausch (WissHom-Kongress) hatte den Themenschwerpunkt "Von der Fallanalyse zur Behandlungskompetenz - aus eigenen Fällen lernen". Besonderes Interesse der Vorträge war daher, wie wir Praxiserfahrungen nutzen können, um unser homöopathisches Wissen individuell und kollektiv zu vertiefen. Von der Sammlung von Kasuistiken zu festständigen Krankheiten bis zur Umsetzung der Informationen aus Studien wurden beim ICE 14 Möglichkeiten aufgezeigt, die unsere Behandlungskompetenz stärken. Ergänzt wurde dies mit weiterführenden Fragestellungen: Wie bereichert uns fachärztliches Wissen in der Beurteilung eines Heilverlaufs? Welche didaktischen Erfahrungen können wir aus den Reformbestrebungen im Medizinstudium übernehmen? Wie sehen die aktuellen Erklärungsmodelle zur Wirksamkeit hochpotenzierter Substanzen aus?
Filmausschnitt siehe unten
 
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- Artikel-Nr.: AV-142-02
- Edition: AV (AVR Aufzeichnungen)
- Schlüsselworte: Mononukleose Repertorisation Repertorium
"Klinische" Rubriken in den Repertorien, d. h. Rubriken mit Krankheitsnamen, sind zahlreich, aber oft nicht von guter Qualität. Sie sind nicht immer gut definiert, enthalten ungesicherte Einträge und viele Mittel, die sich bei mehreren Autoren nachweislich bewährt haben, sind nicht aufgeführt.
In diesem Vortrag gehe ich der Frage nach, wie klinische Erfahrungen auf zuverlässige Weise in die Repertorien aufgenommen werden können. Ich beschränke mich dabei auf das Beispiel der Mononukleose. Dabei sind zunächst die Begriffe "klinische Erfahrung" und "festständige Krankheiten" zu klären.
In meiner Praxis habe ich retrospektiv 28 Fälle von Mononukleose ausgewertet und dabei einige Arzneimittel gefunden, die sich oft bewährt haben, sowie weitere Arzneien, die in Einzelfällen erfolgreich waren. Zu fast allen Arzneimitteln konnte ich Bestätigungen bei anderen Autoren finden. Auch Mittel, die bei Mononukleose wiederholt nicht halfen, also offensichtlich nicht zum entsprechenden Mittelpool gehören, konnten identifiziert werden.
Die klinischen Rubriken der gängigen Repertorien, die sich auf die Mononukleose beziehen, werden benannt, verglichen und auf ihren Gehalt überprüft. Dabei zeigt sich eine unvollständige und teilweise schlecht belegte Auswahl.
Zur Etablierung, Ergänzung und Korrektur klinischer Rubriken wird vorgeschlagen, die Rubriktitel eindeutig zu definieren und die Mittelzuordnung über ein Peer Review bzw. eine Redaktion oder eine vergleichbare Qualitätssicherung zu überprüfen. Die Zuverlässigkeit der Angaben und das Vertrauen der Nutzer könnte damit entscheidend gestärkt werden.
Über den WissHom-Kongress 2014 (ICE 2014)
Der 14. Internationaler Coethener Erfahrungsaustausch (WissHom-Kongress) hatte den Themenschwerpunkt "Von der Fallanalyse zur Behandlungskompetenz - aus eigenen Fällen lernen". Besonderes Interesse der Vorträge war daher, wie wir Praxiserfahrungen nutzen können, um unser homöopathisches Wissen individuell und kollektiv zu vertiefen. Von der Sammlung von Kasuistiken zu festständigen Krankheiten bis zur Umsetzung der Informationen aus Studien wurden beim ICE 14 Möglichkeiten aufgezeigt, die unsere Behandlungskompetenz stärken. Ergänzt wurde dies mit weiterführenden Fragestellungen: Wie bereichert uns fachärztliches Wissen in der Beurteilung eines Heilverlaufs? Welche didaktischen Erfahrungen können wir aus den Reformbestrebungen im Medizinstudium übernehmen? Wie sehen die aktuellen Erklärungsmodelle zur Wirksamkeit hochpotenzierter Substanzen aus?
Gerhard Bleul (†)
Arzt für Allgemeinmedizin, Homöopathie, Chirotherapie in Hünstetten.
Jahrgang 1954, Allgemeinarzt mit Schwerpunkt Homöopathie, seit 1986 in eigener vertragsärztlicher Praxis. Qualitätszirkelmoderation seit 1993, Weiterbildungsermächtigung für Homöopathie seit 1997.
Von 1997 bis 2003 2. Vorsitzender des DZVhÄ. 2001 Mitgründer des Europäischen Instituts für Homöopathie (InHom) und der Homöopathie-Stiftung in Köthen. Gründungsmitglied der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Homöopathie (WissHom) und deren Sektionssprecher für Weiterbildung, Fortbildung und Lehre. Mitarbeit in den Arbeitsgruppen Lernziele und E-Learning.
Seit 2002 Mitherausgeber der Allgemeinen Homöopathischen Zeitung (AHZ). Herausgeber einer Lehrbuchreihe des DZVhÄ zur homöopathischen Weiterbildung und einer Sammlung verschiedener Methoden der "Homöopathischen Fallanalyse". Leitung von Weiterbildungskursen, Fallseminaren und Supervision für Homöopathie.
Mitautor von Homöopathie-Ratgebern und Kompendien, Veröffentlichung zahlreicher Zeitschriftenbeiträge, Leitung der A-F-Weiterbildungskurse in Wiesbaden, regelmäßige Ärzteseminare am eigenen Praxisstandort.
Gerhard Bleul verstarb nach schwerer Krankheit am 3. Juni 2020
In memoriam Gerhard Bleul
(von Michael Frass, Curt Kösters, Sigrid Kruse, Sieglinde Lauer, Susanne Ulbrich Zürni, Stefanie Jahn, Petra Weiermayer, Sandra Wuertenberger, Anna Gerstenhöfer - für WissHom)
"Am Mittwoch, den 3. Juni 2020, hat Gerhard Bleul seinen Lebenszyklus vollendet. Die Mitglieder der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Homöopathie (WissHom) trauern mit seiner Familie.
Auch für die Homöopathie in Deutschland ist sein Tod ein schmerzlicher Verlust. Gerhard hat ungeheuer viele und vielfältige Beiträge geleistet und das noch bis kurz vor seinem Tod.
Über viele Jahre war er Mitherausgeber der AHZ und hat auch selbst viele Artikel dort publiziert. Besondere Anliegen waren ihm die Lehre und die Erforschung der Homöopathie. In der Fort- und Weiterbildung war er selbst immer aktiv als Dozent und publizierte auch diverse Materialien und Bücher (so z. B. die Schriftenreihe des DZVhÄ zu den A- bis F-Kursen). Aber auch der heutige Stand der Homöopathie in der Türkei geht wesentlich auf sein langjähriges Wirken dort zurück. Der nunmehr ins Jahr 2021 verlegte 75. LMHI-Kongress in Istanbul ist ein Ergebnis. 2001 war er federführend beteiligt an der Gründung der Homöopathie-Stiftung des DZVhÄ und des Europäischen Instituts für Homöopathie (InHom), 2010 dann wiederum an der Gründung der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Homöopathie (WissHom), der Nachfolge von InHom. Der Internationale Coethener Erfahrungsaustausch (ICE) wurde ebenfalls 2001 von ihm initiiert und über viele Jahre auch gestaltet und organisiert. Bei WissHom war er seit der Gründung ehrenamtlich für die Koordination der Sektion Lehre verantwortlich, aber auch an vielen Projekten außerhalb dieser Sektion beteiligt. Seit November 2019 war er 2. Vorsitzender und hat diese Aufgabe bis zu seinem Rücktritt Anfang April mit vollem Einsatz erfüllt. Für die Präsidiumssitzungen von WissHom hat Gerhard Bleul jeweils seinen wunderschön am Taunus gelegenen Seminarraum zur Verfügung gestellt und uns gemeinsam mit seiner langjährigen lieben Lebensgefährtin Jutta Lindner wunderbar betreut und bewirtet. Das Materia-Medica-Projekt Glopedia verdankt ihm sein Herzstück, den International Code of Symptoms (ICS) - und dies war auch der Inhalt eines seiner letzten Artikel in der AHZ (3/2020). Auch das Falldokumentationsprojekt Empirium geht wesentlich auf einen Dokumentationsstandard zurück, der in mehreren Konsensuskonferenzen entwickelt wurde, von Gerhard geduldig aber beharrlich und ergebnisorientiert moderiert. Die Arbeitsgruppe Spezifische Krankheiten (bei Hahnemann festständige Krankheiten) wurde ebenfalls von ihm begründet und betrieben. In der Sektion Lehre förderte und begleitete er unter anderem die Ansätze zum Online-Learning. Eines seiner letzten Projekte war die Entwicklung eines Online-Lexikons.
Seine große und erfolgreiche Praxis führte er trotz schwerer Krankheit noch bis kurz vor seinem Tod. Die Weiterbildungungskurse in Wiesbaden-Naurod, Fallseminare, Supervisions- und Arbeitskreise unter seiner Leitung begleiteten über Jahrzehnte junge Kollegen und Kolleginnen beim Studium der homöopathischen Lehre. Neben enormem Fleiß, seiner Eloquenz und Beharrlichkeit bleiben auch sein Humor und seine Wertschätzung unterschiedlicher Strömungen der Homöopathie in Erinnerung.
Er fehlt uns sehr als: als Ratgeber, Diskussionspartner, besonders aber als Mensch und Freund. Wir hoffen, all das Gute, das er auf den Weg zu bringen vermocht hat, mit vereinten Kräften fortführen zu können."
(Quelle: https://www.wisshom.de/ueber/personalia/)
Video-DVD
Hersteller
AV Recording Service GbR, Dorfstr. 12, 23730 Roge, E-Mail: info@avrecord.de
Produktabbildung
Abbildung oben links: Frontalansicht des Produkts
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Bei Mediumauswahl "Video-DVD":
Video-DVD(s) im marktüblichen Datenformat, in einer oder mehreren handelsüblichen CD/DVD-Box(en) aus Kunststoff
Angaben zur Produktsicherheit / Warnhinweise
Dieser Titel (Inhalt des Produkts) enthält fachkundliche Informationen für/über Heilberufe und heilkundliche Anwendungen, jedoch keine Werbung für bestimmte Heilmittel/-behandlungen. Er gibt ausschließlich die persönliche Meinung und subjektive Erfahrung des/der jeweiligen Autor*in*nen wieder. Keinesfalls können bestimmte Inhalte, insbesondere im Medium wiedergegebene Hinweise zu medizinischen Anwendungen (z. B. zur Einnahme bestimmer Arzneien) als konkreter Ratgeber oder gar Anleitung zur (Selbst-)Behandlung verstanden werden, insbesondere nicht von medizinischen Laien. Im Falle eines Behandlungsbedarfs halten Sie bitte Rücksprache mit professionellen Therapeut*innen, inbesondere Ihrem Hausarzt/Ärztin, um mögliche gesundheitliche Folgen und Schäden einer unprofessionellen Eigenanwendung zu vermeiden.
WissHom-Kongress 14. Internationaler Coethener Erfahrungsaustausch (ICE 14), Köthen (Anhalt), 20.-22. November 2014
Weitere Informationen finden Sie hier: WissHom-Kongress