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Anne Schadde
Trauma und Homöopathie. Die schwierige Begleitung traumatisierter Patienten
"Man geht nie weiter, als wenn man nicht mehr weiß, wohin man geht." (Goethe)
Fast jeder Erkrankung liegt letztendlich eine (unbewältigte) traumatische Erfahrung zugrunde, stellt Anne Schadde zu Beginn dieses zweiten Teils ihres Berliner Seminars (2018) fest (Teil 1: Der rote Faden). Doch wurde die weitreichende Bedeutung von Traumatisierungen auch innerhalb der Homöopathie bislang kaum erkannt oder klar definiert.
Die Begleitung traumatisierter Patienten gestaltet sich oftmals schwierig: Nur selten ist es mit einer einzigen Arzneigabe getan, meist werden mehrere Arzneien hintereinander benötigt. Eine höchst einfühlsame Begleitung und eine genaue Verlaufsbeobachtung sind daher besonders wichtig.
Traumatisch bedingte Störungen entstehen nach schweren seelischen Erschütterungen, insbesondere Kriegs- oder Gewalterfahrungen, existenziellen Bedrohungen sowie psychischen / körperlichen Missbrauch. Zur Flucht vor der Erinnerung wird das erlebte Trauma meist abgespalten und bleibt verdrängt. Das Urvertrauen zerbricht, was sich anamnestisch häufig in innerer Ruhelosigkeit ausdrückt, als Zeichen eines ständigen Alarmzustands.
Anhand der vorgestellten Fälle zeigt Anne Schadde auf sehr lebendige Weise, wie wir uns traumatisierten Patienten nähern können, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten und die ähnlichste Arznei ausfindig zu machen. Dabei sollten wir uns davor hüten, auf reine Kompensationsreaktionen hin zu verschreiben. Stattdessen sollten wir uns darum bemühen, das tiefere Problem zu verstehen (vgl. Teil 1: Der rote Faden).
Im Seminar stellt die Referentin auch einige Arzneien (und Arzneifamilien) vor, die sich bei ihren traumatisierten Patienten besonders häufig bewährt haben. Stark abgekapselte traumatische Erlebnisse verweisen oft auf Steine/Mineralien: Tief in der Dunkelheit der Erde versteckt, müssen sie "aufgebrochen" werden.
"Was du ererbt von deinen Vätern hast, Erwirb es, um es zu besitzen. Was man nicht nützt ist eine schwere Last, Nur was der Augenblick erschafft, das kann er nützen." (Goethe)
Themen
- Was sind Traumata?
- Psychodynamik traumatischer Erfahrungen und deren Folgen
- Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
- Unbewusste Symptome und Schreckensbilder
- Die Therapie traumatischer Störungen
- Fallaufnahme, Fallanalyse und Fallbegleitung
 
Hörprobe 2 (Turmaline)
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- Artikel-Nr.: CH-2182
- Abspieldauer (ca.): 4 Std. 34 Min.
- Edition: CH (Chiron Schule Berlin)
- Schlüsselworte: Aristolochia clematitis Augeninfarkt Autoaggression Autoimmunerkrankung Blasenentzündung Blausäure Calendula Camphora Carduus benedictus Carduus marianus Hydrocyanicum acid. Kampfer Korbblütler Migräne Posttraumatische Belastungsstörung Psyche PTBS Schörl Sericum coconi bombyx Stress Trauma Traumatologie Turmalin
"Man geht nie weiter, als wenn man nicht mehr weiß, wohin man geht." (Goethe)
Fast jeder Erkrankung liegt letztendlich eine (unbewältigte) traumatische Erfahrung zugrunde, stellt Anne Schadde zu Beginn dieses zweiten Teils ihres Berliner Seminars (2018) fest (Teil 1: Der rote Faden). Doch wurde die weitreichende Bedeutung von Traumatisierungen auch innerhalb der Homöopathie bislang kaum erkannt oder klar definiert.
Die Begleitung traumatisierter Patienten gestaltet sich oftmals schwierig: Nur selten ist es mit einer einzigen Arzneigabe getan, meist werden mehrere Arzneien hintereinander benötigt. Eine höchst einfühlsame Begleitung und eine genaue Verlaufsbeobachtung sind daher besonders wichtig.
Traumatisch bedingte Störungen entstehen nach schweren seelischen Erschütterungen, insbesondere Kriegs- oder Gewalterfahrungen, existenziellen Bedrohungen sowie psychischen / körperlichen Missbrauch. Zur Flucht vor der Erinnerung wird das erlebte Trauma meist abgespalten und bleibt verdrängt. Das Urvertrauen zerbricht, was sich anamnestisch häufig in innerer Ruhelosigkeit ausdrückt, als Zeichen eines ständigen Alarmzustands.
Schlüsselreize wie ein Knall oder plötzliche Geräusche können den Betroffenen in die ursprüngliche Situation versetzen (Flashback) und erneut Schreckensbilder auslösen. Typisch sind auch affektive Reaktionen wie Gesichts- und Schamröte, Tremor, Wutausbrüche und Weinen, Schlafstörungen, unklare Ängste, Depression und Schwierigkeiten mit sozialen Beziehungen. Erst seit kurzer Zeit sind transgenerative Traumata ("Kriegsenkeltrauma") bekannt, die sich erst in den Folgegenerationen auswirken. Traumafolgen können das Leben, insbesondere die Beziehungen zu anderen, nachhaltig stören oder gar zerstören. Sie benötigen bisweilen Jahre, um erfolgreich therapiert zu werden.
Ziel der homöopathischen Behandlung sollte die Erkennung und Reintegration des abgespaltenen traumatischen Erlebens sein. Mittels kleiner, behutsamer Erinnerungsschritte kann sich der Patient dem Trauma allmählich annähern. Der dafür erforderliche Vertrauensraum wird auf therapeutischer Seite durch zugewandtes, empathisches Zuhören geschaffen, unter Verzicht auf jegliche Wertung. Das aktive Zuhören hat sich insbesondere bei Mehrfachtraumatisierung, Folter, Kindesmissbrauch oder Vergewaltigung bewährt. Vertrauensbildung setzt voraus, dass der/die Therapeut*in innerlich gefestigt, integer und glaubwürdig ist.
"Krankheit ist immer Identifikation mit dem Problem"
Mit wachsendem Vertrauen werden heilsame Schritte möglich. Beispielsweise kann der Patient Abstand zu seiner Krankheit gewinnen, indem wir mit ihm eine "180-Grad-Drehung" imaginieren (Spiegelfunktion), also ungewohnte Blickwinkel auf sein Problem einnehmen, z. B.: "Was war das Positive an meinem Schicksal?"
Anhand der vorgestellten Fälle zeigt Anne Schadde auf sehr lebendige Weise, wie wir uns traumatisierten Patienten nähern können, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten und die ähnlichste Arznei ausfindig zu machen. Dabei sollten wir uns davor hüten, auf reine Kompensationsreaktionen hin zu verschreiben. Stattdessen sollten wir uns darum bemühen, das tiefere Problem zu verstehen (vgl. Teil 1: Der rote Faden).
Im Seminar stellt die Referentin auch einige Arzneien (und Arzneifamilien) vor, die sich bei ihren traumatisierten Patienten besonders häufig bewährt haben. Stark abgekapselte traumatische Erlebnisse verweisen oft auf Steine/Mineralien: Tief in der Dunkelheit der Erde versteckt, müssen sie "aufgebrochen" werden.
"Was du ererbt von deinen Vätern hast, Erwirb es, um es zu besitzen. Was man nicht nützt ist eine schwere Last, Nur was der Augenblick erschafft, das kann er nützen." (Goethe)
Arzneien
Aristolochia clematitis, Calendula, Camphora, Carduus benedictus, Carduus marianus, Sericum coconi bombyx (Seidenspinner), Turmaline
Fälle
- 1. Frau mit V. a. Autoimmunerkrankung → Schwarzer Turmalin (Schörl)
- 2. Frau mit psychotischen Krisen nach Schwangerschaft → Camphora
- 3. 66-jähriger Mann mit Migräne und Augeninfarkt → Carduus marianus
- 4. Frau mit Beschwerden nach OP eines Kreuzbandrisses → Sericum coconi bombyx (Seidenspinner)
- 5. Frau mit V. a. Blasenentzündung → Aristolochia clematitis
1. Frage zur Arbeit mit Q-Potenzen / Individuelle Entscheidung (00:00)
2. Trauma, Psyche und Homöopathie / Homöopathie ohne "happily ever after" (05:54)
3. Was ist eine traumatische Erfahrung? / Folgen der Traumatisierung (14:22)
4. Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) / Schlüsselreize / Blumentöpfe (22:00)
5. Unbewusste Symptome und Schreckensbilder / Physiologie der PTBS / Affekte als Gemütsbewegungen (28:46)
6. Transgenerative Traumata / Kriegsenkel- und Großenkeltrauma (35:48)
7. Die Therapie / Vertrauen aufbauen / Die Macht des Zuhörens / Pflicht zur Zuversicht (44:02)
8. Die 180-Grad-Drehung / Was war das Positive meines Schicksals? (51:49)
9. Fall 1: V. a. Autoimmunerkrankung / Vorgeschichte / Auslösende Begebenheit (59:25)
10. F1: Traum von fremder, böser Macht / Dunkle böse Macht / Verschreibung auf Kompensation (69:25)
Datei/Teil 2 (75:43)
1. F1: Autoaggression / Die Begegnung mit der Schwärze (00:00)
2. F1: Analyse: Die Schuldfrage / Erste Verschreibung: "Totale Sonnenfinsternis" (06:15)
3. F1: Verlauf: Auftreten weiterer traumatischer Erinnerungen / Schuldhafte Träume (15:04)
4. F1: Verborgenes, Verhärtetes / Den Bann in sich brechen / Welche Arznei? / Turmalin (21:15)
5. Die Turmaline: Versteckte, lichte Farben / Das Innere versteckt die Emotion (29:38)
6. Der Schörl (schwarzer Turmalin) / AMP in Österreich / F1: Reaktion / Turmaline Überblick (37:53)
7. Kurzer Turmalin-Fall: Metastasierter Krebs / Das Aufgerissene / Der stumme Schrei (47:39)
8. Empfindungen / Verschreibung: Chrom-Turmalin / DD Diamant / Verlauf nach 14 Wochen (57:22)
9. Fall 2: "Hilfe, ich ersticke" / Symptome während Schwangerschaft / Lebensgeschichte (66:19)
Datei/Teil 3 (74:35)
1. F2: Was ist der Konflikt? / Hydrocyanicum acidum (Blausäure): Arzneibild (00:00)
2. F2: Verlauf nach Hydr-ac. / Das Erleben von Nichtkönnen (09:04)
3. F2: Neue Analyse / Über die Repertorien Synergy und MacRepertory (17:08)
4. F2: Repertorisation / Verordnung und Verlauf nach Camphora (Kampfer) (25:27)
5. F2: Weiterer Verlauf: Die kollektive Empfindung der Familie / Camphora (31:34)
6. Fall 3: Migräne und Augeninfarkt / Vorgeschichte / Organon §7 / Carduus marianus (39:08)
7. F3: Das Aussehen während der Migräne / Arzneiauswahl / Verlauf nach Carduus marianus (47:07)
8. F3: Weiterer Verlauf / Erläuterungen: Augeninfarkt, Migräne / DD Korbblütler und Ranunculacae (56:34)
9. F3: Malaria-Miasma / Beschreiben Sie Stress / Fallbeispiel Korbblütler (Calendula) / Die offene Wunde (66:23)
Datei/Teil 4 (47:02)
1. F3: Zorn als Reaktion auf hohe Empfindlichkeit / Die Macht der inneren Bilder (00:00)
2. F3: Unter Druck geraten - Welches Miasma? / Zusammenfassung: Das Erleben des Patienten (06:00)
3. Carduus marianus und Carduus benedictus (12:34)
4. Sericum coconi bombyx: Prüfung und Arzneibild von Katrin Rabe / Fall 4: OP nach Kreuzbandriss (21:24)
5. Fall 5: Blasenentzündung / Fühlt sich schmutzig / Wie fühlt sich das an? / Der Missbrauch (30:23)
6. F5: Analyse / Ekel vor sich selbst / Aristolochia clematitis (36:53)
Anne Schadde
lebt und arbeitet seit 1986 in ihrer Praxis in München. Sie gibt Seminare und Vorträge weltweit. Als Gründungsmitglied des Homöopathie-Forums und der European and International Councils for Classicai Homeopathy (ECCH & ICCH) hat Anne Schadde der Homöopathie der Gegenwart große Dienste erwiesen. Dies setzt sich in ihrer unermüdlichen Arbeit mit Prüfungen neuer Arzneimittel fort: Ozon, Lithium carbonicum, Ginkgo biloba, Cypraea eglantina (die Kauri-Schnecke), Lapislazuli, Lignum aquilaria agallocha (das edle Räucherholz) und zuletzt der Turmalin.
Das homöopathische Wirken von Anne Schadde zeichnet sich vor allem durch ihr Verständnis für das Seelische im Menschen aus. Ihre hohe Intuition, ihr liebevolles Einfühlungsvermögen und ihre Begabung der schnellen Verknüpfung der Eindrücke machen so manche ihrer Anamnesen zu einem wirklichen Kunstwerk. Wer sie schon live auf Vorträgen erlebt hat, kennt die Freude, Begeisterung und Liebe zum Menschen, die sie in ihrem Wirken als Homöopathie-Lehrerin, Therapeutin und Mensch vermittelt.
Webseite von Anne Schadde: www.anne.schadde.de
Studien und C4-Verreibungen von Anne Schadde mit umfangreichem Textmaterial: Studien von Anne Schadde
Ihr Buch "Turmalin - Edelstein des Regenbogens" finden sie hier:
Seven Tourmalines of the Rainbow (Essay with beautiful illustrations, case samples, repertory additions):
In folgenden Versionen erhältlich:
4 Audio-CDs in dekorativer Buchformatbox, oder als MP3-Download.
Hersteller
Verlag Homöopathie + Symbol, Martin Bomhardt, Liebigstr. 36, 10247 Berlin, E-Mail: info@homsym.de
Produktabbildung
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Produktform
Digitales Produkt: Eine/mehrere ZIP-Dateien als digitale(s) Paket zum Herunterladen via Email-Link / Kundenkonto. Die ZIP-Datei enthält alle zum Produkt gehörigen abspielbaren Medien (Format MP3 bei Audio oder MP4 bei Video), optional zusätzliche PDF-Dateien als visuelles Material, optional weitere TXT-Dateien oder andere marktübliche digitale Formate (Genaueres siehe Beschreibung unter "Details").
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Dieser Titel (Inhalt des Produkts) enthält fachkundliche Informationen für/über Heilberufe und heilkundliche Anwendungen, jedoch keine Werbung für bestimmte Heilmittel/-behandlungen. Er gibt ausschließlich die persönliche Meinung und subjektive Erfahrung des/der jeweiligen Autor*in*nen wieder. Keinesfalls können bestimmte Inhalte, insbesondere im Medium wiedergegebene Hinweise zu medizinischen Anwendungen (z. B. zur Einnahme bestimmer Arzneien) als konkreter Ratgeber oder gar Anleitung zur (Selbst-)Behandlung verstanden werden, insbesondere nicht von medizinischen Laien. Im Falle eines Behandlungsbedarfs halten Sie bitte Rücksprache mit professionellen Therapeut*innen, inbesondere Ihrem Hausarzt/Ärztin, um mögliche gesundheitliche Folgen und Schäden einer unprofessionellen Eigenanwendung zu vermeiden.
Dieser Vortrag ist Teil der zweitägigen Veranstaltung. Beide Vorträge können Sie zum vergünstigten Paketpreis ebenfalls erhalten: