Hans-Lothar Michels
Die Rolle der Imagination auf dem Weg zum Bild der Arznei. (Homöopathie berührt - Begegnungen am Vogelsberg)
Imagination war für Paracelsus ein wichtiges Element zur Erkenntnis des "Lichts der Natur". Henry Corbin beschrieb die Rolle der Imagination im Sufismus. Für Rudolf Steiner diente sie zur Erkenntnis höherer Welten. C. G. Jung empfahl die "aktive Imagination", um mit unserem Innern Kontakt aufzunehmen. In der Homöopathie finden diese Konzepte bislang noch wenig Beachtung, obwohl die aktive Imagination beispielsweise auch bei der Erarbeitung von Arzneimittelbildern genutzt werden kann.
Die Tagung "Begegnungen am Vogelsberg"
Ist es nicht befremdlich, wie Homöopathie in den Medien heutzutage meist diskreditiert wird? Haben wir uns längst an Schlagzeilen gewöhnt, in denen die homöopathische Heilkunst aufs Gröbste verhöhnt und als fragwürdiges oder gar unwirksames Scharlatanerie abgetan wird? Nüchterne Diskussionen sind kaum noch möglich, stattdessen werden erbitterte Glaubenskämpfe ausgetragen. Warum nur? Was ist es, woran die Homöopathie rührt? Was ist es, was sie berührt?
Anknüpfend an ein erstes gemeinsames Seminar in Mücke/Hessen (November 2018) luden Lothar Michels und Dr. Norbert Winter aufgeschlossene Referent*innen aus ganz unterschiedlichen Disziplinen zu einer ersten "Begegnung am Vogelsberg" ein. Bei dieser Tagung gelang eine einzigartige, kommunikative Verknüpfung zwischen verschiedenen Fachgebieten, wissenschaftlichen Richtungen, Themen und Fragestellungen - in einem gemeinsamen Ringen um ein besseres Verständnis dessen, was uns in der Welt umgibt und was Homöopathie ausmacht. Dabei verband sich scheinbar Getrenntes zu vertieften Einsichten und eröffnete neue Möglichkeiten des Betrachtens und Verstehens.
In diesen Berührungen und Begegnungen zwischen Alt und Neu, Geistes- und Naturwissenschaften, Mythos und Ratio könnte eine mögliche Heimat für die Homöopathie liegen, in der sie sich in ihrer ganzen Pracht entfalten kann.
Mit zusätzlichem visuellen Material (PDF)!
![]() | Dieser Vortrag als Download: 11,90 € |
- Artikel-Nr.: VG-192
- Abspieldauer (ca.): 1 Std. 24 Min.
- Edition: VG (Vogelsberg-Begegnungen)
- Schlüsselworte: Ähnlichkeit Alchemie Archetyp C. G. Jung Erkenntnis Gehirn Geisteswissenschaft Heilkunst Homöopathie Imagination Kausalität Kommunikation Naturwissenschaft Paracelsus Phänomenologie Philosophie Physik Quantenphysik Schamanismus Spagyrik Synchronizität Verreibung Wahrnehmung Welle Wissenschaft
In seiner Praxis wird der homöopathische Arzt Lothar Michels häufig mit Phänomenen konfrontiert, die wissenschaftlich-kausal nicht erklärbar sind, beispielsweise Synchronizitäten (zeitgleich auftretende Ereignisse ohne erkennbaren kausalen Zusammenhang) oder Berichte von Patienten, die verblüffende Ähnlichkeiten mit schamanischen Reisen aufweisen.
Solche Phänomene werden von der Naturwissenschaft meist verleugnet, wegdiskutiert, als purer Zufall abgetan oder gar pathologisiert. So wundert es nicht, dass auch der Begriff der "Einbildung" heute meist abschätzig verwendet wird, obwohl er einen durchaus seriösen Hintergrund hat. Für Paracelsus war die Einbildung (Imagination) ein wichtiges Element der Erkenntnis. Der französische Philosoph und Theologe Henry Corbin beschrieb ihre Rolle im Sufismus, Rudolf Steiner diente sie zur Erkenntnis höherer Welten. C. G. Jung empfahl die "aktive Imagination", um mit unserem Innern Kontakt aufzunehmen, zur Erhellung des eigenen Unbewussten.
Der aus dem Mittelalter stammende Begriff des "Unus mundus" (eine Welt) umschreibt die in älteste Zeiten zurückreichende, heute jedoch fast vergessene (verdrängte) Annahme einer Realität "hinter" der wissenschaftlich-kausal erklärbaren Ebene. Unus mundus ist ein Konzept für das "Ganze", für die "verborgene Einheit" der Welt. In dieser Einheit wird die rein sinnliche Wahrnehmung bzw. Erfahrung weit überschritten (transzendiert). Ähnlich umfasst der Begriff "Mundus imaginalis" (Henry Corbin) eine von Mystikern beschriebene Welt, die im Zustand zwischen Wachen und Schlafen oder mittels Drogen, Trommeln, Ritualen, Askese oder Meditation erfahrbar wird.
Michels verdeutlicht drei Erkenntnisorgane und Welten, die mit- und untereinander in Resonanz stehen:
1. die physische, durch Sinnesorgane vermittelte dinglich-gegenständliche Welt.
2. die seelische Welt der Imagination (Mundus imaginalis), die von Ideen, Formen und Archetypen bevölkert ist.
3. die intelligible Welt der Vernunft und des Verstandes.
Imaginationen schaffen Realitäten - nicht nur in der geistigen, sondern auch in der körperlichen Welt. Beispiele dafür sind der Pauli-Effekt oder die kurative Wirkung einer Arznei, die vom Patienten nicht einmal physisch eingenommen wurde (z. B. "Wasserglas-Methode") - offensichtliche Wirkungen eines Resonanzprinzips anstelle von physikalischer Kausalität.
In der Homöopathie finden die hier dargestellten Konzepte bislang noch wenig Beachtung, obwohl die "aktive Imagination" bei der Gewinnung von Arzneimittelerkenntnissen eine wichtige Rolle spielen kann, beispielsweise im meditativen Prozess der Verreibung, wo die Verreiber in einen unmittelbaren Kontakt mit dem Geist der Arznei treten.
Die Tagung "Begegnungen am Vogelsberg"
Ist es nicht befremdlich, wie Homöopathie in den Medien heutzutage meist diskreditiert wird? Haben wir uns längst an Schlagzeilen gewöhnt, in denen die homöopathische Heilkunst aufs Gröbste verhöhnt und als fragwürdige oder gar unwirksame Scharlatanerie abgetan wird? Nüchterne Diskussionen sind kaum noch möglich, stattdessen werden erbitterte Glaubenskämpfe ausgetragen. Warum nur? Was ist es, woran die Homöopathie rührt? Was ist es, was sie berührt?
Jede Berührung verändert und bringt Neues hervor. Sie lässt gewohnte Dinge oftmals in einem anderen Licht erscheinen. Auch wenn Berührung für manche bedrohlich ist, so fühlt man sich danach oft lebendiger und "wirklicher".
Liegt das Misstrauen gegenüber der homöopathischen Heilmethode - oberflächlich betrachtet - womöglich daran, dass sie mit den gängigen Paradigmen und Gesetzen der Naturwissenschaft nicht vereinbar zu sein scheint? Ist unser übliches Weltbild, also die Vorstellung dessen, was "wirklich" ist, mit Homöopathie inkompatibel? Oder besteht das Problem vielleicht nur in der bislang gewohnten Art zu denken?
Homöopathie bewegt sich in einem Grenzbereich zwischen verschiedenen geistigen Traditionen. Diese Grenzen werfen drängende Fragen auf. Durch die jüngeren Erkenntnisse der Quantenphysik werden alte, vergessen geglaubte Denkweisen plötzlich wieder höchst modern. Welche Relevanz haben sie für die Homöopathie?
Anknüpfend an ein erstes gemeinsames Seminar in Mücke/Hessen (November 2018) luden Lothar Michels und Dr. Norbert Winter aufgeschlossene Referent*innen aus ganz unterschiedlichen Disziplinen zu einer ersten "Begegnung am Vogelsberg" ein. Bei dieser Tagung gelang eine einzigartige, kommunikative Verknüpfung zwischen verschiedenen Fachgebieten, wissenschaftlichen Richtungen, Themen und Fragestellungen - in einem gemeinsamen Ringen um ein besseres Verständnis dessen, was uns in der Welt umgibt und was Homöopathie ausmacht. Dabei verband sich scheinbar Getrenntes zu vertieften Einsichten und eröffnete neue Möglichkeiten des Betrachtens und Verstehens.
In diesen Berührungen und Begegnungen zwischen Alt und Neu, Geistes- und Naturwissenschaften, Mythos und Ratio könnte eine mögliche Heimat für die Homöopathie liegen, in der sie sich in ihrer ganzen Pracht entfalten kann.
Mit zusätzlichem visuellen Material in PDF-Form!
1. Imaginationsübung zur Erdung (00:00)
2. "Einbildung" / Unus mundus - Die Einheit der Welt / Wolfgang Pauli und der Pauli-Effekt (00:00)
3. Henry Corbin und der Mundus imaginalis / Al Suhrawardi / Drei Welten, drei Erkenntnisorgane (09:17)
4. Das Licht aller Lichter / Parallele Erfahrungen / Emanuel Swedenborg (25:41)
5. Henry Corbin und C. G. Jung / Das "Rote Buch" / Aktive Imagination / Arbeit mit Symbolen (50:35)
6. Mircea Eliade: Schamanismus als archaische Ekstasetechnik / Reisen in andere Wirklichkeiten (81:13)
7. Agrippa von Nettesheim / Die Renaissance / Imagination in westlicher Kunst und Kultur (122:55)
8. Imagination und Arzneibild im Verreibungsprozess / Placebo und Nocebo (171:10)
9. Ergänzungen, Fragen und Diskussion: Imaginäre Zahlen, Hypnose, Krankheit und Umwelt (1:04:03)
10. Verkürzte Kausalitäten? / Die Synthese von Kausalität und Akausalität / Offene Imagination (1:10:39)
11. Resonanz zwischen Tier und Mensch / Ergänzungen zur Spanischen Grippe (1:17:32)
Hans-Lothar Michels
Von 1995 bis heute Lehrtätigkeit in der Homöopathie. Zwischen 2003 und 2005 erlernte er bei Franz Renggli ressourcenorientierte Körperpsychotherapie mit Babys und ihren Müttern. Danach Selbsterfahrung bei William Emerson. 2010-2012 Ausbildung in Biosynthese® bei Silvia Specht-Boadella und David Boadella.
Hans-Lothar Michels lebt und arbeitet als homöopathischer Arzt in Brauerschwend (Oberhessen). In seiner Praxis behandelt er Menschen homöopathisch und körperpsychotherapeutisch. Schwerpunkt der Arbeit sind dabei durch Schwangerschaftsprobleme und Geburtsschwierigkeiten traumatisierte Babys, Kinder und Erwachsene. Sein besonderes Interesse gilt den vielen Gemeinsamkeiten der Körperpsychotherapie und der Homöopathie, insbesondere auf dem Gebiet der prä- und perinatalen Trauma-Therapie.
1 Audio-Datei als MP3-Download.
Bild auf der Covervorderseite:Flammarion Woodcut (unbekannter Künstler) (via Wikimedia Commons, Lizenz: CC0 Public Domain) Wir danken dem/der FotografIn herzlich für die Erlaubnis zur Nutzung dieses Bildes!
We thank the photographer very much for the permission to use this picture!
Hersteller
Verlag Homöopathie + Symbol, Martin Bomhardt, Liebigstr. 36, 10247 Berlin, E-Mail: info@homsym.de
Produktabbildung
Digitales Produkt - keine Abbildung verfügbar. Die Abbildung oben links dient der symbolischen Dekoration dieser Seite
Produktform
Digitales Produkt: Eine/mehrere ZIP-Dateien als digitale(s) Paket zum Herunterladen via Email-Link / Kundenkonto. Die ZIP-Datei enthält alle zum Produkt gehörigen abspielbaren Medien (Format MP3 bei Audio oder MP4 bei Video), optional zusätzliche PDF-Dateien als visuelles Material, optional weitere TXT-Dateien oder andere marktübliche digitale Formate (Genaueres siehe Beschreibung unter "Details").
Angaben zur Produktsicherheit / Warnhinweise
Dieser Titel (Inhalt des Produkts) enthält fachkundliche Informationen für/über Heilberufe und heilkundliche Anwendungen, jedoch keine Werbung für bestimmte Heilmittel/-behandlungen. Er gibt ausschließlich die persönliche Meinung und subjektive Erfahrung des/der jeweiligen Autor*in*nen wieder. Keinesfalls können bestimmte Inhalte, insbesondere im Medium wiedergegebene Hinweise zu medizinischen Anwendungen (z. B. zur Einnahme bestimmer Arzneien) als konkreter Ratgeber oder gar Anleitung zur (Selbst-)Behandlung verstanden werden, insbesondere nicht von medizinischen Laien. Im Falle eines Behandlungsbedarfs halten Sie bitte Rücksprache mit professionellen Therapeut*innen, inbesondere Ihrem Hausarzt/Ärztin, um mögliche gesundheitliche Folgen und Schäden einer unprofessionellen Eigenanwendung zu vermeiden.
Dieser Vortrag ist Teil der zweitägigen Tagung "Begegnungen am Vogelsberg - Homöopathie berührt", mit insgesamt 6 Vorträgen. Alle zusammen sind zum ermäßigten Gesamtpreis hier bei uns erhältlich: