Zwerge, Gnome, Drolliges und Tollpatschiges gehören ebenso in das Arzneibild von Agaricus wie Drogen, Rausch und fulminante, berserkerhafte Wutausbrüche. Viele Mythen ranken sich um den Fliegenpilz, der in den schamanischen Riten der nordischen Völker als Mittler zwischen den Welten dient, als Bote der Magie.
Der Pilz bevorzugt ein dunkles und feuchtes Milieu, das sich beim Menschen als Fuß-, Darm-, Genitalpilz oder Soor wiederfindet. Sein mentales Leitsymptom ist die Angst vor Krebs.
Im toxikologischen Bild fallen Affektionen des Nervensystems auf: Kribbeln, Brennen und Lahmheit in peripheren Nerven und Rückenmark, psychotische Zustände, Halluzinationen und krampfhafte Zuckungen. Die psychische Verfassung von Agaricus äußert sich bisweilen in wilden Ausbrüchen, Schreien, bei Psychose und Delirium mit gesteigerter körperlicher Kraft. Die fehlende oder verminderte Impulskontrolle geht mit ausgelassener Albernheit, Singen, Tanzen und jäher Wut einher. Träume von Feuer, Brennen, Fliegen (im doppelten Wortsinn) sind ebenso wie die Angst vorm Ersticken weitere bekannte Agaricus-Phänomene.
Julius Mezger beschreibt die Phasen der Agaricus-Krankheit so:
- 1. (Über)Erregung: berauscht, angeberisch, prahlerisch und schwatzhaft.
- 2. Ekstase: Außer sich sein, Verzückung, Rausch, Ekstase, Manie, erinnert an Psychose, Halluzination, sich selbst schädigende Wut.
- 3. Gehemmtheit: Verzögerung, Lahmheit, alles kommt zu spät, unbeholfen, ungeschickt, idiotisch.
Aus: Jürgen BeckerAgaricus - Der Fliegenpilz. Mittler zwischen den Welten (BO-9101)
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Anacardium Barium carb. Bovist Ignatia Lachesis Lycopodium Mercurius Phosphor Pilze Platin Thuja
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