Jens Brambach - Martina Große - Ulrike Müller
Medorrhinum. Leben in Extremen - zwischen Hedonismus und Unterdrückung
"Die Lösung von Medorrhinum ist nicht die Welle, sondern die Stille danach" (Jens Brambach)
Im gängigen Bild erscheint Medorrhinum meist laut, bunt und peinlich - ein Mensch, der sein Leben in vollen Zügen lebt, liebt und genießt, ein Hedonist auf ganzer Linie. Doch wäre die sykotische Nosode der doppelgestaltigen Tripper-Gonokokke kein großes Polychrest, gäbe es nicht auch andere, unbekanntere Seiten. An diesem Homöopathischen Sonntag begeben sich drei Berliner Homöopath*innen auf die Suche nach den eher verborgenen Aspekten von Medorrhinum-Patienten. Die Beiträge sind geprägt von persönlichen Erlebnissen und eigener Betroffenheit.
Themen
- Rausch und Exzess
- Narzisstische Persönlichkeitsstörung
- Hypertones Medorrhinum: gierig, laut, peinlich
- Hypotones Medorrhinum: Depression, Antriebslosigkeit, Rückzug, Abmagerung
- Körpersymptomatik: Haut und Schleimhaut, Gelenke, Herzerkrankungen
- Ängste und Wahnideen
- Der Lolita-Effekt
- Verhalten: Wut, sprunghaft, schnell, sensibel, frühreif
- Lösungsmöglichkeiten für Medorrhinum in der therapeutischen Begleitung
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- Artikel-Nr.: SO-278
- Abspieldauer (ca.): 2 Std. 46 Min.
- Edition: SO (Homöopathischer Sonntag Berlin)
- Schlüsselworte: Broken Heart Syndrom Medorrhinum Narzissmus Nosoden
"Die Lösung von Medorrhinum ist nicht die Welle, sondern die Stille danach" (Jens Brambach)
Im gängigen Bild erscheint Medorrhinum meist laut, bunt und peinlich - ein Mensch, der sein Leben in vollen Zügen lebt, liebt und genießt, ein Hedonist auf ganzer Linie. Doch wäre die sykotische Nosode der doppelgestaltigen Tripper-Gonokokke kein großes Polychrest, gäbe es nicht auch andere, unbekanntere Seiten. An diesem Homöopathischen Sonntag begeben sich drei Berliner Homöopath*innen auf die Suche nach den eher verborgenen Aspekten von Medorrhinum-Patienten. Die Beiträge sind geprägt von persönlichen Erlebnissen und eigener Betroffenheit.
Jens Brambachs legt das Kernthema in seinem Beitrag auf die Unvollständigkeit im Alleinsein. So sucht Medorrhinum lebenslang nach seiner Zwillingsseele, um sich endlich vollständig zu fühlen. Alleinsein vermeidet der hypertone Medorrhiniker mit allen Mitteln. Im Rausch fühlt er die Verbindung zu anderen noch deutlicher und intensiver, will davon maßlos immer mehr und kann kein Ende finden. Brambach berichtet von typischen Erlebnissen aus seinem eigenen früheren Leben, von wilden Partys, Drogen und Reisen in exotische Länder. Seine Schilderungen sind durchdrungen von verschiedenen Medorrhinum-Symptomen, die er am eigenen Leib erfahren musste. Erst nach längerer Einnahme der Nosode verschwanden diese allmählich.
Martina Große geht in ihrem Vortrag vornehmlich auf die weniger bekannten, sogenannten "hypotonen" Seiten der Arznei ein. Hypotones Medorrhinum ist in der Praxis kaum erkennbar, da der Patient nicht dem lauten Klischee entspricht. Er zieht sich lieber dorthin zurück, wo es still ist, leidet unter Antriebslosigkeit und Depression, bis hin zur Abmagerung: Der Patient vergeht gewissermaßen. Eine tiefe Abneigung hegt er gegen Menschen "da oben", die ihrer Lebenslust und Gier frönen. Hypotones Medorrhinum entsteht oft aus der frühen Erfahrung, anderen Menschen "zu viel" gewesen zu sein. Die Angst vor Ablehnung, insbesondere durch einen möglichen Seelenpartner, bestimmt seinen Rückzug in die Stille. Es scheint ihm sicherer, das eigene Licht unter den Scheffel zu stellen.
Die Körpersymptomatik wird von der Referentin in drei Stufen beschrieben: Als erstes werden Haut und Schleimhäute befallen, danach die Gelenke (Arthritis, Arthrose), als drittes entstehen Herzprobleme, wie auch Ulrike Müller bestätigt: Schon in jungen Jahren kann Herzschwäche auftreten, bis hin zum frühen Infarkt. Medorrhinum ist auch eines der wichtigsten Mittel für das "broken heart syndrome".
Wie kann ein Mensch mit solchen inneren Extremen leben? Nach Ulrike Müllers Erfahrung ist die Lösung nicht das "Entweder-Oder", sondern das "Und". Während Medorrhinum sich im kranken Zustand dem Leben (und seinen Genüssen) entweder ganz oder aber gar nicht hingibt, wäre ein therapeutisches Ziel, das für ihn passende Maß, die eigene Mitte zu finden. Ihr persönlich schenkte die Arznei die Erlaubnis zum Leben - ein großes "Ja". Mit viel Witz, Charme und Selbstironie zeichnet Müller ein anschauliches Bild, in das Aspekte des Märchens "Schneewittchen" und der Geschichte von Narziss und der Nymphe Echo einfließen, verdeutlicht an prägnanten eigenen Erlebnissen und an Beispielen aus ihrer Praxis.
Jens Brambach
1. Einleitung und Einspürung in das zentrale Thema: Alleinsein / Lösung (00:00)
2. Rausch: Medorrhinum will Meer/Mehr / Exzess, Sexualität, Größenwahn, Gewalt (08:05)
3. Das Leben intensiv leben / Alles ausprobieren / Zuhören (19:27)
4. Persönlicher Bericht: Drogen, Dämonen, Erfahrungen, Reisen, Partys (25:39)
5. Erleben mit der Arznei / Fragen: Wahnideen / DD Cannabis (36:12)
Datei/Teil 2 (56:30)
Tina Große
1. Einleitung und Überblick: Persönlichkeiten, Schnelligkeit, Fülle, Ablenkung, Energie (00:00)
2. Vom Baby zum Erwachsenen: Verhalten, Körper und Denken (07:54)
3. Der "hypotone" Medorrhiniker: Rückzug, Depression, Schwäche, klein und still (17:55)
4. Wie entsteht hypotones Medorrhinum? (23:17)
5. Ängste und Schuldgefühle / Persönliches Erlebnis / Rückenbeschwerden (30:29)
6. Körperliche Ebene: Schleimhäute, Gelenke, Herz / Praxisbeispiel (37:32)
7. Persönliche Geschichte: Reeperbahn, Standhaftigkeit, Männer (43:28)
8. Filme zu Medorrhinum (51:44)
Datei/Teil 3 (63:07)
Ulrike Müller
1. Patienten in der Praxis, Extreme und Polarität / Das "UND" als Lösung (00:00)
2. Medorrhinische Energie: unbegrenzt ausufernde Fruchtbarkeit / Geht nicht gibt´s nicht (07:59)
3. Narzisstische Persönlichkeit / Geschichte von Narziss und der Nymphe Echo (13:40)
4. Märchen: Schneewittchen / Geistig-seelischer Missbrauch / Pädophilie (20:15)
5. Sehnsucht / Körpersymptome: Geburt, angeborene Missbildungen, Nasen-Rachen (32:27)
6. Fall 1: Bildhauerin, traut sich nicht, mit ihrer Kunst herauszukommen (38:04)
7. Persönlichkeiten / Träume vom Gorilla (48:13)
8. Weitere Beispiele aus der Praxis (53:36)
Jens Brambach, Martina Große & Ulrike Müller
(Foto: Laurens Dillmann)
Jens Brambach
Ich bin seit über 15 Jahren Heilpraktiker in Berlin. In meiner Praxis in Kreuzberg arbeite ich schwerpunktmäßig mit Homöopathie, Psychotherapie und Familienaufstellungen. Außerdem bin ich seit mehreren Jahren Dozent für Homöopathie und Aufstellungsarbeit u.a. an der Samuel-Hahnemann-Schule Berlin und in der Wochenendausbildung "Der Homöopathische Weg".
Schon seit meiner Jugend treibt mich die Frage an, wie wir Menschen funktionieren. Wie kommen wir in unsere Kraft, wie stehen wir uns selbst im Weg, wie nehmen wir wahr, haben wir eine über uns hinausweisende Aufgabe oder Funktion in dieser Welt und wenn ja welcher Art ist diese. Ganz besonders interessiert mich dabei wie wir Freiheit erlangen können und was wir mit der Freiheit anfangen.
Auf meinem persönlichen Lebensweg sind mir zahlreiche Verwundungen begegnet, seelische wie körperliche. In meiner Entwicklung und meiner Arbeit habe ich erlebt, dass diese Wunden heilen können, wenn man sich auf den Weg zu ihren Wurzeln macht. Es ist meine tiefe Überzeugung, dass jede Krankheit und jede Verletzung bei allem Leid auch einen Schatz birgt, eine Information, einen Wegweiser um zu den Wassern des Lebens zu finden, über uns hinaus zu wachsen und mit dieser unglaublichen Welt in Kontakt zu treten.
Ulrike Müller
Ulrike Müller ist seit vielen Jahren an der Samuel-Hahnemann-Schule in Berlin als Dozentin für Homöopathie, Supervisorin und (seit 2009) Leiterin des Ambulatoriums tätig. Darüber hinaus unterrichtet sie regelmäßig in den Homöopathie-Kursen des Jonathan-Heilkundezentrums in Leipzig.
Vor ihrer Homöopathieausbildung an der Samuel-Hahnemann-Schule Berlin studierte sie Pädagogik und Soziologie. Seit über 15 Jahren behandelt sie Menschen in ihrer homöopathischen Praxis in Berlin. Neben der Homöopathie arbeitet sie dort mit Pressel-Massage, Gestalttherapie und Leibarbeit. Sie ist Mutter einer Tochter.
Weitere Informationen: Webseite von Ulrike Müller
Martina Große
Informationen zu Martina Große: Webseite von Martina Große
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Zur Veranstaltung "Der Homöopathische Sonntag"
Die "Homöopathischen Sonntage" sind eine seit 1994 regelmäßig monatlich an der Samuel-Hahnemann-Schule in Berlin stattfindende Veranstaltung, in denen ein halber Tag (fünf Stunden) einem einzigen Arzneimittel, einem theoretischen oder praktischen Thema umfassend gewidmet ist. Sie gehören zu den kontinuierlichsten und zugleich fortschrittlichsten homöopathischen Vorlesungen, da das jeweilige Thema aus der aktuellen Sicht und Erkenntnis der homöopathischen Empirie und Forschung vermittelt wird.