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Jens Brambach - Martina Große
Magnoliiden. Vom Leben abgeschnitten - Rückzug in die innere Welt. Aristolochia clematitis, Nux moschata & Camphora
Thema der Ordnung der Magnoliiden ist Verwirrung auf allen Ebenen - von vorübergehenden Zuständen bis hin zu schweren Erkrankungen: keine Worte haben oder finden, Sprachstörungen, Korsakow-Syndrom, Demenz, Morbus Alzheimer. Daraus resultiert ein Rückzug von der Welt, mit dem Gefühl, nicht mehr in diese verwirrende, fremde Welt zu passen.
Im Mittelpunkt des ersten homöopathischen Magnoliiden-Sonntags stehen Aristolochia clematitis (Osterluzei), Nux moschata (Muskatnuss) und Camphora (Kampfer), die bereits recht umfassend geprüft sind. Von der Magnolie selbst, dem ursprünglichen Namensgeber der Ordnung, sind hingegen bislang kaum Symptome bekannt.
Jens Brambach gibt zu Beginn einen kurzen Einblick in die Arbeitsweise von Rajan Sankaran, dem es zu verdanken ist, dass wir uns in der jüngeren Homöopathie über Einzelarzneien hinaus nun auch mit Arzneifamilien und ganzen Naturreichen befassen. Damit eine homöopathische Arznei aus dem Pflanzenreich angezeigt ist, steht laut Sankaran die ausgeprägte Empfindsamkeit des Patienten im Vordergrund. Im Unterschied dazu geht es im Tierreich um (Probleme mit) Konkurrenz und bei Mineralien um Schwierigkeiten mit der eigenen Struktur.
Martina Große bespricht als erste homöopathische Arznei die Osterluzei - Aristolochia clematitis. Sie fand bereits im Altertum Verwendung in der Heilkunde: Äußerlich als Wundsalbe aufgetragen soll sie noch wirksamer sein als die sonst übliche Calendula. In derFrauenheilkunde wurde sie zudem bei Entbindungen, aber auch als Abtreibungsmittel eingesetzt, da sie die Wehenauslösung fördert. Auch in homöopathischer Form wirkt sie auf den Urogenitaltrakt, darüber hinaus auf Schleimhäute, Nieren und Blutgefäße.
In Zeiten allgemeiner Verwirrung mag dieser homöopathische Sonntag ein wenig zur Entwirrung beitragen.
Themen
- Allgemeines Thema der Magnoliiden: Verwirrung
- Überblick über Methode Rajan Sankarans (Einteilungen, zentrale Wahnideen, Gefühle, Miasmen-Modell)
- Übung: Einfühlen in Verwirrungs-Zustand, Besserung durch Klopfen und Tönen
- Aristolochia clematitis: Signatur, Mischung aus Pulsatilla und Sepia
- Arten von Verwirrtheits-Zuständen (mit Fluchttendenz, Kontaktabbruch, fehlende Worte)
- Nux moschata: Signatur, Demenz, DD Cannabis indica, Arg nit, Agaricus
- Camphora: Kälte, Kollaps, GIT-Symptome, DD Carbo vegetabilis, Veratrum album
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- Artikel-Nr.: SO-276
- Abspieldauer (ca.): 2 Std. 41 Min.
- Edition: SO (Homöopathischer Sonntag Berlin)
- Schlüsselworte: Aristolochia clematitis Camphora Demenz Empfindungsmethode Gastrointestinaltrakt Kampfer Magnoliaceae Nux moschata Pflanzenreich Sankaran Verwirrung
Thema der Ordnung der Magnoliiden ist Verwirrung auf allen Ebenen - von vorübergehenden Zuständen bis hin zu schweren Erkrankungen: keine Worte haben oder finden, Sprachstörungen, Korsakow-Syndrom, Demenz, Morbus Alzheimer. Daraus resultiert ein Rückzug von der Welt, mit dem Gefühl, nicht mehr in diese verwirrende, fremde Welt zu passen.
Im Mittelpunkt des ersten homöopathischen Magnoliiden-Sonntags stehen Aristolochia clematitis (Osterluzei), Nux moschata (Muskatnuss) und Camphora (Kampfer), die bereits recht umfassend geprüft sind. Von der Magnolie selbst, dem ursprünglichen Namensgeber der Ordnung, sind hingegen bislang kaum Symptome bekannt.
Jens Brambach gibt zu Beginn einen kurzen Einblick in die Arbeitsweise von Rajan Sankaran, dem es zu verdanken ist, dass wir uns in der jüngeren Homöopathie über Einzelarzneien hinaus nun auch mit Arzneifamilien und ganzen Naturreichen befassen. Damit eine homöopathische Arznei aus dem Pflanzenreich angezeigt ist, steht laut Sankaran die ausgeprägte Empfindsamkeit des Patienten im Vordergrund. Im Unterschied dazu geht es im Tierreich um (Probleme mit) Konkurrenz und bei Mineralien um Schwierigkeiten mit der eigenen Struktur.
Brambach schließt diesen ersten Teil mit einer Übung ab, bei der sich der Hörer in einen Verwirrtheits-Zustand einfühlen kann. Am Ende helfen das Summen eines Tons und das Abklopfen der Brust bei der Auflösung des Zustands. Tatsächlich können Töne und Berührungen Verwirrungs-Zustände enorm bessern.
Martina Große bespricht als erste homöopathische Arznei die Osterluzei - Aristolochia clematitis. Sie fand bereits im Altertum Verwendung in der Heilkunde: Äußerlich als Wundsalbe aufgetragen soll sie noch wirksamer sein als die sonst übliche Calendula. In derFrauenheilkunde wurde sie zudem bei Entbindungen, aber auch als Abtreibungsmittel eingesetzt, da sie die Wehenauslösung fördert. Auch in homöopathischer Form wirkt sie auf den Urogenitaltrakt, darüber hinaus auf Schleimhäute, Nieren und Blutgefäße. Sie ähnelt einer Mischung aus Pulsatilla und Sepia, mit zahlreichen Symptomen während der Schwangerschaft, mit empfindsamen Sinnen, wechselhaften Stimmungen und einer oft ausgeprägten Unselbständigkeit. Patient*innen, die Aristolochia benötigen, möchten gerne alles perfekt machen, was bei ihrer Verwirrung jedoch nur schwer möglich ist. Dann reagieren sie gereizt und übellaunig.
Als zweite Arznei stellt Martina Große die Muskatnuss vor. Bei Nux moschata handelt es sich um Patienten, die in großer Eile sind, Angst vor Fremden haben und an Gedächtnisstörungen mit Verwirrung leiden - ein großes Mittel bei Demenz. In der Praxis entsteht der Eindruck, als lebe der Patient in einer anderen Welt und komme nur noch ab und zu herüber, wie wenn eine Lampe an- und ausgeknipst wird.
Jens Brambach geht im letzten Teil auf Camphora ein, das vielen bislang nur als homöopathisches Antidot bekannt ist. Tatsächlich ist es eines der kältesten Mittel der Materia medica, mit Symptomen im Gastro-Intestinal-Trakt und einer Neigung zum Kollaps (Riechmittel bei Ohnmacht). Differenzialdiagnostisch unterscheidet der Referent es von Veratrum album und Carbo vegetabilis. Ein Beispiel aus der Arbeit im Pflegeheim rundet den Vortrag auch aus praktischer Sicht ab. In Zeiten allgemeiner Verwirrung mag dieser homöopathische Sonntag ein wenig zur Entwirrung beitragen.
Besprochene Arzneien
Aristolochia clematitis, Nux moschata, Camphora
Angesprochene Arzneien
Anacardium, Pulsatilla, Sepia, Carbo vegetabilis, Veratrum album, Lachesis
Jens Brambach
1. Einführung in die Methode Sankarans (00:00)
2. Zentrale Wahnideen: Beispiele, Beschreibung des Gefühls, Gesten und Laute (08:05)
3. Vital-Empfindungen der Hauptreiche (20:27)
4. Sankarans Miasmen-Modell (30:48)
5. Beispiele für Pflanzen-Familien / zentrales Gefühl der Magnolien: Verwirrung / Übung (35:17)
6. Teilnehmerbeiträge zu Verwirrung (45:37)
7. Wann und wodurch entsteht Verwirrung? (53:57)
Datei/Teil 2 (50:15)
Jens Brambach
1. Übung "Verwirrung durch das Außen" / Erste Hilfe bei Verwirrung: Berührung und stimmliches Tönen (00:00)
Martina Große
2. Aristolochia clematitis: Signatur / Säure / Anwendung der Pflanze (07:56)
3. Mischung aus Sepia und Pulsatilla / Geist und Gemüt: Ängste, Verwirrung, Reaktionen (15:46)
4. Symptome / Thematik Frau und Kinderwunsch / Träume (26:43)
5. Verwirrtheits-Zustände: Fluchttendenz, verlorener Kontakt, fehlende Worte / Beispiele (29:54)
6. Umgang mit eigener Verwirrtheit, Sprachlosigkeit und Verrücktheit (41:29)
Datei/Teil 3 (50:55)
Martina Große
1. Nux moschata: Historisches, Wirkung, Anwendungsgebiete, DD / Gedächtnis und Verwirrung (00:00)
2. Geist und Gemüt: Wahnideen, Verhalten, Sinne, Ängste / Nux moschata in der Praxis / Eine andere Welt (08:42)
3. Körpersymptome: Schleimhäute, Verdauung, Schweiß, Schlaf (19:50)
Jens Brambach
4. Gedanken-Einschub (26:17)
5. Camphora-Symptome: Kälte, Gastrointestinaltrakt, Kollaps / DD Carb-v, Verat (31:00)
6. Leben in fremder Welt mit Reaktion Rückzug / Erklärung der Symptome am Thema (37:11)
7. Beispiel aus der Arbeit im Pflegeheim / Wahnideen, Demenz, Rückzug (42:57)
Jens Brambach und Martina Große
(Foto: Laurens Dillmann)
Jens Brambach
Ich bin seit über 15 Jahren Heilpraktiker in Berlin. In meiner Praxis in Kreuzberg arbeite ich schwerpunktmäßig mit Homöopathie, Psychotherapie und Familienaufstellungen. Außerdem bin ich seit mehreren Jahren Dozent für Homöopathie und Aufstellungsarbeit u.a. an der Samuel-Hahnemann-Schule Berlin und in der Wochenendausbildung "Der Homöopathische Weg".
Schon seit meiner Jugend treibt mich die Frage an, wie wir Menschen funktionieren. Wie kommen wir in unsere Kraft, wie stehen wir uns selbst im Weg, wie nehmen wir wahr, haben wir eine über uns hinausweisende Aufgabe oder Funktion in dieser Welt und wenn ja welcher Art ist diese. Ganz besonders interessiert mich dabei wie wir Freiheit erlangen können und was wir mit der Freiheit anfangen.
Auf meinem persönlichen Lebensweg sind mir zahlreiche Verwundungen begegnet, seelische wie körperliche. In meiner Entwicklung und meiner Arbeit habe ich erlebt, dass diese Wunden heilen können, wenn man sich auf den Weg zu ihren Wurzeln macht. Es ist meine tiefe Überzeugung, dass jede Krankheit und jede Verletzung bei allem Leid auch einen Schatz birgt, eine Information, einen Wegweiser um zu den Wassern des Lebens zu finden, über uns hinaus zu wachsen und mit dieser unglaublichen Welt in Kontakt zu treten.
Martina Große
Informationen zu Martina Große: Webseite von Martina Große
3 CDs/Teile in dekorativer Buchformat-Box oder als MP3-Download.
Bild auf der Covervorderseite:"Aristolochia clematitis" © H. Zell (via Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0) Wir danken dem/der FotografIn herzlich für die Erlaubnis zur Nutzung dieses Bildes!
We thank the photographer very much for the permission to use this picture!
Hersteller
Verlag Homöopathie + Symbol, Martin Bomhardt, Liebigstr. 36, 10247 Berlin, E-Mail: info@homsym.de
Produktabbildung
Digitales Produkt - keine Abbildung verfügbar. Die Abbildung oben links dient der symbolischen Dekoration dieser Seite
Produktform
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Zur Veranstaltung "Der Homöopathische Sonntag"
Die "Homöopathischen Sonntage" sind eine seit 1994 regelmäßig monatlich an der Samuel-Hahnemann-Schule in Berlin stattfindende Veranstaltung, in denen ein halber Tag (fünf Stunden) einem einzigen Arzneimittel, einem theoretischen oder praktischen Thema umfassend gewidmet ist. Sie gehören zu den kontinuierlichsten und zugleich fortschrittlichsten homöopathischen Vorlesungen, da das jeweilige Thema aus der aktuellen Sicht und Erkenntnis der homöopathischen Empirie und Forschung vermittelt wird.