Dr. Christoph Tils
Mit dem General Analysis auf der Spur historischer Fälle von Nash, Allen, Kent, Hoyne u. a.
Der Berliner homöopathische Arzt Dr. Christoph Tils weckt mit seinem Vortrag viel Begeisterung für Autoren der homöopathischen Klassik (19. Jdt.). Tils liebt das Studium fremder Fälle aus der alten Literatur, da wir insbesondere der Art und Weise, warum welche Verschreibungen getätigt wurden, enorm viel Wertvolles für die Behandlung von Patienten in der heutigen Zeit lernen können, selbst wenn die alten Fallbeschreibungen oft lückenhaft bzw. auf das Wesentliche reduziert sind. Dieses Wesentliche auf den Spuren alter Meister zu verstehen, ist zugleich eine detektivisch spannende Arbeit!
Historische Fälle der Literatur sind insofern keineswegs "verstaubter alter Kram", sondern wertvolles Studienmaterial für die heutige Zeit. Dafür ist allerdings eine Bereitschaft erforderlich, die Sprache und Herangehensweise der alten Autoren genau zu ergründen, um sie in der nötigen Tiefe zu verstehen. Der Erkenntnisgewinn für die heutige homöopathische Arbeit wird dann umso größer.
Christoph Tils schätzt Boger als einen der größten Homöopathiemeister überhaupt, da er als erster eine fundierte Synthese aus Materia Medicae, Repertorien und Fallstrategien gewagt hat. Historische Kasuistiken und Fallsammlungen (z. B. Hoyne) können auch dazu dienen, Bogers Ansätze und Werkzeuge zu verifizieren und zugleich verständlicher zu machen.
Mit visuellem Begleitmaterial (Powerpoint-Präsentation als PDF)
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- Artikel-Nr.: AC-2213
- Abspieldauer (ca.): 1 Std. 04 Min.
- Edition: AC (Ars Curandi)
- Schlüsselworte: Boger Cactus grandiflorus Charakteristika Charakteristisches Symptom Endokarditis Fallanalyse General Analysis Geschichte Intensität Pneumotyphus Repertorisation Rubrik Spigelia
Der Berliner homöopathische Arzt Dr. Christoph Tils weckt mit seinem Vortrag viel Begeisterung für Autoren der homöopathischen Klassik (19. Jdt.). Tils liebt das Studium fremder Fälle aus der alten Literatur, da wir insbesondere der Art und Weise, warum welche Verschreibungen getätigt wurden, enorm viel Wertvolles für die Behandlung von Patienten in der heutigen Zeit lernen können, selbst wenn die alten Fallbeschreibungen oft lückenhaft bzw. auf das Wesentliche reduziert sind. Dieses Wesentliche auf den Spuren alter Meister zu verstehen, ist zugleich eine detektivisch spannende Arbeit!
Historische Fälle der Literatur sind insofern keineswegs "verstaubter alter Kram", sondern wertvolles Studienmaterial für die heutige Zeit. Dafür ist allerdings eine Bereitschaft erforderlich, die Sprache und Herangehensweise der alten Autoren genau zu ergründen, um sie in der nötigen Tiefe zu verstehen. Der Erkenntnisgewinn für die heutige homöopathische Arbeit wird dann umso größer.
Christoph Tils schätzt Boger als einen der größten Homöopathiemeister überhaupt, da er als erster eine fundierte Synthese aus Materia Medicae, Repertorien und Fallstrategien gewagt hat. Historische Kasuistiken und Fallsammlungen (z. B. Hoyne) können auch dazu dienen, Bogers Ansätze und Werkzeuge zu verifizieren und zugleich verständlicher zu machen.
Eine besondere Herausforderung beim Studium alter fremder Fälle ist die große Diversität der Denk- und Arbeitsweisen der verschiedenen Autoren im Hinblick auf Symptomen-Auswahl, Gewichtung und Falldarstellung. Zugleich belegen die Fälle die vielseitig breite Anwendbarkeit der Bogerschen Synthese, insbesondere die Konsolidierung des Werts von echten Charakteristika (Keynotes, Peculiars, miasmatische Vorstellungen, organbezogene Abwägungen).
Der Referent zeigt mehrere Fälle aus der Literatur, die er nach seinem selbst entwickelten Analyseschema durchgearbeitet hat. Mit diesem differenzierenden Schema schlüsselt er die entscheidenden fallanalytischen Aspekte genau auf: konkrete Symptome, Sphäre der Verstimmung, Art der Durchdringung, passende GA-Rubriken. Arzneiweisend sind insbesondere die inneren Verbindungen (wiederholtes Auftreten allgemeiner Charakteristika) und die Intensität (Deutlichkeit, Bedeutung im Fall, Seltenheit).
Beim ersten Fall, der Endokarditis einer jungen Frau, wird anhand dieses Vorgehens leicht nachvollziehbar, wie Cactus sich als Simile deutlich herauskristallisiert. Der zweite Fall handelt ebenfalls von einer Endokarditis, doch trotz Ähnlichkeit zum ersten Fall erweisen sich hier andere Merkmale als wesentlicher und führen somit zu einem anderen Mittel (Spigelia).
Die Kasuistiken demonstrieren zugleich die große praktische Relevanz organisch-geweblicher Rubriken, führender Empfindungen und klinischer Rubriken - sofern sie im Kontext charakteristisch sind. Deutlich wird in den oft nur knapp dokumentierten Fallbeschreibungen, dass schon der Spontanbericht oftmals ein hinreichend vollständiges Bild liefert und sich als entscheidender Teil der Anamnese erweist - eine wichtige Botschaft! Im dritten Fall geht es um eine typhöse Pneumonie. Die erneut differenziert aufgeschlüsselte Analyse macht die Baptisia-Wahl des früheren Behandlers gut nachvollziehbar.
Das Boger-Symposium (Karlsruhe 2021)
Vor über 20 Jahren wurde die Fallanalyse nach C. M. Boger für den deutschsprachigen Raum "wiederentdeckt" und neu erschlossen. Maßgeblich daran beteiligt war der versierte Boger-Experte Dr. Norbert Winter, der sich seither unermüdlich für eine fundierte Verbreitung von Bogers Methodik und Arbeitswerkzeugen eingesetzt hat, auch in seinem Karlsruher Lehrinstitut. Norbert Winter und Carl Classen (ars curandi, Karlsruhe) veranstalteten im Sommer 2021, gemeinsam mit weiteren erfahrenen Homöopathen, das vierte Boger-Symposium in Karlsruhe - als Bilanz nach zwei Jahrzehnten Anwendung, als Ausblick in die weitere Zukunft und vor allem als Brückenschlag zu anderen Homöopathierichtungen.
Nachdem in früheren Symposien eher die Feinheiten von Bogers Methodik ergründet worden waren, hat sich Bogers fallanalytische Arbeitsweise inzwischen als Werkzeug in vielen Praxen etabliert und bewährt. Daher gilt der Schwerpunkt des Boger-Symposiums 2021 eher der Frage, worin mögliche Schnittstellen und Berührungspunkte gegenüber anderen, auch neueren homöopathischen Strömungen bestehen und was diese unterschiedlichen Richtungen gemeinsam haben.
Das Symposium gibt viel Anlass zur Hoffnung, dass Bogers Sichtweise auch ein Bindeglied sein könnte, um unterschiedliche methodische Ansätze miteinander in eine sinnvolle und nützliche Beziehung zu setzen, was wiederum ihrer praktischen Anwendung zugutekommt. Die Bogersche Methodik betont Aspekte im Fallverständnis, die auch in anderen Herangehensweisen hoch relevant sind, beispielsweise Merkmale der Durchdringung und Generalisierung von Symptomatiken.
Unter dem Motto "Boger verbindet..." baut die Tagung daher bewusst Brücken zu anderen Analysemethoden, darunter zur Zeichenhomöopathie (Symptomenlexikon, Stefan Reis), zur Semiotik (Jens Ahlbrecht), zur Empfindungsmethode nach Sankaran (Andreas Holling), zu James Compton Burnett (Rolf Hinderer) und zu speziellen Anwendungsgebieten wie der Pädiatrie (Katja Welsch) und der Tierhomöopathie (Heinz Weder). Darüber hinaus schlägt Dr. Christoph Tils eine historische Brücke zu alten Fällen, die uns viel Neues lehren können!
Mit visuellem Begleitmaterial (Powerpoint-Präsentation als PDF)
1. Ergebnisse der eigenen Boger-Arbeit / Was wir von historischen Fällen lernen können [2] / Bogers große Synthese [5] (00:00)
2. Herausforderung: Große Diversität der Autoren [8] / Früchte solcher heutiger Arbeit [9] (03:28)
3. Fall 1 (Frau, 28, Dr. Goodno): Endokarditis [10] / Analyse-Synthese [16] (05:33)
4. F1: Analyse [24] / Dominierende Herz-Symptomatik / "Als werde das Herz von Schraubbolzen gehalten" (13:12)
5. F1: Mögliche GA-Repertorisation [28] / Cactus [34] / Verlauf / Fazit aus vielen Kasuistiken [33] (19:58)
6. Fall 2 (Mädchen, 14 J., Dr. Weber): Endokarditis [34] / Analyse-Synthese [37] / GA-Repertorisation [42] / Spigelia (25:09)
7. Resumé aus den nordamerikanischen Fallsammlungen (Hoyne bis Boger) [51] (37:44)
8. Fall 3 (Mann, Dr. Sherbino): Typhöser Zustand - Pneumotyphus [54] (42:07)
9. F3: Zusammenfassung der Befunde [55] / F3: Repertorisation mit dem GA [59] (48:23)
10. Teilnehmer-Fragen zum Vorgehen (55:06)
11. Weitere Teilnehmer-Kommentare und Fragen zu den Fällen (58:30)
Dr. Christoph Tils
- homöopathische Privatpraxis seit 1998
- Dozententätigkeit seit 2002
- Facharzt für Allgemeinmedizin
- Trainer für Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg seit 2011
- Studium der Medizin 1984-89 FU Berlin
- 1982-84 Universität Pavia (Italien)
- Studium der italienischen Sprache und Kultur 1981-82 Florenz.
1 Audio-Datei als MP3-Download.
Bild auf der Covervorderseite:"Dr. Cyrus Maxwell Boger im Garten" (Quelle: Postkarte im Besitz von Cheryl Bragg, bearbeitet von Dr. Norbert Winter)
Hersteller
Verlag Homöopathie + Symbol, Martin Bomhardt, Liebigstr. 36, 10247 Berlin, E-Mail: info@homsym.de
Produktabbildung
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Ars Curandi Homöopathie & Heilkunst (Carl Classen) & Zentrum für Klassische Homöopathie (Dr. Norbert Winter). Veranstaltungsort: Leonardo-Hotel Karlsruhe, 3./4. Juli 2021
Näheres über Ars Curandi Homöopathie + Heilkunst
Näheres über das Zentrum für Klassische Homöopathie (Karlsruhe)
Das Karlsruher Boger-Symposium 2021 ist als kompletter Tagungsmitschnitt auf CD oder Download erhältlich:
AC-221
Darüber hinaus sind auch die einzelnen Beiträge als Einzel-Downloads verfügbar:- AC-2211: Einführung - Was bisher geschah... / Boger und die Brücke zur Zeichenhomöopathie (Carl Classen, Dr. Norbert Winter, Stefan Reis)
- AC-2212: Boger und die Brücke zur Semiotik (Dr. Jens Ahlbrecht)
- AC-2213: Mit dem General Analysis auf der Spur historischer Fälle von Nash, Allen, Kent, Hoyne u. a. (Christoph Tils)
- AC-2214: Boger und die Brücke zur Empfindungsmethode (Andreas Holling)
- AC-2215: Bogers Charakteristik, Hahnemanns Heilungshindernisse und die Honigbienen. Eine Spurensuche aus der Bienenperspektive. (Heinz Weder)
- AC-2216: Boger und die Brücke zu Burnett. Lebenswege zu Gesundheit und Wohlbefinden (Rolf Hinderer)
- AC-2217: Boger-Methodik in der Pädiatrie (Katja Welsch)
- AC-2218: Boger goes Africa & India. Interviews mit Richard Pitt und Dr. Jawahar Shah (Andreas Holling)
- AC-2219: Ausklang - Wie es weitergehen könnte... Abschlussdiskussion (Carl Classen, Dr. Norbert Winter)
Für Boger-Einsteiger und historisch Interessierte ist zusätzlich eine Einführungsseminar erhältlich - als "Prolog" zum Symposium:
AC-2210: Cyrus Maxwell Boger: Gelebte Homöopathie. Synopse aus Leben und Werk (Dr. Norbert Winter)