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Jürgen Becker (†)
Belladonna. Sinnlichkeit vs. Verstand. Die Botschaft des Erlkönig
"Worin besteht die Ähnlichkeit zwischen Belladonna und einer 'schönen Frau'?" fragt Jürgen Becker zum Auftakt seines "tollen" ersten Belladonna-Vortrags für die legendäre Boller Homöopathiewoche. Mit seinem weiten Blick auf die Tollkirsche und ihre seelischen Bezüge erweitert er das bis dato von akuten Einzelsymptomen bestimmte Arzneimittelbild zu einer schlüssig vertieften Essenz.
Kern und Höhepunkt des Vortrags ist Beckers Betrachtung des "Erlkönig" von J. W. Goethe. Diese berühmte Ballade beschreibt - bis ins Detail - eine eskalierende Belladonna-Vergiftung (bzw. Erkrankung). War dem Homöopathiefreund Goethe die seelische Ebene der Tollkirsche bereits bewusst? Oder verbildlichte er in den eskalierenden Strophen einen grundmenschlichen Konflikt, der sich bis zur lebensgefährlichen Belladonna-Krise steigern kann? Woran stirbt das Kind letztendlich? Welches Problem tobt sich im entflammten Zustand aus? Wie könnten wir ihn - auch ohne Arznei - entschärfen? Beckers Antwort belegt ein weiteres Mal sein tiefes Verständnis für die Essenzen von Arzneien - weit über ihr oberflächliches Symptombild hinaus!
Indem der Vater die sinnlich-leidenschaftlichen, zugleich aber angstvollen Visionen des Kindes nicht ernst nimmt und als Unsinn zu entkräften versucht, prallen zwei Welten aufeinander: die "kindliche" (Irrationales, Phantasie, Magie, Erregung, Spiel, Toben, Tollen, Sinnlichkeit) und die "erwachsene" Welt (Ratio, Verstand, Logik, Wissenschaft, Fakten), mit extremen Gegensätzen: Feuer (Fieber) und Eis (Beine), heiße Hexe und kalte Kirche...
Beckers These: Würden wir den spontanen, plötzlichen, intensiven Erregungen (bei Kindern) angemessen begegnen, wären sie bald von selbst beruhigt. Wie könnte das aussehen? Zum Beispiel indem wir Zugang zur inneren Erlebniswelt des Kindes suchen und seine Ängste oder Vorstellungen spielerisch ernst nehmen statt sie wegzuleugnen.
Die Erlkönig-Ballade, ein Traum aus einer früheren Arzneiprüfung oder der Fall eines Mädchens mit Fieberkrampf lassen uns Belladonna in Beckers Präsentation unmittelbar erleben und spüren.
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- Artikel-Nr.: BO-9016
- Abspieldauer (ca.): 1 Std. 12 Min.
- Edition: BO (Boller Homöopathiewoche)
- Schlüsselworte: Belladonna Erotik Fieber Fieberkrampf Hexe Leidenschaft Nachtschattengewächse Psychose Sexualität Solanaceae
"Worin besteht die Ähnlichkeit zwischen Belladonna und einer 'schönen Frau'?" fragt Jürgen Becker zum Auftakt seines "tollen" ersten Belladonna-Vortrags für die legendäre Boller Homöopathiewoche. Mit seinem weiten Blick auf die Tollkirsche und ihre seelischen Bezüge erweitert er das bis dato von akuten Einzelsymptomen bestimmte Arzneimittelbild zu einer schlüssig vertieften Essenz.
"Man sieht nichts mehr, aber man wird gesehen."
Zunächst geht es um das Vergiftungsbild der Tollkirsche und ihres Hauptgifts Atropin, einem Parasympatholytikum. Wann und wofür wird es medizinisch genutzt? Welche Rolle spielte die Tollkirsche in der Hexenmedizin? Eine alte Vergiftungsgeschichte demonstriert ihre heftige, akut psychotische Wirkung. Ihr Bild entspricht, insbesondere bei Kindern, einer plötzlichen, hochfiebrigen, im Grunde aber alltäglichen Erkrankung. Doch warum haben Eltern heutzutage so viel Angst, ihr Kind könne womöglich einen Fieberkrampf bekommen?
Kern und Höhepunkt des Vortrags ist Beckers Betrachtung des "Erlkönig" von J. W. Goethe. Diese berühmte Ballade beschreibt - bis ins Detail - eine eskalierende Belladonna-Vergiftung (bzw. Erkrankung). War dem Homöopathiefreund Goethe die seelische Ebene der Tollkirsche bereits bewusst? Oder verbildlichte er in den eskalierenden Strophen einen grundmenschlichen Konflikt, der sich bis zur lebensgefährlichen Belladonna-Krise steigern kann? Woran stirbt das Kind letztendlich? Welches Problem tobt sich im entflammten Zustand aus? Wie könnten wir ihn - auch ohne Arznei - entschärfen? Beckers Antwort belegt ein weiteres Mal sein tiefes Verständnis für die Essenzen von Arzneien - weit über ihr oberflächliches Symptombild hinaus!
Indem der Vater die sinnlich-leidenschaftlichen, zugleich aber angstvollen Visionen des Kindes nicht ernst nimmt und als Unsinn zu entkräften versucht, prallen zwei Welten aufeinander: die "kindliche" (Irrationales, Phantasie, Magie, Erregung, Spiel, Toben, Tollen, Sinnlichkeit) und die "erwachsene" Welt (Ratio, Verstand, Logik, Wissenschaft, Fakten), mit extremen Gegensätzen: Feuer (Fieber) und Eis (Beine), heiße Hexe und kalte Kirche...
Belladonna-Zustände entzünden sich meist an kritischen Übergangen des individuellen Wachstums: in bestimmten Kindheitsphasen (erste sexuelle Empfindungen) oder in der Pubertät. Das Entzündete lässt sich jedoch nicht so einfach löschen ("geh mal kalt duschen", "da ist nichts"). Derartige Unterdrückungsversuche erhitzen die Krise nur weiter - womöglich mit tödlichem Ausgang.
Die Tollkirsche stellt uns aber nicht nur die Frage nach dem Verhältnis zwischen erotischer Sinnlichkeit und vernünftigem Verstand, sondern auch nach der eigenen Verführbarkeit und Authentizität: Wo will mich jemand, etwas (oder ich mich selbst...) zu etwas verführen, das ich im Grunde nicht will? Andererseits: Wenn ich es möchte, kann/darf ich mich auch ganz darauf einlassen - ohne Tabus!
Beckers These: Würden wir den spontanen, plötzlichen, intensiven Erregungen (bei Kindern) angemessen begegnen, wären sie bald von selbst beruhigt. Wie könnte das aussehen? Zum Beispiel indem wir Zugang zur inneren Erlebniswelt des Kindes suchen und seine Ängste oder Vorstellungen spielerisch ernst nehmen statt sie wegzuleugnen.
Die Erlkönig-Ballade, ein Traum aus einer früheren Arzneiprüfung oder der Fall eines Mädchens mit Fieberkrampf lassen uns Belladonna in Beckers Präsentation unmittelbar erleben und spüren.
1. Belladonna und die schöne Frau / Atropin / Verwendung von Atropin (00:00)
2. Vergiftungssymptomatik der Tollkirsche / Geschichte von Martha W. / Akute Psychose / Bedeutung für Hexen (03:53)
3. Verwendung der Tollkirsche / Akutes Krankheitsbild / Entzündung: Feuer bricht aus / Weitere körperliche Erscheinungen / Der Erlkönig (10:55)
4. Woran stirbt das Kind? (21:39)
5. Zwei Welten prallen aufeinander (28:01)
6. Angst trotz Sicherheit und Geborgenheit / Sexuelle Verführung und Missbrauch (32:59)
7. Sexuelle Verlockung (Erregung) vs. Angst / Erwachsene Ignoranz, Abwehr, Leugnung / Bist Du nicht willig, so brauch ich Gewalt (38:55)
8. Der Belladonna-Konflikt: Worum geht es? / AMP und Traum / Entflammte Leidenschaft (44:15)
9. Was könnten wir mit diesen Energien machen? Verführung oder Verjüngung (48:47)
10. Fall eines Mädchens mit Fieberkrampf / In welcher Situation wurde man gezeugt? (57:13)
11. Das erotisch kochende Blut / Weiteres Beispiel / Der tiefere Konflikt von Scharlach / Die Belladonna-Antwort (63:15)
Jürgen Becker (†)
Der Freiburger Arzt Jürgen Becker wird seit langem vor allem für seine lebendige und berührende Einbeziehung seelischer Aspekte des Menschen in die Homöopathie geschätzt. Bereits in den späten 80er-Jahren erforschte er die Bedeutung von Träumen für das Krankheits- und Heilungsverständnis und entdeckte die klassischen Märchen in ihrer Analogie zu homöopathischen Mitteln. Gemeinsam mit Dr. Gerhardus Lang begründete er die legendäre Boller Homöopathiewoche. Dort war der Ursprung vieler jüngerer Entwicklungsrichtungen wie der C4-Homöopathie oder der prozessorientierten Homöopathie.
Heute forscht und lehrt Becker im Institut für homöopathische Arzneimittelforschung (IHHF) in Freiburg unter der Zielsetzung, das Wesen der Arznei und ihrer Wirkung auf einer möglichst tiefen und wesentlichen Ebene zu verstehen. Entsprechend sind seine Vorträge nicht nur essenziell lehrreich, sondern auch tiefgreifend, denn sie sprechen den Zuhörer auf bewegende Weise persönlich an.
Aus der Vita
- Studium der Medizin
- Homöopathische Ausbildung parallel zum Studium
- Homöopathischer Arzt in Freiburg
- Gemeinsam mit Dr. Gerhardus Lang Leitung der Boller Homöopathiewoche von 1987 bis 1992
- Leiter des Instituts für homöopathische Arzneimittelforschung
- Jürgen Becker verstarb im Juli 2017 nach kurzer schwerer Krankheit
1 Datei als MP3-Download.
Bild auf der Covervorderseite:Moritz von Schwind "Der Erlkönig" Österreichische Galerie Belvedere (Inv. 615) (https://sammlung.belvedere.at/mirador/objects/6377, Lizenz: CC0 Public Domain) Wir danken dem/der FotografIn herzlich für die Erlaubnis zur Nutzung dieses Bildes!
We thank the photographer very much for the permission to use this picture!
Hersteller
Verlag Homöopathie + Symbol, Martin Bomhardt, Liebigstr. 36, 10247 Berlin, E-Mail: info@homsym.de
Produktabbildung
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