In ihrem mitreißenden Vortrag vermittelt uns die Hamburger Homöopathin Heike Hampel ein modifiziertes Bild von Stramonium-Patienten, die "nur selten Axt schwingend" in die Praxis kommen. Meist sind es freundliche, zugängliche Menschen, bei denen man Stramonium zunächst nicht als Simile vermuten würde.
"Wir leben in einer Zeit der Angst, sehr von Stramonium geprägt."
Beim chronischen Stramonium finden wir regelmäßig einen ätiologischen Hintergrund erlebter Gewalt, Lebensbedrohung, angedrohter Strafe oder Entwurzelung, beispielsweise bei Geflüchteten. Die stramonische Grundempfindung ist: "Es kann dich jederzeit und überall aus heiterem Himmel erwischen."
Die Referentin sieht in ihrer Praxis häufig Stramonium-Patienten, die das Gefühl haben, mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Als Beispiel berichtet sie von einem netten jungen Mann mit Migräne seit dem 12. Lebensjahr, bei dem man eher an Natrium, Staphisagria oder Phosphor denken würde. Doch seine Alpträume von Zahnverlust, seine Angst vor Hunden, sein biographischer Hintergrund und seine auffällige Abneigung, angeschaut zu werden, weisen auf Stramonium. Nach der Einnahme träumt der Patient, seine Zähne seien wieder da.
Zusammenfassend stellt Heike Hampel fest, dass Stramonium bei ihren Patienten nur selten offenkundig (wie im Shining-Klischee) sichtbar wird. Stattdessen geben sich die oftmals ausgesprochen sanften, friedfertigen Personen durch bestimmte ("gewalttätige") Symptome und Ätiologien zu erkennen. Wir sollten unser einseitiges Bild dieser Arznei daher revidieren, um sie bei realen Patienten nicht zu übersehen...
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- Artikel-Nr.: HT-6607
- Abspieldauer (ca.): 45 Min.
- Edition: HT (Berliner Homöopathietage)
- Schlüsselworte: Angst Drogenmissbrauch Entwurzelung Flucht Gewalt Stramonium Terror Vertreibung Wahnsinn
In ihrem mitreißenden Vortrag vermittelt uns die Hamburger Homöopathin Heike Hampel ein modifiziertes Bild von Stramonium-Patienten, die "nur selten Axt schwingend" in die Praxis kommen. Meist sind es freundliche, zugängliche Menschen, bei denen man Stramonium zunächst nicht als Simile vermuten würde.
"Wir leben in einer Zeit der Angst, sehr von Stramonium geprägt."
Am Tag ihres Vortrags (11. September) erinnert sie zunächst an den "war on terror", den Bush nach dem WTC-Anschlag ausgerufen hatte: Seit damals ist unser Alltag vom stramonischen Wahnsinn, von der Angst vor Terror, geprägt...
Zunächst beschreibt die Referentin das Nachtschattengewächs, das bereits von Hahnemann in die Homöopathie eingebracht wurde. Stramonium ist in ihrer Praxis ein wichtiges Mittel bei neurologischen Verletzungen (Kopf) und nach Drogenmissbrauch (Alkohol, Ecstacy).
Beim chronischen Stramonium finden wir regelmäßig einen ätiologischen Hintergrund erlebter Gewalt, Lebensbedrohung, angedrohter Strafe oder Entwurzelung, beispielsweise bei Geflüchteten. Die stramonische Grundempfindung ist: "Es kann dich jederzeit und überall aus heiterem Himmel erwischen."
Das permanente Bedrohtheitsgefühl (schlimmer beim Alleinsein und im Dunkeln) zeichnet sowohl die Stramonium-Vergiftung aus als auch ihre homöopathische Thematik aus: Ein Stramonium-Rausch (Vergiftung) kann die Seele abtrennen. Das homöopathische Mittel kehrt diesen Prozess um und hilft dabei, die traumatisierte Seele wieder zu komplettieren.
Die Referentin sieht in ihrer Praxis häufig Stramonium-Patienten, die das Gefühl haben, mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Als Beispiel berichtet sie von einem netten jungen Mann mit Migräne seit dem 12. Lebensjahr, bei dem man eher an Natrium, Staphisagria oder Phosphor denken würde. Doch seine Alpträume von Zahnverlust, seine Angst vor Hunden, sein biographischer Hintergrund und seine auffällige Abneigung, angeschaut zu werden, weisen auf Stramonium. Nach der Einnahme träumt der Patient, seine Zähne seien wieder da.
Zusammenfassend stellt Heike Hampel fest, dass Stramonium bei ihren Patienten nur selten offenkundig (wie im Shining-Klischee) sichtbar wird. Stattdessen geben sich die oftmals ausgesprochen sanften, friedfertigen Personen durch bestimmte ("gewalttätige") Symptome und Ätiologien zu erkennen. Wir sollten unser einseitiges Bild dieser Arznei daher revidieren, um sie bei realen Patienten nicht zu übersehen...
1. Erinnerung an den 11. September / Bushs "War on Terror" / Zeit der Angst / Der alltägliche Wahnsinn (00:00)
2. Stramonium - Pflanze und Substanz / Ätiologie: neurologische Verletzung, Drogenmissbrauch (04:54)
3. Folge von Lebensbedrohung, Gewalt, Entwurzelung, Vertreibung, Flucht / Miterlebte und angedrohte Gewalt (08:37)
4. Angst beim Alleinsein und im Dunkeln / Stramonium-Vergiftung (17:45)
5. Gefühl permanenter Bedrohung / Fall (junger Mann): "irre" Migräne, Alpträume / Blitzschlag aus heiterem Himmel (23:14)
6. Abneigung, angeschaut zu werden / Spiegel (31:16)
7. "Gewalttätige Symptome" / Fall Followup: Reaktionstraum (38:15)
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Bild auf der Covervorderseite:An image of a rose quartz crystal heart resting in between two tree branches © pwalkersnapshot (ID: 455761559) / Bigstock.com
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Dieser Vortrag ist Teil der 66. Berliner Homöopathietage, einer zweitägigen Veranstaltung mit einer Vielzahl interessanter Vorträge. Alle verfügbaren Vorträge können Sie zum stark vergünstigten Paketpreis ebenfalls bei uns erhalten: