Denise Lang (†) - Ulrike Müller - Sara Riedel
Schlangen. Von der verzweifelten Ambivalenz zur Einfachheit. Boa, Lachesis, Vipera, Naja, Crotalus
"Die Schlangen behüten uns"
Schlangen werden im Allgemeinen als machtvoll, bezaubernd und abschreckend zugleich empfunden. In der Signatur der gespalten Zunge kommt diese starke Ambivalenz augenfällig zum Ausdruck. Bereits seit dem frühesten biblischen Mythos (Vertreibung Adams und Evas aus dem Paradies) werden Schlangen mit dem Bösen assoziiert. Doch werden ihnen ebenso große Heilkräfte zugeschrieben. Seit der legendären Lachesis-Prüfung von Constantin Hering haben sich die Schlangen auch einen unverzichtbaren Platz im homöopathischen Arzneimittelschatz erobert.
An diesem Homöopathischen Sonntag widmen sich Denise Lang, Ulrike Müller und Sara Riedel sowohl der inneren Konflikthaftigkeit verschiedener Schlangenarzneien als auch ihrer verwandelnden und schützenden Kraft.
Dieser einfühlsame Blick auf die Gemeinsamkeiten und Ambivalenzen verschiedener Schlangenarzneien schafft ein Verständnis für ihre tief heilende und beschützende Kraft.
Vorgestellte Schlangen
- Boa constrictor
- Lachesis
- Vipera berus
- Naja tripudians
- Crotalus horridus
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- Artikel-Nr.: SO-255
- Abspieldauer (ca.): 2 Std. 35 Min.
- Edition: SO (Homöopathischer Sonntag Berlin)
- Schlüsselworte: Boa constrictor Crotalus horr. Eifersucht Lachesis Naja tripudians Schlangen Streit Vipera berus
"Die Schlangen behüten uns"
Schlangen werden im Allgemeinen als machtvoll, bezaubernd und abschreckend zugleich empfunden. In der Signatur der gespalten Zunge kommt diese starke Ambivalenz augenfällig zum Ausdruck. Bereits seit dem frühesten biblischen Mythos (Vertreibung Adams und Evas aus dem Paradies) werden Schlangen mit dem Bösen assoziiert. Doch werden ihnen ebenso große Heilkräfte zugeschrieben. Seit der legendären Lachesis-Prüfung von Constantin Hering haben sich die Schlangen auch einen unverzichtbaren Platz im homöopathischen Arzneimittelschatz erobert.
An diesem Homöopathischen Sonntag widmen sich Denise Lang, Ulrike Müller und Sara Riedel sowohl der inneren Konflikthaftigkeit verschiedener Schlangenarzneien als auch ihrer verwandelnden und schützenden Kraft.
Denise Lang befasst sich mit der Würgeschlange Boa constrictor (Abgottschlange). Obgleich die langsamste aller Schlangen, neigt sie zur Ungeduld und zum Jähzorn. In ihrer homöopathischen Charakteristik finden wir typische Schlangenthemen wie Eifersucht, Konkurrenzdenken oder Klatschsucht. Weitere Merkmale sind eine Gier beim Essen, Neigung zu Übergewicht und eine Verschlechterung der Beschwerden vor den Menses. Boa hat sich bei Karpaltunnelsyndrom, bei Blutungen und bei Beschwerden im Gastrointestinaltrakt bewährt.
Anhand von vier kurzen Fallbeispielen veranschaulicht Ulrike Müller prägende Merkmale von Lachesis. Ihr Motto könnte lauten: "Worauf kann ich mich verlassen, wenn nicht auf mich selbst?" - ein wichtiges Mittel, wenn die eigene Vorstellung vom Leben (Lebenslüge?) in Frage steht und überprüft werden muss.
"Jede Kultur hat ihre Schlange."
Vipera berus (Kreuzotter) ist als kulturtypische Schlange Mitteleuropas bereits von der Ausrottung bedroht! Sie ist weniger aggressiv als Lachesis, mit weniger schmerzhaftem und seltener tödlichem Biss. Ihre Taktik besteht im Totschweigen und sich Totstellen in Form scheinbarer Lähmung. So lässt Vipera auch einen Missbrauch lange Zeit über sich ergehen, jedoch mit innerem Hass, Verteufelung und Verurteilung. Der Kern ihrer Verletzung bleibt verborgen, nichts wird öffentlich gemacht - Sprechen darüber verboten!
Sara Riedel befasst sich mit der engen Verbindung der Schlangen mit dem Weiblichen. Fast alle Schlangen sind von der Wahnidee besessen, zu kurz gekommen zu sein und keine Möglichkeit zu haben, ihre Individualität frei zu entfalten. Oft werden sie als kompliziert, unklar und verwirrend empfunden, weil sie sich selten geradlinig durchs Leben bewegen. Die Lösung ihrer Probleme und Dramen liegt in der Einfachheit.
Sara Riedel stellt Naja tripudians (Indische Kobra) und Crotalus horridus (Klapperschlange) vor. Bei Naja geht es um übermäßige Unterordnung, Anerkennung des Unveränderlichen, Pflichtbewusstsein und nachfolgende Depression. Crotalus horridus leidet ebenfalls unter der Wahnidee, von Feinden umgeben zu sein und verzweifelt an einem scheinbar alternativlosen System. Sie ist eher verkopft und trifft daher kalte, unnachgiebig harte Entscheidungen. Um zu überleben, muss sie ihre Gefühle unterdrücken.
Dieser einfühlsame Blick auf die Gemeinsamkeiten und Ambivalenzen verschiedener Schlangenarzneien schafft ein Verständnis für ihre tief heilende und beschützende Kraft.
Vorgestellte Schlangen in Stichwörtern
- Boa constrictor: Würgeschlangen. Verschlingt ihre Beute am Stück. Langsam, aber ungeduldig. Neigung zum Jähzorn, aber auch zahm und friedlich. Eifersucht, Konkurrenzdenken. Klatschsucht. Karpaltunnelsyndrom, Blutungen und Beschwerden des Gastrointestinaltrakt, gieriges Hinunterschlingen von Nahrung, Übergewicht. Verschlechterung aller Beschwerden vor den Menses.
- Lachesis: Schicksalsgöttin. Rasende Eifersucht, Aggressivität. Angst, jemanden zu verlieren. Abneigung gegen Berührung und Beengung (Hals). Intensive, charismatische PatientInnen mit Themen wie Zweifel, Verteufelung, Sündenfall und Verführung. Unruhig, schnell erregt, besonders über Ungerechtigkeiten. Hang zu Verschwörungstheorien. Kontrollsucht.
- Vipera berus: Totschweigen, sich totstellen, wie gelähmt. Folgen von Missbrauch mit Stillschweigen. Leben in der Lüge. Strikte Trennung von Sex und Liebe. Hohe moralische Ideale mit Selbstverurteilung.
- Naja tripudians: frühe Unterordnung, Anerkennung einer scheinbar unveränderlichen gesellschaftlichen Rolle. Dennoch ausdrucksstarke Persönlichkeit, möchte in ihrer Größe gesehen werden. Aktive Brutpflege. Mitgefühl, ausgeprägtes Pflichtbewusstsein. Mangel an Selbstvertrauen. Sorge, dass alles misslingt. Tiefe Depressionen. Angst vor Verletzung, Auseinandersetzung und vor ihrer eigenen Sexualität. Herzbeschwerden.
- Crotalus horridus: Einzelgängerin, zurückgezogen. Lauert ihrer Beute auf. Verkopft, kalte, harte Entscheidungen. Unterdrückung der Gefühle. Verbannt die Weichheit aus ihrem Leben. Lebererkrankungen. Dunkle, unstillbare Blutungen. Ähnelt Lachesis, aber ohne Charisma.
Denise Lang
1. Einleitung / Verführerische Schlangen / Geschichte des Asklepius / Adam und Eva (00:00)
2. Schlangenarten und Signaturen / Toxine / Häutung / Fortpflanzung (08:59)
3. Boa constrictor / Eigene Geschichte / Der Weg zur Erleuchtung / Zwei Schlangengeschichten (19:12)
4. Psychostruktur / Vorkommen und Verbreitung / Allgemeine Eigenschaften / Indikationen (26:36)
Ulrike Müller
5. Lachesis: Eifersucht / Schlangengift-Wirkungen / Sepsis: Definition und Ursachen (35:11)
6. Zweifel, Verteufelung und Sündenfall / Ebola / Mythologie / Gemüt (42:58)
Datei/Teil 2 (52:03)
1. Fall 1: Verleugnete Fahrerflucht / Fall 2: Psychische Störung (00:00)
2. Fall 3: Postoperative Augeneinblutungen / Verlauf nach Lachesis / Arzneibild (05:12)
3. F3: Charakter / Streit- und Eifersucht, Geburtsprobleme, Kontrolle (12:54)
4. Fall 4: Verräterisches Merkmal / Narzissmus, Ängste / Sankaran über Schlangen / Keynotes (21:17)
5. Vipera berus: Jede Kultur hat ihre Schlange / Themen: Ausrottung, Totschweigen, Lüge (30:26)
6. Vip-b.: Sexualität, Schreckhaftigkeit, Wahnideen und Ängste (39:32)
7. Vip-b.: Folgen von Narkosemissbrauch / Schwellung der Extremitäten/ Allgemeinsymptome (46:10)
Datei/Teil 3 (50:38)
Sara Riedel
1. Einleitung / Schlange und Frau / Einfache Lösungen / Hightech und Spaltung (00:00)
2. Naja: Konsens / Naja-Menschen / Brutpflegekompetenz / Buddha und die Naja (07:04)
3. Naja: Mitgefühl, Pflichtbewusstsein / Dreiecksbeziehungen / Fall von Sankaran (13:13)
4. Naja: Mangel an Selbstvertrauen / Körperliche Symptome / Geschichte von Lilith (22:31)
5. Crotalus horridus: Signatur / Gemüt / Crot. in der C4-Homöopathie / Die Giftwirkung (30:04)
6. Crot-h.: Hart, kalt, unnachgiebig / Körpersymptome / Wahnideen / Gefühlsarmut (37:06)
7. Geschichte zum amerikanischen Thanksgiving / Klapperschlangenfarmen / Indianischer Song (45:21)
Denise Lang, Ulrike Müller & Sara Riedel
Denise Lang
Informationen zu Denise Lang: Webseite von Denise Lang
Ulrike Müller
Ulrike Müller ist seit vielen Jahren an der Samuel-Hahnemann-Schule in Berlin als Dozentin für Homöopathie, Supervisorin und (seit 2009) Leiterin des Ambulatoriums tätig. Darüber hinaus unterrichtet sie regelmäßig in den Homöopathie-Kursen des Jonathan-Heilkundezentrums in Leipzig.
Vor ihrer Homöopathieausbildung an der Samuel-Hahnemann-Schule Berlin studierte sie Pädagogik und Soziologie. Seit über 15 Jahren behandelt sie Menschen in ihrer homöopathischen Praxis in Berlin. Neben der Homöopathie arbeitet sie dort mit Pressel-Massage, Gestalttherapie und Leibarbeit. Sie ist Mutter einer Tochter.
Weitere Informationen: Webseite von Ulrike Müller
Sara Riedel
1972 in Düsseldorf geboren, interessierte sie sich bereits sehr früh für Medizin. Mit 19 Jahren Ausbildung im Krankenhaus zur Pflegekraft. Zunächst ganz in der Schulmedizin zu Hause, bemühte sie sich um einen Medizin-Studienplatz. In dieser Zeit erfuhr sie die Wirksamkeit der Homöopathie angesichts der Behandlung eines Familienangehörigenum. Durch Drängen ihrer Freunde gelangte sie schließlich an die Samuel-Hahnemann-Schule. Aus einer skeptischen wurde eine völlig begeisterte Schülerin von Andreas Krüger und Hans-Jürgen Achtzehn. Nach 3jähriger Ausbildung setzte sie ihren Weg als Dozentenschülerin und schließlich Dozentin fort. Heute arbeitet sie mit Prozessorientierter Homöopathie in ihrer eigenen Praxis in Berlin-Charlottenburg und unterrichte die Abendkurse der SHS. Darüber hinaus bildet sie sich in Familienaufstellen bei Ekkehard Dehmel weiter.
Weitere Informationen: Webseite von Sara Riedel
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Bild auf der Covervorderseite:"rattlesnake-653646" © Foto-RaBe / Pixabay.com
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255. Homöopathischer Sonntag der Samuel-Hahnemann-Schule Berlin, 12. März 2017
Zur Veranstaltung "Der Homöopathische Sonntag"
Die "Homöopathischen Sonntage" sind eine seit 1994 regelmäßig monatlich an der Samuel-Hahnemann-Schule in Berlin stattfindende Veranstaltung, in denen ein halber Tag (fünf Stunden) einem einzigen Arzneimittel, einem theoretischen oder praktischen Thema umfassend gewidmet ist. Sie gehören zu den kontinuierlichsten und zugleich fortschrittlichsten homöopathischen Vorlesungen, da das jeweilige Thema aus der aktuellen Sicht und Erkenntnis der homöopathischen Empirie und Forschung vermittelt wird.