Curt Kösters wirft zum Abschluss des Symposiums noch einen kritischen Blick auf die Miasmentheorie und stellt sie als metaphysisches Konzept in Frage, das zu beliebig interpretierbar ist und sich somit einer wissenschaftlichen Überprüfung weitgehend entzieht. In der homöopathischen Praxis birgt sie zudem die Gefahr, die Analyse zu sehr zu vereinfachen, was zu ungenauer Arbeit führen kann.
Statt der Miasmen hat sich für seine praktische Arbeit eine Einteilung in aktive Krankheitsformen (akut) und krankheitsspezifische Reaktionsformen (chronisch) als sehr nützlich erwiesen. Für die aktive Form ermittelt er dann eine individuell spezifische Arznei, während er die chronische Reaktionsweise vorrangig mit Nosoden behandelt. So sucht er auch bei der Borreliose jeweils nach den charakteristischen Symptomen, die auf eine spezifische Arznei hinweisen.
In der abschließenden Diskussion mit den anderen Referenten werden die zentralen Fragen, Perspektiven und Erfahrungen dieses Symposiums noch einmal kontrovers besprochen.
Interessante kritische Überlegungen zur Bedeutung der Miasmatik mit einer spannenden Abschlussdiskussion der Symposiumsreferenten, z. B. zur Frage der Kausalität von Erregern im Krankheitsgeschehen.
Mit ergänzendem Material (PDF-Format) zum Vortrag auf einer Extra-CDR
Das gesamte Symposium finden Sie hier: TO-213![]() | Dieses Seminar als Download: 29,- € |
- Artikel-Nr.: TO-2138
- Abspieldauer (ca.): 1 Std. 26 Min.
- Edition: TO (Torgauer Seminare)
- Schlüsselworte: Borreliose chronische Krankheit Miasmatik miasmatische Behandlung Miasmen
Curt Kösters, homöopathischer Arzt und 1. Vorsitzender des DZVhÄ, setzt sich in seiner Betrachtung kritisch mit der Miasmentheorie auseinander. Als Verständnismodell von Krankheit genügt sie heutigen Ansprüchen an eine empirisch begründete Homöopathie nicht mehr, zumal das ursprüngliche Konzept von "Miasma" des 19. Jahrhunderts (als giftige, ansteckende Ausdünstung) längst überholt ist.
Kösters sieht die Miasmatik als ein metaphysisches Konzept, das nahezu beliebig interpretiert und klassifiziert werden kann. Solche Modelle haben den Nachteil, dass sie weder verifiziert noch falsifiziert werden können. Sie entziehen sich somit weitgehend einer wissenschaftlichen Überprüfung. In der homöopathischen Praxis birgt die Miasmatik die Gefahr, zu sehr zu vereinfachen, so dass Symptome nicht mehr genügend differenziert und individualisiert werden, was zu ungenauer Arbeit führen kann.
Ist die Miasmatik also obsolet? Unter Bezug auf Hahnemann schlägt Kösters eine Veränderung des ursprünglichen Konzepts vor: Eine Einteilung in "aktive Krankheitsformen" (akut) und "krankheitsspezifische Reaktionsformen" (chronisch)
erweist sich in seiner eigenen Praxistätigkeit als überaus hilfreich. Für die aktive Form ermittelt er eine spezifische Arznei, während er die chronischen Reaktionen vorrangig mit Nosoden behandelt. Dieses Vorgehen erläutert er am Beispiel der Tuberkulose.
Voraussetzung ist eine saubere Unterscheidung zwischen "aktiv" und "reaktiv", was sich im Fall der Borreliose als schwierig erweisen kann. Darum fokussiert Kösters hier besonders die charakteristischen Symptome, die auf spezifische Heilmittel hinweisen.
In der abschließenden Diskussion mit den anderen Referenten des Symposiums werden diese Fragen aus verschiedenen Perspektiven und Erfahrungen noch einmal kontrovers beleuchtet.
Ein kritisch provokanter Vortrag mit interessanten Überlegungen zur Bedeutung der Miasmatik und am Ende eine spannende Diskussion mit den Vortragenden dieses Symposiums - auch zur Frage der kausalen Rolle von Erregern im Krankheitsgeschehen.
Das gesamte Symposium finden Sie hier als Paket: TO-213
1. Medienkritik / Epidemische Krankheiten (00:00)
2. Behandlung epidemischer, chronischer Krankheiten / Syphilis bei Hahnemann (07:08)
3. Hahnemanns Psora-Theorie / Metaphysische Konzepte (13:56)
4. Miasma: obsoleter Begriff / Widersprüchliche Auffassungen / Zurück zu Hahnemann (20:21)
5. Aktive Krankheit und Reaktionsformen / Beispiel: Tbc. / Nosoden (28:18)
6. Schwierige Borreliose / Charakteristische Symptome / Spezifisches Mittel (35:30)
7. Erprobungsprobleme / Reaktionshypothese: Einwände (43:20)
Teil/Datei 2 (31:34)
1. Diskussionsrunde zur Rolle der Erreger bei auftretenden Krankheiten (00:00)
2. Diskussionsrunde Forts. (15:26)
Teil/Datei 3 (Zusatz Teil/Datei-R)
- ergänzende Materialien zum Vortrag als PDF-Datei
Curt Kösters
Homöopathischer Arzt in Hamburg
Kösters beschäftigte sich bereits während seines Medizinstudiums 1982 mit Homöopathie. Homöopathische Ausbildungen folgten in Berlin und Hamburg. Nach Praxisassistenz und einem Studienaufenthalt in Indien führt er die Zusatzbezeichnung Homöopathie seit 1990. Seit 1991 Privatpraxis in Hamburg.
1996-2004 Dozent in der Weiterbildung sowie bei Homöopathie-Ringvorlesungen an den Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg. 1996-2004 Mitarbeit an einem homöopathischen Entwicklungshilfeprojekt in Nepal (Bhaktapur International Homeopathic Clinic). 2002-2010 Mitarbeit bei InHom (Europäisches Institut für Homöopathie),
2004-2011 Vorstand des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte
Seit 2010 Sprecher der Sektion Qualitätsförderung in der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Homöopathie (WissHom).
3 CDs in dekorativer Buchformatbox ODER als MP3-Download-Dateien
Bild auf der Covervorderseite:Lyme Disease Bacteria, Borrelia burgdorferi © NIAID (www.flickr.com, Lizenz: Lizenz: CC BY 2.0) Wir danken dem/der FotografIn herzlich für die Erlaubnis zur Nutzung dieses Bildes!
We thank the photographer very much for the permission to use this picture!
Hersteller
Verlag Homöopathie + Symbol, Martin Bomhardt, Liebigstr. 36, 10247 Berlin, E-Mail: info@homsym.de
Produktabbildung
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2. Europäisches Borreliose-Symposium Torgau 2013
Internationales Homöopathiekolleg Torgau e.V.
Wintergrüne, 14.-16. Juni 2013