Mundprobleme. Pflanzliche Pflege und Unterstützung bei Beschwerden

"Es geht um den Menschen mit der Beschwerde und die Möglichkeit zu lindern - mit einfachen, hier wachsenden Sachen. Das ist der Inhalt des Kurses."

Die Kursreihe "Pflanzenheilkunde für alle"

In unseren Regionen finden sich auch heute noch zahllose, teilweise wild wachsende Pflanzen, die schon seit Urzeiten im Alltag verwendet werden - als Nahrungsmittel, Gewürze und Heilkräuter zur medizinischen Anwendung. In dieser alten volksheilkundlichen Tradition hat sich die Pflanzenheilkunde bis heute zu einer eigenständigen Therapieform weiterentwickelt, die auf einem über Jahrhunderte bewährten Erfahrungsschatz beruht. In der modernen Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) kommen vornehmlich Tees, Pflanzenauszüge (Tinkturen) sowie andere Zubereitungen (Salben) zum Einsatz.

Cornelia Titzmann ist als ausgebildete und seit Jahrzehnten tätige Berliner Heilpraktikerin auch eine gefragte Dozentin für Phytotherapie. In ihrer eigenen Praxis arbeitet sie vornehmlich mit individuell ausgesuchten Teemischungen, die sie anhand des Beschwerdebildes zu einer gezielten Komposition verbindet. Mit ihrer jährlichen Kursreihe "Pflanzenheilkunde für alle" wendet sich die Dozentin vor allem an interessierte Laien und Patient*innen sowie Studierende der Phytotherapie. Cornelia Titzmann möchte hier ihre reichhaltigen Erfahrungen mit den Zuhörern teilen, insbesondere was die Behandlung alltäglicher Beschwerden im häuslichen Umfeld anbelangt. Im Mittelpunkt stehen der kranke Mensch und die Frage, welche (möglichst einheimischen) Pflanzen welche Beschwerden lindern können.

Über diesen Vortrag

Mund und Zähne spielen in unserem Alltag eine große Rolle - beim Kauen, Schmecken (als Sinnesorgan), Sprechen und Küssen. Im Mund beginnt die Verdauung der Nahrung. Seiner vielfältigen Funktionen sind wir allerdings nur selten gewahr: Erst wenn Schmerzen oder andere Probleme auftauchen, bemerken wir, wie wichtig der gesamte Mundraum ist. Zu den unerträglichsten körperlichen Beschwerden überhaupt gehören die Zahnschmerzen, wiewohl für Zahnprobleme der Zahnarzt zuständig ist, wie die bekannte Berliner Pflanzenheilkundlerin und Phytotherapie-Lehrerin Cornelia Titzmann vorab betont. Pflanzliche Arzneien können uns jedoch bei anderen Störungen unterstützen, z. B. Aphten, Entzündungen im Mund-Rachenbereich oder bei Verbrennungen der Schleimhaut oder Zunge.

So wirkt das Gurgeln mit Salbeitee zugleich adstringierend und desinfizierend. Salvia officinalis dient auch hervorragend als (prophylaktisches) Mundwasser. Thymian, ebenfalls ein Lippenblütler, kann als Spülung bei Mandelentzündung oder Aphten hilfreich sein. Wenn bei älteren Menschen Probleme mit Gebissteilen auftreten, kommt die altbekannte Kamille zur Anwendung. Zur Stärkung des Zahnfleischs wird auch die rote Wurzel der Ratanhia (auch Zahnwurz genannt) eingesetzt.

Gute Pflege ist wichtig für gesunde Zähnen und einen heilen Mundraum: Wie finde ich die richtige Zahncreme? Wie/woraus sollte sie (nicht) zusammengesetzt sein? Welche natürlichen Alternativen bieten sich an (Salbeiblätter, Kreide)? Wie sollte die Zahnbürste beschaffen sein? Was hat es mit dem umstrittenen Fluor auf sich? Die Referentin setzt sich mit all diesen Fragen auseinander und orientiert sich dabei stets am täglichen Leben und an ihrer Praxis.

Pflege allein ist jedoch nicht alles. Die Anfälligkeit von Zähnen für Karies ist Titzmann zufolge mindestens zur Hälfte anlagebedingt. Betroffene sollten umso mehr auf ihre Ernährung achten: Zu viele Säurebildner (Kaffee, Zucker, Weißmehl) fördern Bakterien, die den Zahnschmelz angreifen. Mit der Calcium-Reihe der Schüsslersalze lässt sich die Zahnmineralisierung während der Wachstumsphase unterstützen.

Calendula (Ringelblume) wird als Monografie-Pflanze des Abends ausführlicher vorgestellt. Auch wenn Calendula nicht zuvorderst als Zahn- oder Mundpflege-Pflanze bekannt ist, kann sie doch gut als Mundspülung bei (Neigung zu) Aphten, Rhagaden oder Herpes eingesetzt werden. Ansonsten dient sie in Form von Tinktur, Tee oder Salbe als mithin wichtigste Arzneipflanze bei der Wundheilung. Auch bei Ulcus Cruris (offenes Bein) oder Impetigo contagiosa (volkstümlich als "Schleppscheiße" bekannt) kann sie helfen. In der Frauenheilkunde hat sie sich zudem bei der Reinigung und Pflege von Dammschnitten bewährt.