Kiefer. Pinus sylvestris. Der homöopathische Weg der Bäume.

"Sieg dem Heil" und "Ich habe den Mut, anders zu sein."

Die Kiefer

Im Zweiten Weltkrieg gerieten viele Männer - Ehemänner, Söhne, Väter - in Kriegsgefangenschaft. Die Kiefer erzählt ihre Geschichten von Scham und Schuld, vom verheizt werden, von gebrochener Energie, Schlachtfeld, Tod und Rückkehr als Verlierer. Zugleich berichtet sie auch von jenen, die im Widerstand waren, die für ihre Überzeugung ins Gefängnis gingen oder sogar starben.

In der ersten Trance ihres Kiefer-Vortrags aus der Reihe "Der homöopathische Weg der Bäume" führt Maria von Heyden die Zuhörer in den scheinbaren Gegensatz von Opfer und Täter: Wie fühlt es sich an Täter zu sein? Wie fühlt es sich an Opfer zu sein? Zu welcher Seite gehöre ich?

So unterschiedlich die Geschichten sind, so unterschiedlich kann auch eine Kiefer aufwachsen: Manche stehen einzeln, trotzen Wind und Wetter und klammern sich unnachgiebig im Boden fest. Andere wachsen als Kiefernwald in Gruppen, wo sie eng zusammenstehen und einander schützen. Seen, an deren Ufern sich viele Kiefern finden, sind bisweilen schwefelartig von gelbem Kieferblütenpollen bedeckt. Es riecht faulig. "Was gärt da noch?" fragt die Kiefer."Was ist noch nicht richtig verbrannt?"

Gerade heute wäre es für uns wichtig, die noch schwelenden Erlebnisse der Kriegs- und Nachkriegszeit in die vollständige Verbrennung zu holen. Wie ist unsere Familiengeschichte? War unser Großvater Täter oder Opfer? War er in Kriegsgefangenschaft? Oft wurde nie darüber gesprochen, was damals passiert war, mit welchen Schwierigkeiten jeder einzelne zurechtkommen musste. Wenn wir diese Geschichten hochholen, indem wir sie nochmals anschauen, können sie verbrennen und erlöschen. Guter Kompost entsteht, der den Boden unseres heutigen Lebens fruchtbar macht.

Wie sehr uns verborgene Familiengeschichten beeinflussen, erlebt die Berliner Homöopathin Maria von Heyden regelmäßig in ihrer Praxis. Bei jungen Patienten mit chronischen Rückenschmerzen war fast immer der Großvater in Kriegsgefangenschaft gewesen. Die Kiefer kann dabei helfen, solche alten systemischen Verstrickungen zu lösen.

Ich habe den Mut, mich zuzumuten.

Asthma, Schlafprobleme, Schwermut und Depression bis hin zu schweren Unfällen, sind weitere typische Erscheinungen der homöopathischen Kiefer, die während der Arzneiprüfung auftraten. In der Arzneimittelaufstellung (AMEA) zur Kiefer lösten und wandelten sich die Symptome. So wurde beispielsweise aus Schuld zunächst tiefe Trauer, dann das Wissen, dass alles zusammengehört. Schließlich konnte sich die alte Schuld in bedingungslose Liebe verwandeln.

Die Arzneimittelentwicklungsaufstellung (AMEA)

Die sogenannte Arzneimittelentwicklungsaufstellung (kurz AMEA) entstand als neues Format in der systemischen Aufstellungsarbeit des Berliner Homöopathen und Schulleiters der Samuel-Hahnemann-Schule Andreas Krüger.

Bei einer AMEA werden wichtige Aspekte, Merkmale und Leitsymptome einer Arznei durch einzelne Stellvertreter repräsentiert und aufgestellt. Im ersten Schritt werden die primären Wahrnehmungen und Empfindungen der Stellvertreterpositionen abgefragt. In weiteren Schritten werden aufsteigende Potenzen der Arznei symbolisch ins Feld gegeben. Die Positionen wandeln sich danach zusehends, bis hin zum geheilten (erlösten) Zustand ihres Seins, mit oft überraschenden neuen Qualitäten, die das geheilte Potenzial der Arznei offenbaren.

AMEA-Symptome bei der Kiefer

• Fehlender Support vom Vater
• Schuldgefühl
• Scham
• Mangelndes Selbstwertgefühl
• Absolute Müdigkeit
• Karge Kindheit
• Mumifizierung (Bernstein)
• Allergie
• Halsentzündung bis hin zum Kehlkopfkrebs
• Uterusblutung
• Eiskalte Füße

Die Entstehung der "Baumhomöopathie"

In der therapeutischen Arbeit der Berliner Homöopathin Maria von Heyden tauchte erstmals 2003 ein Baum und dessen transformierende Kraft auf. Eine Patientin kam nach zahlreichen Trennungen und Umzügen in ihre Praxis und weinte. Eine Trancereise führte sie dann an ihren persönlichen Ort des Friedens. Dieser fand sich unter einer Linde. In der folgenden Nacht träumte die Therapeutin selbst vom plötzlichen Abschied eines ehemaligen Partners und ihre eigene Trauer wurde spürbarer.

Dies brachte in ihr die Idee hervor, die Linde (Tilia cordata) näher homöopathisch zu erforschen, über die bisherigen arzneilichen Kenntnisse hinaus. Eine kleine Forschungsgruppe bildete sich, sammelte Pflanzenteile der Linde, verrieb und potenzierte sie und erkundete den Baum dann ein halbes Jahr lang, u. a. in gemeinsamen Arzneiprüfungen.

Nach der Linde zeigten sich 26 weitere Bäume mit ihren Konflikten und Beschwerden, aber auch heilsamen, weisen Botschaften. Das spezifische Arzneimittelbild eines jeden Baums offenbarte sich in Gruppenprüfungen, Trancen und vor allem bei Patienten, wobei sich hier die Ätiologie als besonders relevant erwies.

Dank Maria von Heydens langjähriger Pionierarbeit stehen uns die homöopathischen Bäume heute als Begleiter unserer emotionalen Evolutionswege zur Verfügung.

Die Kursreihe

Der Kurs "Der homöopathische Weg der Bäume", im Jahr 2014 als fortlaufender Workshop abgehalten und aufgezeichnet, führt durch alle 27 Bäume. Zu jedem einzelnen Baum gehören zum einen Schilderungen Maria von Heydens zur Signatur des Baums, seiner Geschichte und Mythologie sowie Berichte aus ihrem persönlichen (Er)Leben, aus Prüfungen und der praktischen Arbeit mit Patienten. Zum anderen wird durch Trancereisen zu essenziellen thematischen Aspekten, Übungen und Arzneimittelentwicklungsaufstellungen (Erläuterung unten) die Baumenergie für jeden Zuhörer ganz unmittelbar erlebbar. Das Wesen des Baums, sein "Spiel", seine Konflikte und Lösungen, seine thematische Essenz und seine Botschaft (Leitsatz) wird so auf allen Ebenen erfahrbar.