"Ich weiß, was ich tu". Verschreibungssicherheit durch genuine Homöopathie

Jeder Homöopath wünscht sich bei der Wahl eines Arzneimittels für den Patienten eine sicher passende Verschreibung. Wenn dieser Wunsch sich oft erfüllt, wächst die Souveränität des Vorgehens und das eigene Selbstbewusstsein als Behandler. Die Herangehensweise und die Werkzeuge der genuinen Homöopathie können zu solchen eindeutigeren Verschreibungen beitragen. Zudem ist das Vorgehen gut zu vermitteln und vergleichsweise leicht zu erlernen.

Verschreibungssicherheit bedeutet nicht automatisch "fehlerfrei" und "effektiv", sondern eine bewusste Klarheit darüber, warum (im Sinne von Begründbarkeit) man zu bestimmten Schlüssen kommt, um ein höchst mögliches Maß an Ähnlichkeit zwischen Patient und Arznei zu erzielen. Ob die Verordnung dann tatsächlich funktioniert, hängt zusätzlich von weiteren Faktoren ab, beispielsweise der Reaktionsfähigkeit des Patienten, Heilungshindernisse usw. Auch kann keine Methode aus einem schwierigen, einseitigen Fall (mit keinen oder nur wenigen spezifischen Symptomen) plötzlich einen einfachen machen. Homöopathie funktioniert dann optimal, wenn deutliche individuelle Symptome ermittelbar sind.

Um eine solche Sicherheit zu erlangen, empfiehlt der bekannte Mülheimer Homöopath Stefan Reis, Spekulationen über das zu Heilende zu vermeiden und stattdessen immer möglichst nah an den Phänomenen, d. h. den verlässlichen Symptomen zu bleiben. Auch sollten nur solche Symptome genutzt werden, die in der Materia medica tatsächlich auffindbar sind. Die Beherrschung zuverlässiger und fehlerarmer Werkzeuge bildet eine weitere Voraussetzung für eine treffsichere Analyse.

Statt der verbreiteten, mühseligen und oftmals vergeblichen Suche nach einem "Simillimum" (der Nadel im Heuhaufen) plädiert Reis für eine pragmatische Ausschlussdiagnose - gewissermaßen einer umgekehrten Vorgehensweise. Bei angemessener Bewertung der Symptome und korrekter Wahl der Rubriken kann man nach der Fallanalyse mit hoher Sicherheit davon ausgehen, eine gut passende Arznei gefunden zu haben. Dabei sind valide Symptome (egal aus welchem Bereich) allemal verlässlicher als Spekulationen über komplexe, nicht unmittelbar nachweisbare (sichtbare) Zusammenhänge (wie Miasma, Psyche etc.). Die Bestätigung der in Frage kommenden Arznei erfolgt über die primäre Materia medica (RAL sowie verlässliche Sekundär-Arzneimittellehren).

In seinem Workshop erarbeitet Stefan Reis die grundlegenden Strategien seiner Herangehensweise an einem Beispielfall und macht Unterschiede gegenüber anderen Analysemethoden (wie Kent) deutlich. Seine Absicht ist, den Hörern zentrale Aspekte der genuinen Homöopathie zu vermitteln, die sich vorteilhaft, schnell und einfach in der eigenen Praxis integrieren lassen. Sein Ziel:

"Wissen, was man tut und warum man es so und nicht anders tut."

Mit zusätzlichem visuellen Material als PDF:
Präsentation und Kasustik