Rosskastanie. Ein Fremdling und seine Heilkraft bei Krampf- und Stauleiden

"Wer jetzt noch nicht gelernt hat zu geben, lernt es von den Bäumen im Herbst."

Ursprünglich als Fremdling aus dem Balkan zu uns gekommen, ist die Rosskastanie (nicht zu verwechseln mit der Edelkastanie) hierzulande jedem bekannt. Im Sommer spendet sie Schatten in Biergärten, im Herbst basteln die Kinder mit ihren Früchten, im Winter dient sie als Tierfutter. Mit ihrem Wirkstoff Aescin hat die Kastanie in der Heilkunde traditionell großen Nutzen, insbesondere bei Problemen im venösen System (Krampfadern, Hämorrhoiden). Passenderweise sondern die Äste einen blau fluoreszierenden Saft ab...

Welche heilsame Botschaft übermittelt uns der Kastanienbaum, über die bewährten Anwendungen hinaus? Um diese Frage zu klären, bedient sich Silke Lauffer neben der bisherigen Materia Medica auch der Erfahrungen aus einer C4-Verreibung sowie einer Arzneiaufstellung. Dabei tritt das Wesen der Kastanie deutlich zutage.

Kernthema ist ein Gefühl des Fremdseins sich selbst gegenüber, aufgrund zwanghafter Imitation eines anderen bzw. Identifikation mit etwas, das nicht wirklich zu einem gehört. Welche überkommenen Traditionen und falschen Glaubenssätze hält man wie im Krampfaderleiden krampfhaft fest?

Bei der Heilung geht es darum, den (wahren) eigenen Standpunkt zu finden, zu beziehen und zu halten. Erst dann kann auch das Fremde zur Bereicherung werden. Übrigens sind die Knospen der Weißen Rosskastanie auch als Bachblüte (Chestnut Bud) bekannt, die für Gedankenfreiheit steht.

Die Kastanie löst das Brett fremder, unpassender Glaubenssätze vor dem Kopf, damit wir uns frei für die eigenen Möglichkeiten entscheiden können.