Die allgemeine medizinische Versorgung läuft in den nächsten Jahren in eine Versorgungslücke, die nicht nur demographische Krisen zu bewältigen hat. Wo stehen wir dabei als Homöopathen, angesichts der zahlreichen Angriffe und Vorwürfe unwissenschaftlicher Quacksalberei? Was brauchen wir für eine zukunftsfähige Praxis der Homöopathie?
Der weithin bekannte Homöopathie-Dozent Tjado Galic (Hannover) gilt als einer der schärfsten (Vor)Denker und genauesten Methodiker der zeitgenössischen Homöopathie. Die Qualitätssteigerung praktischen Handelns, auch im Sinne wissenschaftlicher Überprüfbarkeit und methodischer Stringenz, war und ist ihm schon seit mehr als 30 Jahren ein wichtiges Anliegen. Seit Längerem befasst er sich dazu auch mit den Konzepten des Best Practice Modell, passgenau übertragen auf die homöopathische Arbeit in der Praxis.
In seinem zukunftsweisenden Vortrag stellt Galic einen davon abgeleiteten methodischen Ansatz vor, mit dem das eigene homöopathische (Be)Handeln klarer gefasst und nüchterner, insbesondere weniger "selbstreferenziell" reflektiert und bewertet werden kann. Dadurch lassen sich nicht nur die eigenen Behandlungsergebnisse verbessern, sondern die methodische Qualität von Homöopathie insgesamt.
Das hier vorgestellte Qualitätsmanagement kann jeder Praktizierende selbst nutzen und damit die eigenen Fälle nicht nur ehrlicher bewerten, sondern im Ergebnis verbessern sowie realistischere Einschätzungen des Fallverlaufs vornehmen. Ein zukunftsweisender Beitrag zur professionellen Fundierung der Homöopathie!
Mit umfangreichem Seminarmaterial im PDF-Format!
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- Artikel-Nr.: SK-109
- Abspieldauer (ca.): 1 Std. 28 Min.
- Edition: SK (SiMILE-Kongress von VKHD & SHZ)
- Schlüsselworte: Arzneiwirkung Best Practice Biasfaktoren Dokumentation Einzelfallbeobachtung Evidenz Evidenzbasierte Medizin Fallanalyse Fallevaluation Hering Mamma-Ca Placebo Placeboeffekte Pneumonie Qualitätsmanagement Qualitätssicherung Validität Verlaufsbeurteilung Wissenschaft
Die allgemeine medizinische Versorgung läuft in den nächsten Jahren in eine Versorgungslücke, die nicht nur demographische Krisen zu bewältigen hat. Wo stehen wir dabei als Homöopathen, angesichts der zahlreichen Angriffe und Vorwürfe unwissenschaftlicher Quacksalberei? Was brauchen wir für eine zukunftsfähige Praxis der Homöopathie?
Der weithin bekannte Homöopathie-Dozent Tjado Galic (Hannover) gilt als einer der schärfsten (Vor)Denker und genauesten Methodiker der zeitgenössischen Homöopathie. Die Qualitätssteigerung praktischen Handelns, auch im Sinne wissenschaftlicher Überprüfbarkeit und methodischer Stringenz, war und ist ihm schon seit mehr als 30 Jahren ein wichtiges Anliegen. Seit Längerem befasst er sich dazu auch mit den Konzepten des Best Practice Modell, passgenau übertragen auf die homöopathische Arbeit in der Praxis.
In seinem zukunftsweisenden Vortrag stellt Galic einen davon abgeleiteten methodischen Ansatz vor, mit dem das eigene homöopathische (Be)Handeln klarer gefasst und nüchterner, insbesondere weniger "selbstreferenziell" reflektiert und bewertet werden kann. Dadurch lassen sich nicht nur die eigenen Behandlungsergebnisse verbessern, sondern die methodische Qualität von Homöopathie insgesamt.
Eine klassische Leitfigur wissenschaftlicher homöopathischer Arbeit war Constantin Hering. Galic stellt die Frage, ob und wie wir es schaffen könnten, eine solche Denkpräzision auch im 21. Jahrhundert zu erreichen. Doch leider sind viele homöopathische Praxen weniger von wissenschaftlicher Neutralität, als mehr von dogmatischen Prämissen ("die Herangehensweise des Lehrer XY ist die einzig richtige") geprägt. Mit dieser Haltung bestätigen wir jedoch nur das, was wir ohnehin schon vorher dachten.
Indem wir das eigene Denkmodell erweitern, vergrößern wir zugleich unseren Handlungsspielraum. Wissenschaftliche Arbeitsweise heißt, das eigene Tun transparent zu dokumentieren und nach bestimmten systematischen Kriterien zu bewerten. Eine Grundvoraussetzung dafür ist, dass unsere Ergebnisse für Verifikation oder Falsifikation offenbleiben.
In der konkreten Praxis haben wir es stets mit Einzelfallbeobachtungen zu tun. Wie können diese im Kontext der evidenzbasierten Medizin (EBM) nüchtern bewertet werden, obwohl sie einen zunächst eher niedrigen Evidenzgrad aufweisen? Galic diskutiert nachvollziehbar die Nachteile, aber auch die Vorteile solcher Einzelfallbeobachtungen.
Ein großes, jedoch vermeidbares Manko sind häufig fehlende oder mangelhafte Falldokumentationen, die für eine klare Nachweisbarkeit homöopathischer Effekte nötig wären, insbesondere um Biasfaktoren, d. h. unbewusste systematische Fehler
- seitens des Patienten: Placeboeffekte, Erwartungsdruck, Vermeidungsverhalten, Compliance-Verlust, verzerrte Erinnerung usw.
- seitens des Behandlers: methodische Selektion, Confirmation Bias, Übersehen von Kontexteffekten
Einzelfallbeobachtungen haben jedoch ebenso wertvolle Vorteile: Sie sind täglich gelebte Praxisrealität und erbringen einen hohen Lern- und Verständniswert. Mit einer systematischen Fallevaluation kann durchaus ein hoher Grad an Genauigkeit und Wissenschaftlichkeit erzielt werden.
Welche Fallanalysekriterien weisen darauf hin, ob und wie das verabreichte Mittel (und/oder andere Faktoren) wirken? Galic fasst die wesentlichen Kriterien zu einem Drei-Säulen-Modell zusammen:
- Die Falsifikation von Kontextkriterien,
- die Verifikation der homöopathischen Verschreibung und
- die Verifikation des therapeutischen Effekts.
Das ausführliche Fallbeispiel einer Patientin mit einer schwerwiegenden interstitiellen Pneumonie nach Strahlenschaden auf Basis einer postmenopausalen Mamma-Carcinom-Erkrankung verdeutlicht die konkrete Umsetzung einer "Best Practice"-Analyse. Dazu bespricht Galic die Anamnese, fasst eigene und externe Befunde zusammen und gelangt schließlich zu einer Arbeitshypothese. Die Repertorisation der als relevant erkannten Symptome mit passenden Rubriken führt schließlich zur Arzneientscheidung für Lachesis. Die ebenso transparente Verlaufskontrolle belegt im Weiteren einen positiven Behandlungsverlauf bis hin zur vollständigen Remission und Symptomfreiheit.
Abschließend nimmt Galic eine systematische Analyse anhand der Metadaten der genannten drei Modellsäulen vor. Als Möglichkeit der Bewertung stellt er einen differenzierenden Punkte-Score vor, der eine qualitative Fallauswertung bietet. Die Validitätskriterien wurden von ihm aus dem Konzept der "Cognitive Based Medicine" entwickelt und speziell auf die Bedürfnisse homöopathischer Behandlungen angepasst. Dadurch werden Verlaufsanalysen von Fällen wesentlich sicherer und präziser. Darüber hinaus können die Ergebnisse auch erstmals methodenunabhängig vergleichbar ausgewertet werden.
Das hier vorgestellte Qualitätsmanagement kann jeder Praktizierende selbst nutzen und damit die eigenen Fälle nicht nur ehrlicher bewerten, sondern im Ergebnis verbessern sowie realistischere Einschätzungen des Fallverlaufs vornehmen. Ein zukunftsweisender Beitrag zur professionellen Fundierung der Homöopathie!
Mit umfangreichem Seminarmaterial im PDF-Format!
Powerpoint-Präsentation (52 Folien) und Falldokumentation (9 Seiten)
1. Begrüßung und Vorstellung / Übersicht über den Vortrag / Kurze Einführung in das Modell von "Best Practice" (00:00)
2. Constantin Hering - Leitfigur der wissenschaftlichen Symptomatik / Wie sieht unsere Praxis heute aus? / selbstreferenzielles Denken /Erweiterung unseres Denkmodells und Handlungsspielraums / Wie und wozu wissenschaftliche Arbeitsweise? / Merkmale
wissenschaftlicher Aussagen (04:08)
3. Fallbeobachtung und Evidenz (EBM) {6} / Nachteile von Einzelfallbeobachtungen {7} / Problem Verallgemeinerung / Das Eminenz-Guru-Konzept / Verfälschte Ergebnisse durch Biasfaktoren (09:47)
4. Vorteile von Einzelfallbeobachtungen {8} / Schwierigkeit von Nachweisen und Beweisen / Systematik in der Fallevaluation (14:44)
5. Fallanalysekriterien: Das Drei-Säulen-Modell {12} / Falsifikation von Kontextkriterien {13,14} / Verifikation der homöopathischen Verschreibung {15,16} (21:17)
6. Verifikation des therapeutischen Effekts {17-19} / Allgemeine und spezifische Kriterien (Welche Erstreaktion, frühere Symptome, umgekehrte Reihenfolge) (26:03)
7. Fallbeispiel Frau (60): Mamma-Ca rechts / Thema Verlust von ungeborenen Kindern / Bewusste Unterbrechung der Anamnese (29:44)
8. Fall: Fortsetzung der Anamnese / Zusammenfassung des Falls / Eigene und klinische Befunde (41:12)
9. Fall: Arbeitshypothese {33} / Repertorisation {34} / Spezielle Rubriken {35} / Verordnung Lachesis, Dosologie und Therapie {36} (53:23)
10. Fall: Verlaufskontrolle {37 ff} / Weiterer Verlauf (58:08)
11. Fall: Auswertung und Metanalyse {41}: Sondierung des Falls nach dem Dreisäulenmodell / Falsifikation der Kontextkritierien {41} / Verifikation der Verschreibung {42} / Verifikation des therapeutischen Effekts {43} (66:24)
12. Eine neue Form qualitativer Fallauswertung - "Cognitive based medicine" {44} / Schwache und starke Validitätskriterien / Vorhersage-Beobachtungs-Korrespondenz {47} / Der Validitäts-Score {48,49} (71:42)
13. Qualitätsmanagement - Schnittstellen des Kompetenzprofils {51} / Welche Fähigkeiten benötigen wir dafür? / Hinweis auf die neue Constantin-Hering-Stiftung {52} (84:06)
Nummern in {Klammern}: Foliennummern der beigefügten Präsentation
Tjado Galic
Tjado Galic leitet seit 1999 verschiedene homöopathische Supervisionsgruppen in Deutschland, außerdem bis 2002 eine Homöopathieweiterbildung für Hebammen in Hannover. Er ist durch mehrere Veröffentlichungen, u.a. zum Thema "schwere Pathologien" wie z.B. in der Homöopathie-Zeitschrift bekannt geworden und hat sich auch als Seminar-Dozent einen Namen gemacht, der es versteht, einen spannenden, unverblümten und lebhaften Dialog mit den Teilnehmern zu führen und Krankheitszustände unmittelbar anschaulich zu machen.
Nebenberuflich ist er Dozent für physikalische Therapie an Physiotherapieschulen und in der ärztlichen Weiterbildung.
Weitere Informationen zum Referenten auf seiner Webseite:
MP-Download-Datei mit beigefügtem visuellen Material als PDF
Bild auf der Covervorderseite:Die Wolfsburg in Mülheim/Ruhr © Steffen Schmitz (Carschten) / Wikimedia Commons / CC-BY-SA-3.0 (DE), Free Art License (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:M%C3%BClheim_an_der_Ruhr,_Wolfsburg,_2011-04_CN-02.jpg, Lizenz: CC BY SA 3.0de) Wir danken dem/der FotografIn herzlich für die Erlaubnis zur Nutzung dieses Bildes!
We thank the photographer very much for the permission to use this picture!
Hersteller
Verlag Homöopathie + Symbol, Martin Bomhardt, Liebigstr. 36, 10247 Berlin, E-Mail: info@homsym.de
Produktabbildung
Digitales Produkt - keine Abbildung verfügbar. Die Abbildung oben links dient der symbolischen Dekoration dieser Seite
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SiMILE-Kongress für Praxis und Wissenschaft in der Homöopathie, Mülheim/Ruhr, "Die Wolfsburg", 3./4. Juni 2023
Veranstalter des Kongresses
Verband Klassischer Homöopathen Deutschlands e.V. (VKHD) und
Stiftung Homöopathiezertifikat (SHZ)
Informationen zum 2. SiMILE-Kongress 2025 hier!
Dieser Fachvortrag wurde beim 1. SiMILE-Kongress 2023 in Mülheim/Ruhr gehalten.
Alle 12 veröffentlichten Vorträge des Kongresses sind bei uns auch zu einem stark ermäßigten Preis als Gesamtpaket erhältlich:
SK-1
Dieses Gesamtpaket SK-1 umfasst folgende Vorträge:
- SK-101: Die "alte" Semiotik in der heutigen Homöopathie-Praxis. Mit Fallbeispielen. (Dr. Jens Ahlbrecht)
- SK-102: Begleitung von Menschen mit Traumafolgestörung oder PTBS. (Elisabeth von Wedel)
- SK-103: Palliative Homöopathie im Hospiz. Den Tagen mehr Leben geben. (Sabine Stelter)
- SK-104: Struktur und Prägnanz - die Effizienz der Arbeitsweise nach C. M. Boger. (Elmar Funk & Rolf Hinderer)
- SK-105: Das Symptomenlexikon. Workshop mit Fallbeispiel. (Meike Orth-Faul)
- SK-106: Die Wirkung potenzierter Arzneimittel auf humane Zellen in In-vitro-Studien. (Gregor Kindelmann)
- SK-107: Homöopathie bei psychologisch-psychiatrischen Störungen. (Hildegard Klingberg)
- SK-108: Erkenntnistheorie - Die Früchte eines Dialogs (W. Pauli & C. G. Jung). (Dr. Norbert Winter)
- SK-109: Best Practice Homoeopathy. (Tjado Galic)
- SK-110: Predictive Homeopathy und Epigenetik in der Analyse transferierter Traumen. (Matthias Strelow & Matthias Klünder)
- SK-111: Ich bin im Chaos. Wechseljahre aus homöopathischer Sicht. (Kyra Schweickhardt)
- SK-112: Forschungsprojekt zur Dosologie der Q-Potenzen. Mit Fallbeispiel. (Josef-Karl Graspeuntner)