Die vier Säfte der Humoralpathologie entsprechen den vier Elementen der Alchemie. Daneben spielen in der Alchemie die Tria Principia Sal, Sulfur und Merkur eine zentrale Rolle. Sie bildet auch die Grundlage der Spagyrik, einer Form der alchemistischen Heilmittelherstellung. Das Simileprinzip ist schon sehr alt und bereits bei Paracelsus zu finden. Auch die Potenzierung war den Alchemisten schon bekannt.
Die Tagung "Begegnungen am Vogelsberg"
Ist es nicht befremdlich, wie Homöopathie in den Medien heutzutage meist diskreditiert wird? Haben wir uns längst an Schlagzeilen gewöhnt, in denen die homöopathische Heilkunst aufs Gröbste verhöhnt und als fragwürdiges oder gar unwirksames Scharlatanerie abgetan wird? Nüchterne Diskussionen sind kaum noch möglich, stattdessen werden erbitterte Glaubenskämpfe ausgetragen. Warum nur? Was ist es, woran die Homöopathie rührt? Was ist es, was sie berührt?
Anknüpfend an ein erstes gemeinsames Seminar in Mücke/Hessen (November 2018) luden Lothar Michels und Dr. Norbert Winter aufgeschlossene Referent*innen aus ganz unterschiedlichen Disziplinen zu einer ersten "Begegnung am Vogelsberg" ein. Bei dieser Tagung gelang eine einzigartige, kommunikative Verknüpfung zwischen verschiedenen Fachgebieten, wissenschaftlichen Richtungen, Themen und Fragestellungen - in einem gemeinsamen Ringen um ein besseres Verständnis dessen, was uns in der Welt umgibt und was Homöopathie ausmacht. Dabei verband sich scheinbar Getrenntes zu vertieften Einsichten und eröffnete neue Möglichkeiten des Betrachtens und Verstehens.
In diesen Berührungen und Begegnungen zwischen Alt und Neu, Geistes- und Naturwissenschaften, Mythos und Ratio könnte eine mögliche Heimat für die Homöopathie liegen, in der sie sich in ihrer ganzen Pracht entfalten kann.
Mit zusätzlichem visuellen Material (PDF)!
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- Artikel-Nr.: VG-193
- Abspieldauer (ca.): 1 Std. 09 Min.
- Edition: VG (Vogelsberg-Begegnungen)
- Schlüsselworte: Ähnlichkeit Alchemie Chemie Erkenntnis Geisteswissenschaft Heilkunst Homöopathie Humoralpathologie Kausalität Naturwissenschaft Numerologie Paracelsus Phänomenologie Philosophie Physik Quantenphysik Säftelehre Schamanismus Spagyrik Wissenschaft
"Der aber ist ein Arzt, der die Kranken kann gesund machen" (Paracelsus)
Prof. Dr. Helmut Gebelein spürt in seinem Beitrag der verschlungenen Geschichte der Heilkunst nach, von ihren archaischen Anfängen, über die Hochkulturen der Antike und das Mittelalter, die Zeit Hahnemanns, bis in unsere Gegenwart. Anhand zahlreicher Beispiele führt er die Teilnehmer*innen zugleich in die Numerologie (Zahlensymbolik) und die mystischen Aspekte von Zahlen ein. So gilt beispielsweise die Zahl 3 schon seit dem Altertum in vielen Kulturen als Symbol des Göttlichen und als Ausdruck der Einheit der Welt.
Die Grundprinzipien der Heilkunst - Contraria und Similia - finden sich ebenfalls schon im alten Ägypten und viele Jahrhunderte später erneut bei Paracelsus. Selbst die Potenzierung war bereits den Alchemisten bekannt. Die alchemistische Elementelehre korrespondiert wiederum mit Galens Humoralpathologie. Die drei Prinzipien Sal, Sulfur und Merkur bilden zugleich die Grundlage der Spagyrik, die auch im Homöopathischen Arzneibuch enthalten ist: Bei spagyrischen Arzneien werden die Wirkstoffe von Pflanzen auf eine besondere Weise getrennt, bearbeitet und am Ende wieder zusammengeführt.
Alchemie (und später Chemie) sind uralte Verrichtungen des Menschen zur Verwandlung von Stoffen und entstanden mit der Nutzung des Feuers. Durch die Kunst der Alchemie und Spagyrik wollte man sämtliche Substanzen in Heilmittel verwandeln. Die drei alchemistischen Prinzipien und die Elementelehre waren noch bis Ende des 18. Jahrhunderts als wissenschaftlicher Erkenntnisweg akzeptiert. Hingegen begann die moderne Chemie erst vor 230 Jahren, mit Lavoisiers "Elementares Lehrbuch der Chemie".
Ursprünglich, so berichtet Gebelein, entstanden zwei Formen von Krankheitsbehandlung. Zum einen gab es eine Volksmedizin, die von weisen Frauen, Badern und Hebammen betrieben wurde: das Schienen von Brüchen, Umschläge, Massagen sowie Heilmittel aus Kräutern, Mineralien und Tieren. Zum anderen existierte eine ganzheitlich magische Medizin, die von Medizinmännern, Schamanen, Priestern und Zauberern ausgeübt und geheim gehalten wurde. Dort entspringt Gebelein zufolge auch die heutige wissenschaftliche Medizin.
So verstand sich auch der Arzt Hahnemann als moderner Wissenschaftler, der mit der Alchemie von Paracelsus zumindest vordergründig nichts zu tun haben wollte. Doch letztendlich stand auch er auf den Schultern alchemistischer Vorgänger, die seine Ideen erst ermöglichten.
Die Tagung "Begegnungen am Vogelsberg"
Ist es nicht befremdlich, wie Homöopathie in den Medien heutzutage meist diskreditiert wird? Haben wir uns längst an Schlagzeilen gewöhnt, in denen die homöopathische Heilkunst aufs Gröbste verhöhnt und als fragwürdige oder gar unwirksame Scharlatanerie abgetan wird? Nüchterne Diskussionen sind kaum noch möglich, stattdessen werden erbitterte Glaubenskämpfe ausgetragen. Warum nur? Was ist es, woran die Homöopathie rührt? Was ist es, was sie berührt?
Jede Berührung verändert und bringt Neues hervor. Sie lässt gewohnte Dinge oftmals in einem anderen Licht erscheinen. Auch wenn Berührung für manche bedrohlich ist, so fühlt man sich danach oft lebendiger und "wirklicher".
Liegt das Misstrauen gegenüber der homöopathischen Heilmethode - oberflächlich betrachtet - womöglich daran, dass sie mit den gängigen Paradigmen und Gesetzen der Naturwissenschaft nicht vereinbar zu sein scheint? Ist unser übliches Weltbild, also die Vorstellung dessen, was "wirklich" ist, mit Homöopathie inkompatibel? Oder besteht das Problem vielleicht nur in der bislang gewohnten Art zu denken?
Homöopathie bewegt sich in einem Grenzbereich zwischen verschiedenen geistigen Traditionen. Diese Grenzen werfen drängende Fragen auf. Durch die jüngeren Erkenntnisse der Quantenphysik werden alte, vergessen geglaubte Denkweisen plötzlich wieder höchst modern. Welche Relevanz haben sie für die Homöopathie?
Anknüpfend an ein erstes gemeinsames Seminar in Mücke/Hessen (November 2018) luden Lothar Michels und Dr. Norbert Winter aufgeschlossene Referent*innen aus ganz unterschiedlichen Disziplinen zu einer ersten "Begegnung am Vogelsberg" ein. Bei dieser Tagung gelang eine einzigartige, kommunikative Verknüpfung zwischen verschiedenen Fachgebieten, wissenschaftlichen Richtungen, Themen und Fragestellungen - in einem gemeinsamen Ringen um ein besseres Verständnis dessen, was uns in der Welt umgibt und was Homöopathie ausmacht. Dabei verband sich scheinbar Getrenntes zu vertieften Einsichten und eröffnete neue Möglichkeiten des Betrachtens und Verstehens.
In diesen Berührungen und Begegnungen zwischen Alt und Neu, Geistes- und Naturwissenschaften, Mythos und Ratio könnte eine mögliche Heimat für die Homöopathie liegen, in der sie sich in ihrer ganzen Pracht entfalten kann.
Mit zusätzlichem visuellen Material in PDF-Form!
1. Bemerkungen zur Zahlensymbolik / Symbolik der Drei und der Vier (00:00)
2. Sieben und Zwölf / Die vier Elemente / Geburt der modernen Chemie / Zwei Medizinen (00:00)
3. Contraria und Similia in Ägypten / Humoralpathologie, Alkohol, Anästhesie / Paracelsus (07:58)
4. Die Spagyrik / Aufgabe der Alchemie / Signaturenlehre / Spagyrische Aufbereitung (24:35)
5. Paracelsus' vier Säulen der Heilkunst / Die fünf Entien / Potenzierung in der Alchemie (51:12)
6. Hahnemann, Alchemie und Elektrizität / Homöopathie und Spagyrik / Wasser ist nicht H2O (86:51)
7. Atommodelle als Arbeitshypothese / Homöopathie - eine Informationsmedizin? (130:36)
8. Anmerkung zum "Licht der Natur" / Welche Rolle spielt die Intention? (1:01:38)
Prof. Dr. Helmut Gebelein
- Jahrgang 1940, studierte Chemie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt/Main, am Institut de Biologie Physico-chimique der Universität Paris bei Prof. Dr. Bernard Pullman und am Max Planck-Institut für Physik und Astrophysik bei Prof. Dr. Heinzwerner Preuß.
- 1969 promovierte er in Theoretischer Chemie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt/Main bei Prof. Dr. Hermann Hartmann.
- Er war als Postdoc an der Universität Tel-Aviv und arbeitete er Prof. Dr. Joshua Jortner über theoretische Reaktionkinetik.
- Danach gab Unterricht in Chemie an der Ernst Reuter-Gesamtschule in Frankfurt/Main und wurde anschließend wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wasser-, Boden- und Lufthygiene des Bundesgesundheitsamts.
- Von 1972 bis 2005 war er für Professor Didaktik der Chemie an der Justus-Liebig-Universität Gießen.
- Seither beschäftigt er sich u. a. mit der Geschichte und Philosophie der Naturwissenschaften.
Veröffentlichungen
- Gebelein. H.: Alchemie. München, 1991, 1996, 2000
- Gebelein, Helmut: Bildung in Not. In Boller, Andreas und Peter Janowski (Hrsg.): Gottes Wort in MenschenOhr. Gießen, 1998. S. 61 ff.
- Figala, K. und H. Gebelein (Hg.): Hermetik und Alchemie. Gaggenau, 2003
- M. Holfeld, H. Gebelein, V. Wiskamp: Chemie und Sport. Köln 2005
- Gebelein, Helmut: Alchemy and Chemistry in Literature. In Polish Academy of Science (Hg.) Why Chemistry? Krakow 2008, S. 153.
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Bild auf der Covervorderseite:Flammarion Woodcut (unbekannter Künstler) (via Wikimedia Commons, Lizenz: CC0 Public Domain) Wir danken dem/der FotografIn herzlich für die Erlaubnis zur Nutzung dieses Bildes!
We thank the photographer very much for the permission to use this picture!
Hersteller
Verlag Homöopathie + Symbol, Martin Bomhardt, Liebigstr. 36, 10247 Berlin, E-Mail: info@homsym.de
Produktabbildung
Digitales Produkt - keine Abbildung verfügbar. Die Abbildung oben links dient der symbolischen Dekoration dieser Seite
Produktform
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Dieser Vortrag ist Teil der zweitägigen Tagung "Begegnungen am Vogelsberg - Homöopathie berührt", mit insgesamt 6 Vorträgen. Alle zusammen sind zum ermäßigten Gesamtpreis hier bei uns erhältlich: