Andreas Krüger befasst sich in seinem zweiten Tagungsbeitrag mit einem Erkenntnisweg zur Arznei, der den "Bewährten Indikationen" (vgl. Referat vom Vortag HT-6601) quasi polar gegenüberliegt: Wie können wir die individuelle Arznei des Patienten mit Herz und Ohr "erlauschen"?
Er erzählt zunächst von seinem eigenen Weg durch die Homöopathie, von Anamnesebögen und stundenlangem Repertorisieren mittels manueller Auswertungsbögen, Lochkarten oder Computerrepertorien. Mit dieser rein symptomorientierten Arbeitsweise war er jedoch nicht glücklich, da sie den Patient als Mensch, als Person weitgehend außer Acht ließ.
Schließlich lernte er Bad Boll und Jürgen Becker (†) kennen. Bei einer Live-Anamnese nahm Becker ihm unvermittelt den Anamnesebogen aus der Hand und sagte: "Hör einfach zu..." - ein Wendepunkt auf Krügers weiterem homöopathischen Weg.
"Ich muss das Mittel nicht suchen, ich muss es nur finden."
Zur Verdeutlichung stellt er zwei Fälle mit "kleinen" Arzneien vor, die er - jenseits von Repertorium und Arzneimittellehre - "erlauscht" hat...
Zusammenfassend stellt er fest: "Homöopathie in ihrer Essenz ist Gnade, eine Gnadenarznei. Ich glaube daran, dass es die Gnade gibt und dass sie immer möglich ist." Wir müssen nur auf sie hören!
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- Artikel-Nr.: HT-6606
- Abspieldauer (ca.): 55 Min.
- Edition: HT (Berliner Homöopathietage)
- Schlüsselworte: Anamnese Arzneimittelfindung Boller Homöopathie Gnade Gratiola Lauschen Passiflora Zuhören, exquisites
Anlässlich des Todes der lebenslangen Homöopathieförderin Queen Elisabeth II. eröffnet Mia Kochendörfer diesen zweiten Tag der 66. Berliner Homöopathietage mit einem Blick auf berühmte Persönlichkeiten, die der Homöopathie zugetan waren bzw. sind. Auch das Schullied "Wechselnde Pfade" wird diesmal der Queen gewidmet.
Andreas Krüger befasst sich dann, in seinem zweiten Tagungsbeitrag, mit einem Erkenntnisweg zur Arznei, der den "Bewährten Indikationen" (vgl. Referat vom Vortag HT-6601) quasi polar gegenüberliegt: Wie können wir die individuelle Arznei des Patienten mit Herz und Ohr "erlauschen"?
Er erzählt zunächst von seinem eigenen Weg durch die Homöopathie, von Anamnesebögen und stundenlangem Repertorisieren mittels manueller Auswertungsbögen, Lochkarten oder Computerrepertorien. Mit dieser rein symptomorientierten Arbeitsweise war er jedoch nicht glücklich, da sie den Patient als Mensch, als Person weitgehend außer Acht ließ.
Schließlich lernte er Bad Boll und Jürgen Becker (†) kennen. Bei einer Live-Anamnese nahm Becker ihm unvermittelt den Anamnesebogen aus der Hand und sagte: "Hör einfach zu..." - ein Wendepunkt auf Krügers weiterem homöopathischen Weg.
"Ich muss das Mittel nicht suchen, ich muss es nur finden."
Heute ist er davon überzeugt, dass der Patient die benötigte Arznei direkt (manchmal sogar namentlich) oder indirekt (über Erlebnisse, wiederholte Wörter und Ausdrücke, Träume, Symbole) zum Ausdruck bringt, wenn wir ihn einfach frei erzählen lassen und ihm damit eine "leere Schale" bieten, in die er "sich hinein ergießen kann, um sich selbst zu schauen".
Zur Verdeutlichung stellt Krüger zwei Fälle mit "kleinen" Arzneien vor, die er - jenseits von Repertorium und Arzneimittellehre - "erlauscht" hat. Bei einer schwer depressiven Patientin fiel ihm, nach bereits langer, erfolgloser Behandlung eines Tages auf, dass die Patient ihr Leben mehrfach als "eine einzige Passion" bezeichnete. Er wagte schließlich den Versuch, ihr die Passionsblume (Passiflora) zu geben - mit durchgreifendem Erfolg.
"Wechselnde Pfade, Schatten und Licht... alles ist Gnade!"
Im zweiten Fall äußerte ein Patient, ebenfalls nach mehreren vergeblichen Arzneien, er sei "aus der Gnade Gottes gefallen". Immer wieder fiel in seinen Äußerungen das Wort "Gnade". Krüger probierte das Gottes-Gnadenkraut (Gratiola), woraufhin der Patient träumte, Jesus habe ihn in den Arm genommen. Bald darauf lösten sich seine Beschwerden auf...
Zusammenfassend stellt Krüger fest: "Homöopathie in ihrer Essenz ist Gnade, eine Gnadenarznei. Ich glaube daran, dass es die Gnade gibt und dass sie immer möglich ist." Wir müssen nur auf sie hören!
1. Begrüßung und Einleitung von Mia Kochendörfer: VIPs und Homöopathie (00:00)
2. Wechselnde Pfade - der Queen gewidmet (04:41)
3. Lauschen und exquisites Zuhören / Eigener Weg durch die Homöopathie: Repertorisieren, Lochkarten, Anamnesebögen (07:56)
4. Bad Boll, Jürgen Becker und eine neue Form der Anamnese / Patient "ruft" nach dem Mittel / Die nötige Stille zum Zuhören (18:07)
5. Fall 1 (Frau): lange homöopathische Geschichte / Passiflora - Die Passion (30:39)
6. Fall 2 (Mann): von Gott verlassen / Gratiola - Gottes-Gnadenkraut (46:54)
Andreas Krüger
Andreas Krüger, geboren 1954, ist seit 1988 Schulleiter der Samuel-Hahnemann-Schule in Berlin und Mitbegründer der Prozessorientierten Homöopathie. Seit 1982 arbeitet er in eigener Praxis als Heiler, Aufsteller und Seelenreisender. Er ist Autor mehrerer Bücher und vieler Fachartikel. Seine Fähigkeit tiefes Wissen auf humorvolle und einprägsame Weise zu vermitteln zeichnen ihn als Lehrer aus.
Neben bundesweiten Vorträgen und Seminaren unterrichtet Andreas Krüger in Berlin Prozessorientierte Homöopathie, Trancetechniken, Leibtherapie, Meditation, homöopathisch-systemische Lösungs- und Strukturaufstellungsarbeit (Ikonen der Seele) und schamanistisches Reisen.
Biographischer Werdegang
- Jahrgang 1954
- Ausbildung zum Physiotherapeuten und langjährige Praxis im elterlichen Saunabetrieb, Klinik und Praxis.
- Seit 1982 als Heilpraktiker in Berlin tätig.
- 1982-1990 Dozent an der Heilpraktikerschule Schwarz
- seit 1983 Dozent an der Samuel-Hahnemann-Schule des Fachverbands Deutscher Heilpraktiker (FDH), Landesverband Berlin-Brandenburg e.V.
- Seit 1988 Schulleiter der Samuel-Hahnemann-Schule Berlin
- Entwicklung der Prozessorientierten Homöopathie (zusammen mit Hans-Jürgen Achtzehn).
- 1985-1995 Schüler von Jürgen Becker und Dozent der Boller Homöopathiewoche
- 1991 Gründer und 1. Vorsitzender der Arthur-Lutze-Gesellschaft zur Förderung der Homöopathie und Naturheilkunde in den neuen Bundesländern und in Berlin e.V.
- 2003 Rhetorikpreis der Stiftung Deutscher Heilpraktiker.
Lehrer und wichtige Einflüsse
Die Arbeit von Andreas Krüger wurde beeinflusst vom Denken und von den Werken von Karlfried Graf Dürckheim (Initiatische Therapie), Assagioli (Psychosynthese), Peter Orban (Symbolon-Therapie), Zalman Schachter (Chassidische Mystik), Bert Hellinger (Systemische Familientherapie), Wilhelm Reich (Orgon-Therapie), Paul Uccusic (Schamanismus) und Prof. Mathias Varga von Kibed und Insa Sparrer (Systemische Aufstellungen und lösungsfokussierte Kurzzeittherapie). Zusammenarbeit auf dem Gebiet des geistigen Heilens - Medialität/Sensitivität - Runenarbeit mit Dr. Rosina Sonnenschmidt und Harald Knauss. Entwicklung der Ikonenaufstellung-Ritualarbeit und Seelsorge (Weg und Wunder).
Nähere Informationen über unseren Autor Andreas Krüger (Webseite): https://www.andreaskruegerberlin.de
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Bild auf der Covervorderseite:An image of a rose quartz crystal heart resting in between two tree branches © pwalkersnapshot (ID: 455761559) / Bigstock.com
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Hersteller
Verlag Homöopathie + Symbol, Martin Bomhardt, Liebigstr. 36, 10247 Berlin, E-Mail: info@homsym.de
Produktabbildung
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Dieser Vortrag ist Teil der 66. Berliner Homöopathietage, einer zweitägigen Veranstaltung mit einer Vielzahl interessanter Vorträge. Alle verfügbaren Vorträge können Sie zum stark vergünstigten Paketpreis ebenfalls bei uns erhalten: