Lac Caninum

"Der Weg in die vaterlose Gesellschaft", heißt ein wegweisendes Buch des Psychologen Alexander Mitscherlich, das auf prophetische Weise eine gesellschaftliche Entwicklung voraussagte. Lac caninum, das homöopathische Mittel aus der Milch des Rottweilers, steht für die Problematik einer vaterlosen Kindheit. Es ist ein klassisches Männer-Mittel und vor allem bei Söhnen angezeigt, deren Väter einst "Bettvorleger", "Drückeberger" oder einfach gar nicht anwesend waren. Auf der ewigen Suche nach echten Vorbildern, starken Helden und charismatischen Köpfen kompensiert der männliche Lac caninum-Typ seine eigene Orientierungslosigkeit durch allerhand pubertäre Auswüchse und Bedürfnisschwelgereien, wie auch einen ruhelos unsteten Lebensstil.

Andreas Krüger zeigt jedoch in der Analyse familiärer Beziehungsstrukturen nicht weniger scharfsichtig die potentielle Mitschuld der Mütter an einer solchen Entwicklung. Welche Folgen hat eine derartig intensive Mutter-Sohn-Beziehung möglicherweise, aus der das väterliche Prinzip, aus welchen Gründen auch immer, ausgeschlossen ist? Wie verändert Lac caninum die bestehenden Beziehungsstrukturen nicht nur zur eigenen Mutter, sondern insgesamt im Verhältnis zu den Geschlechtern?

Themen

• "Freiheit durch Hierarchie" - der Hund braucht Führung
• "Nennt mich Käpt´n Amerika!" - die Vorliebe für das patriarchalische Amerika
• "Mutter ist groß, Mutter ist mächtig, Mutter ist ohne Hut ein Meter sechzig." - oder warum ein 32jähriger Mann noch bei seiner Mutter lebt
• Die Suche nach dem richtigen Mittel und die Verwechlungsgefahr mit Lycopodium
• "Wie soll der mich denn heilen?" - Lac caninum flüchtet vor der Schwäche
• Buch-Empfehlungen u. a.

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