Jens Brambach - Martina Große - Denise Lang (†)
Nachtschatten in der Homöopathie. Zwischen Licht und Finsternis. Hyoscyamus, Lycopersicum esculentum, Solanum tuberosum, Stramonium
Hyoscyamus ist "billig", weil es anders keine Zuwendung kriegt
(Jens Brambach)
Etwa 1400 Arten in allen Variationen bilden die Nachtschattengewächse - eine extrem anpassungsfähige Pflanzenfamilie. Diese Überlebenskünstler wachsen als Blumen, Sträucher, Ranken oder sogar Bäume auf der ganzen Erde. Typisch für Solanaceae sind eigentümliche Alkaloide, die beim Menschen m. o. w. starke Vergiftungserscheinungen, oftmals mit Rauschcharakter, hervorrufen können und - neben dem Nervensystem - besonders auf den Magendarmtrakt und die Schleimhäute wirken.
Neben stark toxischen Pflanzen kennen wir auch (relativ) ungiftige Arten, darunter wohlvertraute Gemüsesorten wie Paprika, Chili, Aubergine, Tomate oder Kartoffel. Letztere haben erst in jüngerer Zeit Einzug in die Homöopathie gehalten, während die klassischen Nachtschattenarzneien (Belladonna, Hyoscyamus, Stramonium, Mandragora) schon seit Hahnemann bekannt sind.
Wie schon der Name zum Ausdruck bringt, geht es bei den "Nachtschatten" um die Spannung zwischen Licht und Finsternis, zwischen Lust/Trieb und Kontrolle. An diesem homöopathischen Sonntag geben Martina Große, Denise Lang und Jens Brambach aufschlussreiche Einblicke in diese geheimnisvoll-magische Arzneigruppe.
Themen
- Nachtschattengewächse als Familie
- Typische Vergiftungserscheinungen der Alkaloide
- Hauptthemen: Licht vs. Finsternis, Trieb vs. Kontrolle,
- Umgang mit Emotionen und Triebseiten (Sexualität, Aggression)
- Hintergrund: Liebesentzug, Gewalterfahrung, Isolation
- Die nächtliche Seite: Ängste, Wahnideen, Alpträume, "komisches" Verhalten
- Selbstwertmangel
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- Artikel-Nr.: SO-268
- Abspieldauer (ca.): 3 Std. 11 Min.
- Edition: SO (Homöopathischer Sonntag Berlin)
- Schlüsselworte: Belladonna Hyoscyamus Lycopersicum esculentum Nachtschattengewächse Solanaceen Solanum tuberosum Stramonium
Hyoscyamus ist "billig", weil es anders keine Zuwendung kriegt
(Jens Brambach)
Etwa 1400 Arten in allen Variationen bilden die Nachtschattengewächse - eine extrem anpassungsfähige Pflanzenfamilie. Diese Überlebenskünstler wachsen als Blumen, Sträucher, Ranken oder sogar Bäume auf der ganzen Erde. Typisch für Solanaceae sind eigentümliche Alkaloide, die beim Menschen m. o. w. starke Vergiftungserscheinungen, oftmals mit Rauschcharakter, hervorrufen können und - neben dem Nervensystem - besonders auf den Magendarmtrakt und die Schleimhäute wirken.
Neben stark toxischen Pflanzen kennen wir auch (relativ) ungiftige Arten, darunter wohlvertraute Gemüsesorten wie Paprika, Chili, Aubergine, Tomate oder Kartoffel. Letztere haben erst in jüngerer Zeit Einzug in die Homöopathie gehalten, während die klassischen Nachtschattenarzneien (Belladonna, Hyoscyamus, Stramonium, Mandragora) schon seit Hahnemann bekannt sind.
Wie schon der Name zum Ausdruck bringt, geht es bei den "Nachtschatten" um die Spannung zwischen Licht und Finsternis, zwischen Lust/Trieb und Kontrolle. An diesem homöopathischen Sonntag geben Martina Große, Denise Lang und Jens Brambach aufschlussreiche Einblicke in diese magisch geheimnisvolle Arzneigruppe.
Martina Große vergleicht Nachtschatten-Kinder mit wilden Wölfen, die zu braven Hunden domestiziert wurden. Sie mussten lernen, ihre leidenschaftlichen Gefühle zu beherrschen. Nach außen wirken sie dann oft "hypoton": ruhig, sympathisch, liebevoll, geradezu gehemmt. Doch die "Anderwelt" von Magie und Leidenschaft fasziniert den Nachtschattenpatienten und macht ihm große Angst zugleich. Hinter der emotionalen Unterdrückung stecken oftmals frühe Gewalterfahrungen und (drohender) Liebesentzug. Typisch ist daher ein Mangel an Vertrauen in sich selbst (Selbstwert) und andere Menschen, in einer bemerkenswerten Spaltung zwischen Kopf und Herz, mit rationalem Reden einerseits und angstvollen nächtlichen Erscheinungen andererseits (Alpträume, Halluzinationen, Visionen).
Denise Lang befasst sich mit der Kartoffel (Solanum tuberosum): Ein geistreicher Mensch mit Sinn fürs Komische, Lachen im Schlaf ("von Hexen gekitzelt"), doch auch mit Ängsten, die Belladonna ähneln. Typische Behandlungsanlässe sind krampfartige Bauchschmerzen, Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten oder plötzlicher, unkontrollierbarer Harndrang (Enuresis!). Auch die Tomate weist eine spaßige, kommunikative Seite auf, befindet sich jedoch im Dauerkonflikt zwischen dem Willen zum Guten und dem Impuls zum Bösen...
Martina Große geht auf den Stechapfel (Stramonium) ein, stellt dessen zentrale Problematik vor und differenziert ihn gegenüber Opium (Terror, Schock, Gewalterfahrung). Dabei unterscheidet auch sie zwischen einer hypertonen Ausprägung (manisches, psychopathisches Verhalten, Destruktivität) und dem hypotonen Typ, der für jegliche Zuneigung dankbar ist.
Jens Brambach erzählt eine beispielhafte Stramoniumgeschichte und setzt sich im Weiteren mit Hyoscyamus auseinander, insbesondere mit dessen sexuell gefärbtem Selbstwertmangel. Wie verhalten sich Menschen, die Hyoscyamus benötigen, auf dem "Beziehungsmarkt"? Worin unterscheidet sich das Bilsenkraut von Pulsatilla, das auf ähnliche Weise anbiedernd wirken kann?
Ein homöopathischer Sonntag, der das nachtschattige Spektrum zwischen Licht und Dunkelheit anhand der Vielfalt der hier vorgestellten Arzneien auf lebendig leidenschaftliche Weise umfasst und würdigt...
Ausführlich besprochene Arzneien
Solanum tuberosum, Lycopersicum esculentum, Stramonium, Hyoscyamus
Arzneien im Vergleich
Phosphor, Pulsatilla, Anacardium, Belladonna
Martina Große
1. Nachtschattengewächse - Signatur, Pflanzenwirkung, Toxikologie (00:00)
2. Vom Wolf zum Hund: emotionale Unterdrückung / Misstrauen, Aggression, Triebkontrolle (09:25)
3. Die Spaltung von Kopf und Herz / Nächtliche Erscheinungen (18:23)
Denise Lang
4. Solanum tuberosum (Kartoffel): Signatur und Geschichte (23:44)
5. Solanum tub.: Typische Symptomatik (Witzigkeit, Bauchschmerzen, Enuresis, Ängste) (28:36)
6. Materialismus aus Mangel an Geborgenheit (36:34)
7. Verhalten von Kindern / Suche nach Führung / Unzufriedenheit (45:01)
8. Jenseits von Eden (53:50)
Datei/Teil 2 (58:23)
1. Lycopersicum esculentum (Tomate): Symptomatik (00:00)
2. Nervensystem, Krämpfe, DD Aranea / Signatur (05:41)
3. Wille zum Guten vs. Impuls zum Bösen / DD Anac. / Kommunikative Seite, Singen (11:50)
Martina Große
4. Stramonium (Stechapfel): Signatur (20:31)
5. Ätiologie, allgemeine Symptome / Allein und verlassen (26:39)
6. Hypertones und hypotones Stramonium (33:53)
7. Die dunkle Seite: Faszination vs. riesige Angst (40:12)
8. Ich darf nicht so sein wie ich bin / Wahnideen und Gefühle (46:55)
9. Dr. Jekyll and Mr. Hyde (51:17)
Datei/Teil 3 (75:06)
Jens Brambach
1. Akute Arzneimittelreaktion im Raum (00:00)
2. Beispielgeschichte zu Stramonium (07:10)
3. Hyoscyamus: Scham, Sexualität, neurologische Symptome (13:01)
4. Vergleich mit Pulsatilla / DD Selbstwert (21:51)
5. Sexualität / Archetyp der Tempeldienerin (28:54)
6. Was bin ich wert? Marktplatz der Sexualität (37:25)
7. Wertbilder der Gesellschaft / Beziehungsmarkt / Schnäppchen (43:58)
8. Die Bearbeitung von Selbstwertproblemen in der Praxis / Erste Ebene: mental (52:31)
9. Zweite Ebene: Körper (Energiezentrum, Atem, Haltung) / Dritte Ebene: Äußeres (Homöopathie, Schicksal) (61:00)
10. Selbstwertgefühl: Techniken, Feedback / Lösung (67:03)
Martina Große, Jens Brambach und Denise Lang
(Foto: Laurens Dillmann)
Jens Brambach
Ich bin seit über 15 Jahren Heilpraktiker in Berlin. In meiner Praxis in Kreuzberg arbeite ich schwerpunktmäßig mit Homöopathie, Psychotherapie und Familienaufstellungen. Außerdem bin ich seit mehreren Jahren Dozent für Homöopathie und Aufstellungsarbeit u.a. an der Samuel-Hahnemann-Schule Berlin und in der Wochenendausbildung "Der Homöopathische Weg".
Schon seit meiner Jugend treibt mich die Frage an, wie wir Menschen funktionieren. Wie kommen wir in unsere Kraft, wie stehen wir uns selbst im Weg, wie nehmen wir wahr, haben wir eine über uns hinausweisende Aufgabe oder Funktion in dieser Welt und wenn ja welcher Art ist diese. Ganz besonders interessiert mich dabei wie wir Freiheit erlangen können und was wir mit der Freiheit anfangen.
Auf meinem persönlichen Lebensweg sind mir zahlreiche Verwundungen begegnet, seelische wie körperliche. In meiner Entwicklung und meiner Arbeit habe ich erlebt, dass diese Wunden heilen können, wenn man sich auf den Weg zu ihren Wurzeln macht. Es ist meine tiefe Überzeugung, dass jede Krankheit und jede Verletzung bei allem Leid auch einen Schatz birgt, eine Information, einen Wegweiser um zu den Wassern des Lebens zu finden, über uns hinaus zu wachsen und mit dieser unglaublichen Welt in Kontakt zu treten.
Denise Lang
Informationen zu Denise Lang: Webseite von Denise Lang
Martina Große
Informationen zu Martina Große: Webseite von Martina Große
3 CDs/Teile in dekorativer Buchformat-Box oder als MP3-Download.
Bild auf der Covervorderseite:Tomato flower alien © Clayton O'Neill (www.flickr.com, Lizenz: Lizenz: CC BY 2.0) Wir danken dem/der FotografIn herzlich für die Erlaubnis zur Nutzung dieses Bildes!
We thank the photographer very much for the permission to use this picture!
Hersteller
Verlag Homöopathie + Symbol, Martin Bomhardt, Liebigstr. 36, 10247 Berlin, E-Mail: info@homsym.de
Produktabbildung
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Produktform
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268. Homöopathischer Sonntag der Samuel-Hahnemann-Schule Berlin, 19. August 2018
Zur Veranstaltung "Der Homöopathische Sonntag"
Die "Homöopathischen Sonntage" sind eine seit 1994 regelmäßig monatlich an der Samuel-Hahnemann-Schule in Berlin stattfindende Veranstaltung, in denen ein halber Tag (fünf Stunden) einem einzigen Arzneimittel, einem theoretischen oder praktischen Thema umfassend gewidmet ist. Sie gehören zu den kontinuierlichsten und zugleich fortschrittlichsten homöopathischen Vorlesungen, da das jeweilige Thema aus der aktuellen Sicht und Erkenntnis der homöopathischen Empirie und Forschung vermittelt wird.