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Jürgen Becker (†) - Dr. Gerhardus Lang
Medorrhinum - Echt oder unecht? Der Geist des Trippers. (Arzneimittelbild, Literaturstunde und Arzneiprüfung)
Dieser sykotisch umfangreiche Titel besteht aus drei Teilen: Arzneimittelbild, Märchen- und Literaturstunde sowie die Zusammenfassung der Arzneiblindprüfung.
Der Vortrag
Heimlichkeit und Peinlichkeit sind typische Reaktionen auf einen Tripper, doch Gonokokken lassen sich nicht vertuschen. Nägelkauen, Hellsichtigkeit, innere Getriebenheit oder eine moralische Ambivalenz -Symptome, die auf den Wirkungsbereich der Tripper-Nosode deuten. Dr. Gerhardus Lang und Jürgen Becker lassen Medorrhinum in allen denkbaren Facetten lebendig werden, insbesondere auch durch Fälle aus ihrer Praxis. Sie berichten von Patienten mit Non-Hodgkin-Syndrom, Schlafstörungen und Asthma sowie einem Kind mit Salpingitis. Jürgen Becker bringt das sykotische Kernproblem auf den Punkt: "Echt oder unecht?"
Das Märchen
Die medorrhinischen Elemente des Grimm´schen Märchens "Hänsel und Gretel" erschließen sich erst auf den zweiten Blick: Neben den zentralen Themen der Lieblosigkeit und Not zeigt sich ein starkes Element von Abhängigkeit und Bedürftigkeit. Es herrscht eine aufgeladene Atmosphäre von Heimlichkeit, schlechtem Gewissen und brutalem Egoismus. Nur die "reine" Liebe der Kinder zueinander und ihr beherzter Mut helfen ihnen, ihr Gefangensein in der lieblos kalten Situation zu beenden. So verliert das verführerisch Verhexte seine grausige Macht.
Arzneimittelprüfung
Prüferinnen und Prüfer der Boller Gruppenprüfung berichten von eindrucksvollen Erfahrungen. Jürgen Becker fasst sie zum Wesentlichen der Arznei zusammen und erläutert abschließend wie Thuja und Medorrhinum sich voneinander unterscheiden lassen.
Die Reihe "Boller Homöopathiewoche"
Das Anliegen der legendären Boller Homöopathiewochen war die Erkundung des Wesens der Arznei, insbesondere ihrer seelischen Heilkraft. Boll wurde zum Ausgangspunkt einer Homöopathie, die Heilung nicht allein als Beseitigung von Pathologie versteht, sondern als Wandlungs- und Erkenntnisweg.
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- Artikel-Nr.: BO-9061
- Abspieldauer (ca.): 8 Std. 48 Min.
- Edition: BO (Boller Homöopathiewoche)
- Schlüsselworte: Medorrhinum
"Der Geist des Trippers"
Der (sykotisch) umfassende Titel besteht aus drei Teilen:
CD 1 bis CD 5: Vortrag zum Arzneimittelbild (Jürgen Becker und Gerhardus Lang)
CD 6 bis CD 7: Märchen- und Literaturstunde
CD 8: Zusammenfassung der Arzneimittelprüfung
Vortrag
Peinliche Verheimlichung ist die typische Reaktion auf einen Tripper. Dabei ist es für die Krankengeschichte zweitrangig, ob die Infektion schon in einer früheren Generation oder erst im eigenen Leben stattfand: So oder so hinterlassen die Gonokokken Spuren.
Hinweise auf eine mögliche familiäre Vorbelastung bei Medorrhinum-Kindern liefern der andauernde grüne Schnodder, ein chronisch wunder Po, die Knie-Ellenbogen-Lage, ein sehr unruhiges Temperament und ein früher Sexualtrieb. Typisch für Ältere sind Kleinwuchs, pubertäre Identitätsprobleme und eine moralische Ambivalenz. Medorrhinum-Patienten sind häufig mit nichts zufrieden und von ständiger sehnsuchtsvoller Unruhe getrieben. Sie fühlen sich ihren starken Begierden ausgeliefert und möchten ihnen entfliehen.
Verschiedene Beispiele aus der Praxis von Gerhardus Lang und Jürgen Becker lassen Medorrhinum lebendig werden. So wird von Fällen mit Non-Hodgkin-Syndrom, Schlafstörungen in Kombination mit Neurodermitis und Asthma sowie von einem Kind mit Salpingitis berichtet. Besonders eindrucksvoll ist die "Geschichte von Theo", der persönlich aus seiner Biographie erzählt. Auch der unauffällige Medorrhinum-Typ wird angesprochen, gewissermaßen die hypotone Form der arzneilichen Erscheinung.
Wie Lang aus seinen persönlichen Medorrhinum-Erfahrungen berichtet, weist das Mittel eine schillernde Affinität zum Pariser Künstlermilieu, der Bohème des Montmartre, und zum Rotlichtmilieu auf. Künstler wie Henri de Toulouse-Lautrec passen ebenfalls in dieses Ambiente. Als typische Kunstwerke zur Veranschaulichung dienen "Der Garten der Lüste" (Hieronymus Bosch), der "Tannhäuser" (Richard Wagner) und Szenen aus Goethes "Faust". Der NS-Reichsmarschall Hermann Göring wird als Beispiel für die kriminellen Formen charakterisiert. Eine umfassende klinische Darstellung der Folgen und Klinik einer Gonorrhoe sowie typischer Symptome und Modalitäten der Tripper-Arznei ergänzt das psychische Bild.
Medorrhinum ist unterwegs auf Irr- und Abwegen, immer eilig und getrieben bewegt er sich Nägel kauend zwischen Sucht und Suche, zwischen dem Heimlichen und dem Heim. Oft treibt es ihn voller Erwartungsangst in die Zukunft - manchmal sogar hellsichtig. Er pendelt inmitten der Extreme und sucht doch nur seine Mitte. Um das innere Heim zu erlangen, wirkt ein Aufgeben der Heimlichkeit/Heimlichtuerei heilsam. So gipfelt Medorrhinum in Beckers Verständnis in der sykotischen Kernfrage: Echt oder unecht?
Gerhardus Lang und Jürgen Becker zeichnen gemeinsam ein sehr facettenreiches Bild dieser Nosode: Sykotisch umfangreich und medorrhinisch liebenswert.
Märchen
Die medorrhinischen Elemente des großen klassischen Märchens "Hänsel und Gretel" (Gebrüder Grimm) erschließen sich erst bei näherer Betrachtung. Zu den zentralen Themen des Märchens gehören Mangel, Lieblosigkeit, Verlassenheit und große Not. Dabei geht es nicht nur um die Kinder, sondern auch um die Abhängigkeit der Eltern voneinander. Alle kommen zu kurz. Die Kinder stören, daher sollen sie verschwinden! Es herrscht eine von Heimlichkeit und schlechtem Gewissen durchdrungene, versteckt sexualisierte Atmosphäre vor.
Die reine Form menschlicher Liebe (als Geschwisterliebe) wird dadurch verunreinigt. Statt echter Liebe steht die Triebbefriedigung im Vordergrund, auch in Gestalt der Hexe, die den Jungen vernaschen möchte. Solidarität, List und Mut der Kinder sowie die Liebe zueinander hilft ihnen, das Gefangensein in einer verhexten, brutalen und lieblos kalten Situation zu lösen. Damit verliert es seine grausige Macht.
Interessanterweise tauchen nach Einnahme des Mittels häufig Hexen, Magier, Geister und andere unheimliche Gestalten in den Träumen auf. Medorrhinum hilft, Verdrängtes wieder ans Licht zu bringen und zu befreien.
Arzneimittelprüfung
13 Prüferinnen und Prüfer berichten abschließend über ihre persönlichen Erlebnisse aus der Arzneimittel-Blindprüfung, die während derselben Boller Woche abgehalten wurde. Noch einmal wird das Mittel mit neuen Aspekten auf sehr persönliche Weise erfahrbar.
Jürgen Becker fasst die Ergebnisse am Ende zusammen und gibt Hinweise, wie sich die beiden Hauptmittel der Sykose - Thuja und Medorrhinum - unterscheiden lassen.
Die Reihe "Boller Homöopathiewoche"
In den Jahren 1987 bis 1992 trafen sich unter der Leitung von Jürgen Becker und Dr. Gerhardus Lang zweimal jährlich Homöopathie-Begeisterte in Bad Boll zu einwöchigen Intensivseminaren mit Arzneivorträgen, Liveanamnesen, speziellen Workshops und Gruppenprüfungen - der heute legendären Boller Homöopathiewoche. Revolutionär an Boll war die Erkundung von Arzneien weit über die übliche pathologische Symptomatik hinaus, um ihr essenzielles Wesen, ihre seelische Kraft erfahrbar zu machen. Eine besondere Rolle für das Verständnis der Arznei spielten daher auch kollektive Symbole, Märchen und Träume. Die Boller Homöopathie wurde zur Grundlage und zum Ausgangspunkt einer Homöopathie, die Heilung nicht allein als Beseitigung von Pathologie versteht, sondern als Erkenntnisweg zur Wandlung tiefer Konflikte und zur Befreiung verborgener Ressourcen. Boller Vorträge und Arzneiprüfungen vermitteln einen einmalig verdichteten und berührenden Zugang zum Wesen der Arznei.
1. Gerhardus Lang: Säuglings- und Kindesalter / Unruhe und Unzufriedenheit (00:00)
2. Kindesalter (Forts.) / Frühe Sexualität (08:24)
3. Adoleszenz: Kleinwüchsigkeit, Identitätsprobleme und Ambivalenz (17:40)
4. Homosexualität, künstlerische Begabung, Infantilität und Schicksal (26:10)
5. Medorrhinum-Aspekte im Alltag und in der Werbung / Fall (33:34)
6. Fall: Non-Hodgkin-Syndrom (44:35)
7. Fall Forts. / Therapeutische Unsicherheit (56:01)
Teil/Datei 2 (73:43) (Arzneimittelbild)
1. Mädchen mit Schlafstörungen (00:00)
2. Kind mit Neurodermitis, Asthma und Schlafstörungen / Kind mit Salpingitis (05:23)
3. Jürgen Becker: Gonorrhoe / Heimlichkeit und Peinlichkeit (14:13)
4. Der typische Umgang mit dem Tripper (24:07)
5. Quellen, Ursprünge, Geschichtliches / Vorbereitung auf eine Teilnehmergeschichte (30:49)
6. Theos Geschichte (37:31)
7. Theos Geschichte (Forts.) (50:23)
8. Kommentar und Interpretation / Thema Heimlichkeit (62:09)
Teil/Datei 3 (62:10) (Arzneimittelbild)
1. Theo (Forts.): Täuschung, falsche Qualität (00:00)
2. Anmerkungen von Gerhardus Lang (10:36)
3. Traum einer Mutter / Kernempfindung von Med. / Heilung: das Heimliche auflösen (19:49)
4. Rechtes Maß und fehlende Mitte / Medien u. Massenmedien / Welt und Halbwelt (28:52)
5. Henri de Toulouse-Lautrec: Künstlermilieu, Prostituiertenmilieu (39:21)
6. Persönliche Paris-Erfahrung: Rotlichtgeschichten (53:11)
Teil/Datei 4 (67:10) (Arzneimittelbild)
1. Folgen der Gonorrhoe / Klinik und Symptome (00:00)
2. Klinik und Symptome (Forts.) (06:07)
3. Verschlimmerungszeiten und Temperaturregulation (15:51)
4. Hieronymus Bosch: Der Garten der Lüste / Prüfung (27:30)
5. Becker: Fall mit Brutalität, Frustration und Kaltherzigkeit / Umgang mit solchen Fällen (37:53)
6. Erlebnisse von Teilnehmern / Göring, Blumen, Orchideen, Kriegsspielzeug (51:24)
7. Wagners "Tannhäuser" / Anklänge an Goethes "Faust" (59:59)
Teil/Datei 5 (70:32) (Arzneimittelbild)
1. Praxisfälle / Traumbericht (00:00)
2. Der unauffällige Medorrhinumtyp / Praxisfälle (08:14)
3. Über den Alltagsmedorrhiniker (19:11)
4. Weitere Fälle / Medorrhinisches Theater (29:06)
5. Echt oder unecht? / Erfahrungen mit den Zeugen Jehovas (38:46)
6. Barfuß oder Lackschuh / Sucht und Sehnsucht / Becker: Einfluss und Eindringlichkeit (48:00)
7. Diskussion über Eindringlichkeit, Sehnsucht, Echtes und Unechtes / Zusammenfassung (59:28)
Teil/Datei 6 (57:58) (Märchen)
1. Hänsel und Gretel: die böse Stiefmutter / Wald (00:00)
2. Hexe und Hexenhäuschen / Gefangenschaft, Befreiung und glückliche Heimkehr (08:36)
3. Themensammlung / Entwicklungsgang der Geschichte (17:06)
4. Berührende Szenen / Zentrale Elemente (28:25)
5. Verständnis der Motive / Das Familiengeheimnis (39:08)
6. Erwachende Männlichkeit / Wärmende Geschwisterliebe / Unheimliche Versuchung (47:17)
Teil/Datei 7 (49:16) (Märchen)
1. Brutale Trennung / strafende Moral / Zwangsarbeit, Gefängnis (00:00)
2. Pervertierte Lustbefriedigung / Verbrennen in der eigenen Lust (09:01)
3. Vernichtung des Hexenwesens / Erlösung und Läuterung im Feuer (19:00)
4. Reichtum und Schatz des inneren Wesens / Lustbefriedigung statt echter Liebe (27:43)
5. Das Verdrängte ans Licht heben / Medorrhinum-Hexenträume / sexualisierte Werbung (36:03)
6. Die medorrhinische Atmosphäre / scheinheilige Kirche / AMP-Hinweise (41:47)
Teil/Datei 8 (76:14) (Arzneimittelprüfung)
1. Prüferin 1 (00:00)
2. Prüferin 2 (03:41)
3. Prüferin 2 Forts. (07:13)
4. Prüferin 3 (11:04)
5. Prüferin 4 (14:23)
6. Prüfer 5 (21:22)
7. Prüferin 6 (25:17)
8. Prüferin 6 Forts. (35:09)
9. Prüfer 7 (42:11)
10. Prüferin 8 (44:04)
11. Prüfer 9 (48:59)
12. Prüferin 10 (50:23)
13. Prüferin 11 (54:00)
14. Prüfer 12 (58:40)
15. Prüferin 13 (60:20)
16. Jürgen Becker Nachbemerkungen / Zusammenfassung (63:27)
17. Unterscheidung von Thuja und Medorrhinum (72:36)
Jürgen Becker
Jürgen Becker
- Studium der Medizin
- Homöopathische Ausbildung parallel zum Studium
- Homöopathischer Arzt in Freiburg
- Gemeinsam mit Dr. Gerhardus Lang Leitung der Boller Homöopathiewoche von 1987 bis 1992
- Leiter des Instituts für homöopathische Arzneimittelforschung (IHHF) in Freiburg
- Webseite: http://www.ihhf.de/ihhf/index.htm
Dr. Gerhardus Lang
Gerhardus Lang
- Geb. 1931
- Medizin-Studium Freiburg i. Br.
- Fortsetzung des Studiums in Paris, Approbation 1961
- Praktischer Arzt und Geburtshelfer
- Seit 1961 als homöopathischer Arzt in Bad Boll tätig
- Begründer der Homöopathiewoche Bad Boll 1983
- 1998 Fortbildung in der Sehgal-Methode
- Zahlreiche Übersetzungen und Veröffentlichungen in homöopathischen Zeitschriften
- Viele Vorträge, mehrere Buchveröffentlichungen
Bestehend aus drei Teilen mit insgesamt 8 Hör-CDs in einer kompakten Buchformatbox ODER als MP3-Download-Dateien
CD 1 bis CD 5: Vortrag zum Arzneimittelbild (Jürgen Becker und Dr. Gerhardus Lang)
CD 6 bis CD 7: Märchen- und Literaturstunde
CD 8: Zusammenfassung der Arzneimittelprüfung
Bild auf der Covervorderseite:Medorrhinum von Corinna Benzin © Verlag Homöopathie + Symbol Mit herzlichem Dank an die Künstlerin!
Hersteller
Verlag Homöopathie + Symbol, Martin Bomhardt, Liebigstr. 36, 10247 Berlin, E-Mail: info@homsym.de
Produktabbildung
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Produktform
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