"Ich habe solche Angst... weiß nicht mehr weiter...komm da nicht mehr raus...schaff das nicht mehr..."
Wenn sich solche Sätze häufen, ist Hilfe vonnöten. Unter Angststörungen und Depressionen leidet in unserer westlichen Gesellschaft inzwischen jeder Vierte mindestens einmal im Laufe seines Lebens. Wie kann die Homöopathie in solchen Fällen helfen?
Viele Mittel aus dem homöopathischen Arzneischatz sind mittlerweile zwar so gut beschrieben, dass sie auf der Gemütsebene durchaus spezifische Charakteristiken abbilden. Doch psychische Erkrankungen sind nicht selten durch eine gewisse "Einseitigkeit" der Symptomatik gekennzeichnet, was die Aufgabe sehr erschweren kann, die passende Arznei zu finden. Daher ist es in diesen Fällen außerordentlich wichtig, sowohl den Patienten als auch die Arzneimittelbilder tiefgreifend zu verstehen.
In seinem umfassenden Seminar zum Thema berichtet Dr. Mohinder Singh Jus über seine langjährigen Erfahrungen in der Behandlung von Angst und Depression. Jus verfügt über vielfältige und höchst fundierte Arzneikenntnis und legt beim Unterrichten großen Wert auf vergleichende Materia Medica. Auf diese Weise ermöglicht er es den Zuhörern, sowohl die Essenz der einzelnen Mittel als auch die feinsten differenzialdiagnostischen Unterschiede zwischen den Arzneien wahrzunehmen. Einleitend gibt Dr. Jus, auch auf dem Hintergrund seiner Lebenserfahrung in westlichen und östlichen Kulturen, zu bedenken, dass die Zunahme von Ängsten und Depressionen im Westen nicht zuletzt mit einem Mangel an echter Kommunikation korrespondiert, der zu einer immer stärkeren Introvertiertheit und Vereinzelung führt.
Im ersten Abschnitt bespricht er dann den grundlegenden Unterschied zwischen den Begriffen Auslöser (Ätiologie) und Ursache (Causa). Auslöser von Ängsten und Depressionen (Stress, Schock, Narkose, Entbindung, Blutungen, Postinfarkt, Hysterektomie u.a.) werden in ihrer Vielfalt erörtert und an Arzneimitteln differenziert. Die homöopathische Differenzierung ergänzt Dr. Jus immer wieder mit hilfreichen praktischen Hinweisen.
Die Ursachen von Störungen liegen hingegen in den Miasmen begründet. Daher unterzieht der Referent Angststörungen und Depression auch einer ausführlichen miasmatischen Analyse, wobei die Miasmen Psora, Sykose, Syphilinie und Tuberkulinie in ihren wesentlichen Zügen und Verhaltensmustern plastisch herausgearbeitet werden. Die am häufigsten verschriebenen Arzneien werden - immer wieder auch durch Fallbeispiele illustriert - detailliert auf folgende Charakteristika hin untersucht: typische Auslöser, allgemeine Eigenschaften und Modalitäten der Arznei sowie ihre jeweiligen spezifischen Merkmale bei psychischen Erkrankungen.
Dr. Jus erweist sich in diesem Seminar erneut als ein großartiger Vermittler homöopathischen Wissens, basierend auf über seiner 40jährigen Praxistätigkeit als homöopathischer Arzt. Er brilliert sowohl durch Umfang und Tiefe seiner Kenntnisse und Erfahrungen als auch durch die pointierte Differenziertheit seiner Arzneivergleiche.
Ein hervorragendes Seminar, um sich einen praxisnahen Überblick über homöopathische Behandlungsmöglichkeiten bei Angststörungen und Depressionen zu verschaffen.
Besprochene Arzneien (u.a.):
- Lyssinum
- Psorinum
- Calcium Carbonicum
- Phosphoricum Acidum
- Argentum Nitricum
- Kalium Bromatum
- Medorrhinum
- Kalium Carbonicum
- Conium
Aus: Jus, Mohinder Singh: Angststörungen und Depressionen - Die homöopathische Behandlung (SA-291)
Die Reihe "Grundformen der Angst"
Angst ist, als Gegenpol der Liebe, eines der menschlichen Grundgefühle und beeinflusst nicht unwesentlich unser Verhalten. Die vierteilige Reihe homöopathischer Sonntage widmet sich den von Fritz Riemann unterschiedenen Grundformen der Angst aus homöopathischer Sicht. Riemann setzt sie in Beziehung zu psychopathologischen Persönlichkeitstypen, die auch in der Homöopathie nicht unbekannt sind:
1. Die Angst vor der Selbstwerdung (vor Ungeborgenheit, Isolierung) - depressive Persönlichkeit
2. Angst vor der Hingabe (vor Ich-Verlust, Abhängigkeit) - schizoide Persönlichkeit
3. Angst vor der Notwendigkeit (vor Endgültigkeit, Unfreiheit) - hysterische Persönlichkeit
4. Angst vor der Wandlung (vor Vergänglichkeit, Unsicherheit) - zwanghafte Persönlichkeit
Riemanns Modell wird von den Referenten noch um die narzisstische Persönlichkeitsstruktur erweitert. Alle Grundängste treten bei jedem Menschen mehr oder weniger stark auf, bei seelischer Harmonie jedoch nur schwach und im ausgewogenen Verhältnis zueinander. Ist eine der Ängste sehr dominant, kann sie den Hintergrund chronischer körperlicher und psychischer Störungen bilden. Daher sollten wir gerade auch als Homöopathen die verschiedenen Persönlichkeitstypen und ihre Ängste kennen, um ihnen dabei behilflich zu sein, die Angst zu überwinden.
"Wer glaubt, auf diesen Blick verzichten zu können, lässt sich zumindest eine ebenso umfassende wie differenzierende Verständnismöglichkeit für seine Patienten entgehen." Fritz Riemann
Ausführliche Informationen über diese Reihe hier: SO-19G
Teil I - Die schizoide Persönlichkeit
"Wenn du singen könntest, Schmetterling, hätten sie dich schon lange in einen Käfig getan." (Heiku des japanischen Dichters Basho)
Der erste Teil der Reihe leitet in die Thematik ein und widmet sich dann dem schizoiden Persönlichkeitstypus, der in Gedanken und Gefühlen ständig um sich selbst kreist. Seine Angst vor Nähe basiert auf unerfüllten Bedürfnissen und mangelndem Vertrauen. Sie treibt ihn immer weiter in die Isolation. Der Schizoide versucht, seine Ängste durch Machtstreben und abweisendes Verhalten auszugleichen.
Michael Antoni beleuchtet das Modell Fritz Riemanns aus astrologischer Sicht. Die vier Persönlichkeitstypen Riemanns lassen sich auf der "männlichen" (Feuer-Luft) und der "weiblichen" (Erde-Wasser) Dualitätsachse abbilden und die Angstformen stehen in Analogie zu den vier Elementen: Der Schizoide fürchtet und meidet das Wasser (Emotion) und wendet sich kompensierend dem luftigen Element zu. In engen Beziehungen fühlt er sich schnell bedrängt und versucht, seine Ängste durch den Intellekt zu kompensieren.
"Jeder Käfig ist selbst geschaffen, und jeder Mensch steckt seine Schmetterlinge selbst in den Käfig." Andreas Krüger
Andreas Krüger erläutert dieses Verhaltensmuster am Beispiel von Lycopodium - der Arznei, die als Prototyp eines Intellektuellen gilt, der zu Lasten seiner Gefühlswahrnehmung und Emotionalität lebt. Ralf Engelmann differenziert davon weitere Mittel mit schizoiden Tendenzen: Cina, Conium, Kalium carbonicum, Antimonium crudum, Cuprum metallicum und Scorpio australis.
"Du bist angenommen und total richtig wie Du bist, ohne dass Du irgendetwas leistest" - wäre Krügers Heilungssatz für die schizoide Persönlichkeit. Dieser "homöopathische Sonntag" hält uns den Spiegel vor und ebnet den Weg zu liebevoller Integration.
Besprochene Arzneien: Antimonium crudum, Cina, Conium, Cuprum metallicum, Kalium carbonicum, Lycopodium, Scorpio australis.
30% aller Erwachsenen in Deutschland litten in ihrem Leben schon mindestens einmal an einer psychischen Störung. Trotz dieser Häufung sind psychische Leiden in unserer Gesellschaft weithin mit einer Art Tabu belegt.
Lars Friedrich, erfahrener klassischer Homöopath und Dozent, arbeitete zwölf Jahre lang in der Gemeindepsychiatrie. Diese Erfahrungen fließen mit in den vorliegenden Vortrag ein, der Homöopathie-Anfängern und interessierten Laien eine kompakte Einführung in die homöopathische Behandlung von Ängsten vermittelt.
Was genau sind Angst- und Panikstörungen? Anhand des Diagnoseschlüssels ICD-10 klärt Friedrich zunächst die Begrifflichkeiten und gibt einen kurzen Überblick über die heute gängigen psychotherapeutischen und psychiatrischen Behandlungsoptionen, zu denen vor allem Benzodiazepine und Antidepressiva gehören. Sie gehen jedoch mit zahlreichen Nebenwirkungen und einem hohen Abhängigkeitsrisiko einher und bringen keine dauerhafte Heilwirkung: Zwar werden die Symptome gedämpft, doch bleibt das Grundproblem meist unverändert bestehen.
Samuel Hahnemann befasste sich schon früh mit psychischen Störungen und suchte nach Wegen, um Betroffenen zu helfen. Seinen ersten Fall einer Psychose heilte er u. a. mit Urtinktur vom Stechapfel (Stramonium). Auch bei späteren Behandlungen gab er der homöopathischen Heilkunst bei Gemütskrankheiten den Vorzug (§230 Organon). Welchen Stellenwert im Rahmen eines umfassenden Behandlungskonzepts kann die Homöopathie heute einnehmen?
"Homöopathie ermöglicht eine bessere Eigenwahrnehmung und tiefere Einsichten, wodurch sich schnellere Therapieerfolge realisieren lassen." (Dr. Michael R. Glass)
Nach der Erfahrung vieler Homöopathen ist im Zuge einer homöopathischen Behandlung - insbesondere in Kombination mit Psychotherapie - eine Reduktion der Psychopharmaka möglich - bis hin zur dauerhaften Behebung der Störung. Dazu stellt Friedrich eine Reihe von Fällen vor. Die jeweilige Mittelwahl begründet er anhand von Repertoriumsrubriken und der vergleichenden Materia Medica.
So kam beispielsweise Natrium muriaticum bei unbestimmter Traurigkeit und Angstzuständen einer Patientin zum Einsatz. Platin heilte in einem anderen Fall die Zwangsidee, das Enkelkind umbringen zu müssen. Gelsemium erlöste eine Studentin von ihrer Prüfungsangst. Chamomilla befreite einen kleinen Jungen von ständigen Alpträumen.
Nicht immer ist nach Friedrichs Erfahrung eine einzige Arznei ausreichend, was er an einem Fall prämenstrueller Beschwerden deutlich macht. Auch können Heilungshindernisse, also dauerhafte Noxen von außen ("uneigentliche chronische Erkrankungen" nach Hahnemanns Klassifikation) einen positiven Behandlungsverlauf behindern. Diese Aspekte sind bei der homöopathischen Behandlung stets mit zu beachten.
Friedrich zeichnet in diesem Vortrag ein klares, plastisches und ermutigendes Bild der praktisch-homöopathischen Unterstützung bei psychischen Erkrankungen.
Mit visuellem Seminarmaterial (Powerpoint-Präsentation mit 52 Folien) im PDF-Format!
(Selbstverständlich ist dieses Material auch in der Download-Version enthalten.)Querverweise & weitere Hauptthemen der Titel
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