In unserer stets älter werdenden Gesellschaft spielen die typischen Erkrankungen des Alters eine immer größere Rolle, nicht nur hinsichtlich gravierender medizinischer Problemen, sondern auch erheblicher psychosozialen Folgen für die Betroffenen und für ihre Angehörigen. So nimmt man an, dass sich Morbus Alzheimer in den nächsten Jahren zu einer regelrechten Volkskrankheit auswachsen wird. Homöopathie kann bei geriatrischen Problemen dazu beitragen, Leiden zu lindern und die Lebensqualität innerhalb des noch Möglichen zu verbessern.
Der erfahrene homöopathische Arzt Dr. Klaus Roman Hör geht in seinem Geriatrie-Seminar detailliert auf die wichtigsten Erkrankungen des Alters detailliert ein: Allgemeine Behandlungsfragen der Geriatrie, Inkontinenz, Demenz, Niereninsuffizienz, Sterbebegleitung und Palliativmedizin.
Was ist bei einem alten Menschen das zu Heilende? Was ist an Heilung überhaupt noch möglich? Aufgrund natürlicher Veränderungen, Abbauprozesse oder strukturellen Organveränderungen (Arthrosen, Herzinsuffizienzen) sind kurativ zwar oft Grenzen gesetzt, doch kann man mit kleinen, organotropen Arzneien oftmals zumindest lindern. Im Mittelpunkt des Seminars stehen daher die richtige Einschätzung des vorliegenden Zustands und die umfassende Differenzialdiagnose bewährter Arzneien.
Eine erste große Herausforderung sind alle Varianten der Inkontinenz, die häufig mit Selbstwertminderung, sozialer Isolation oder zunehmender Verwahrlosung einhergeht. Die Blasensymptome alleine führen hier meist nicht zur Arznei. In solchen Fällen haben sich bewährte Inkontinenzmittel (Caust., Pareira b., Puls., Säuren, Cicuta v., Equis., Thuja) als nützlich erwiesen. In diesem Zusammenhang erörtert Hör auch das Problem der Niereninsuffizienz.
Die Demenz in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen ist ein weiteres Hauptthema. Selbst wenn Demenzkranke noch verwertbare Informationen geben können, ist ihre Individualität häufig von uniformen Reaktionen überdeckt. Daher spielt die Fremdanamnese und die präzise Beobachtung des Patienten hier eine besondere Rolle. Ausführlich beschreibt Hör umfassend typische Erscheinungen der Demenz, auch um eine möglichst frühe Erkennung der Erkrankung zu ermöglichen.
"Gebt den Jahren mehr Leben und nicht dem Leben mehr Jahre!" (Cicely Saunders)
Zu den wertvollsten Einsatzgebieten der Homöopathie gehören die Palliativ-Medizin und die Sterbebegleitung. Eine Gesellschaft, die primär auf Leistung, Fitness und Anti-Aging setzt, meidet die Auseinandersetzung mit Krankheit, Alter und Sterben. Die homöopathische Begleitung des Sterbenden achtet hingegen seine ganz individuelle Befindlichkeit und seine Würde. Die souveräne Bewertung der Symptome im Finalstadium ist für eine angemessene Begleitung deshalb von eminenter Bedeutung.
Gespeist aus jahrelanger Praxis im Umgang mit geriatrischen Patienten gibt Dr. Hör in diesem Lehrseminar seine Erfahrungen freigiebig weiter, mit wertvollen Hinweisen auf Rubriken zu den jeweiligen Erkrankungen und mit einer breiten Feindifferenzierung relevanter Arzneien und Arzneifamilien. Aussagekräftige Fallbeispiele vermitteln Sicherheit für die praktische Umsetzung dieses Wissens am Patienten.
Aus: Hör, Klaus Roman: Geriatrie. Möglichkeiten und Grenzen der homöopathischen Behandlung (KS-2113)
>>>Akute palliative Behandlung in Alten- und Pflegeheimen. Möglichkeiten homöopathischer Begleitung"Alt, multimorbide, bettlägerig, dement und obendrein noch 15 Medikamente am Tag - was kann man denn da noch machen?"
Die Zahl älterer Menschen wird in Deutschland von derzeit ca. 15 Mio. bis 2020 rasant auf ca. 20 Mio. ansteigen. Wir können daher davon ausgehen, dass der Anteil alter Patienten auch in homöopathischen Praxen deutlich zunehmen wird.
Bei der homöopathisch-geriatrischen Behandlung sind verschiedene Besonderheiten zu beachten, weil alte Menschen beispielsweise oft nicht mehr in der Lage sind, sich sprachlich klar und verständlich auszudrücken. Wie können wir einem verbal eingeschränkten Patienten jenseits der Sprache begegnen? Wie schulen wir die spezifische Wahrnehmung seines Zustands? Ist eine homöopathische Behandlung trotz der häufigen allopathischen Massenmedikation möglich? Die klassische Homöopathin (SHZ) Inga-Maria Stalljann aus Lübeck hat sich seit über 20 Jahren auf die Behandlung alter und pflegebedürftiger Patienten spezialisiert. In ihrem HK-Kongress-Workshop berichtet sie aus ihrem großen Erfahrungsschatz.
Behutsam und voller Respekt nähert sie sich den sensiblen Bereichen geriatrischer Krankheiten, Demenz, Pflegebedürftigkeit und Tod.
Dabei stellt sie zunächst Überlegungen zum Behandlungsziel und zu möglichen Heilungshindernissen an und geht der Frage nach, ob eine individuelle Symptomatik im Alter noch verschwinden kann. Auch spricht sie offen den notwendigen Reifungsprozess des Therapeuten an. Begleitend dazu stellt sie verschiedene Fälle aus ihrer langjährigen Praxis vor.
Um im geriatrischen Bereich angemessen homöopathisch zu behandeln, bedarf es spezieller Herangehensweisen, bei denen man das vertraute Gebiet der "Gesamtheit der Symptome" oftmals verlassen und Neuland betreten muss. Die altersspezifischen Erkrankungen mit ihren oft atypischen Verlaufsformen stellen eine besondere Herausforderung dar. Das beginnt bereits bei der Anamnese, die sich bei alten, insbesondere dementen Menschen recht schwierig gestalten kann. Hier gibt sie wertvolle anamnestische Hinweise, beispielsweise bei der Erkennung von Schmerzen Demenzkranker. Schließlich widmet sich die Referentin der Frage möglicher Palliation und der homöopathischen Unterstützung im Sterbeprozess.
Frau Stalljann vermittelt in ihrem Workshop nicht allein einen reichhaltigen Erfahrungsschatz, sondern auch eine große Leidenschaft für dieses besondere, leider oftmals noch tabuisierte Thema.
Ein lebendiges, praxisnahes und einfühlsames Plädoyer für ein würdevolles Altern, mithilfe der vielfältigen Möglichkeiten homöopathischer Begleitung.
Querverweise & weitere Hauptthemen der Titel
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