Das in sich "ganzheitlich" gestaltete Endokrinum reguliert in seiner verflochtenen Struktur nicht allein Stoffwechsel, Wachstum, Entwicklung und Reproduktionsfähigkeit, sondern auch die Mobilisierung von Abwehrkräften. In einem ständigen Balanceakt sorgt der kybernetische Kreislauf des hormonellen Systems für die innere Homöostase des gesamten Organismus.
Hormone stellen dem Organismus neben dem Nervensystem zudem eine zweite Ebene der Informationsübertragung zur Verfügung - langsamer zwar, aber nachhaltiger. Daher wirken sich auch Störungen auf den ganzen Organismus aus. Nach einer Schilddrüsenentfernung beispielsweise ist ein längerfristiges Überleben nur mittels Hormonsubstitution möglich.
Die äußerst komplizierten hormonellen Regelkreise fordern deshalb nicht nur Endokrinologen heraus, sondern spielen in viele medizinische Fachrichtungen hinein. Aufgrund ihrer Komplexität ist die übliche allopathische Regulation per Substitution nicht allein wegen der einzustellenden Dosierung schwierig.
In seinem ganzheitlichen Charakter ist das Endokrinum ein ebenso naheliegender wie bewährter Anwendungsbereich für die gleichsam ganzheitliche Homöopathie. Allerdings ist die richtige Wahl der Arznei nicht immer einfach. Für Dr. Klaus Roman Hör beginnt eine erfolgreiche homöopathische Behandlung damit, die Art der Störung möglichst genau zu erfassen und sich ein umfassendes Bild vom Patienten zu machen. Anhand einer gelungenen Auswahl gut dokumentierter Fälle hormoneller Störungen demonstriert Hör in diesem Seminar seine Vorgehensweise in der Praxis.
Seminarschwerpunkte sind vor allem die Schilddrüse (Hyperthyreose, Basedow, Hashimoto) und die Geschlechtshormone mit Erkrankungen wie Gynäkomastie, sekundärer Amenorrhoe, Sterilität sowie Endokrinum-Tumore (Prolaktinom). Dazu hat Hör wie immer viele interessante und auch ausgefallene Arzneien im Gepäck, beispielsweise beim verbreiteten Problem des unerfüllten Kinderwunschs. In seiner Praxis konnte die passende Arznei hier nicht selten einen offenkundigen Trigger setzen, um die lange ersehnte Schwangerschaft auszulösen. Allerdings werden wegen der tieferen Störung nach Hör's Erfahrung anschließend noch weitere Arzneien gebraucht, um die Schwangerschaft zu einem guten Ende zu bringen.
In seinem sympathischen, sehr motivierenden Vortrag legt Hör das Augenmerk insbesondere auf die plastische Darstellung hormonwirksamer Arzneien. Sein geradezu legendäres Materia-Medica-Wissen teilt er in einer schier unendlichen Fülle praxisrelevanter Informationen zu bekannten und weniger bekannten Arzneien.
Jod beispielsweise erweist sich bei Schilddrüsenproblemen als oft unentbehrlich. Entsprechend würdigt der Referent die Jodsalze, auch in detaillierten differenzialdiagnostischen Abgrenzungen gegenüber anderen Arzneien.Hormon-Nosoden wie Folliculinum, Ovininum sowie seltene Pflanzenarzneien (z. B. Ephedra vulgaris, Angelica sinensis) kommen ebenfalls nicht zu kurz und erweitern den arzneilichen Horizont des homöopathischen Praktikers.
Dr. Hör geleitet uns in den kybernetischen Kreislauf des Hormonsystems, wo wir auf kurzweilige Weise nicht nur die hormonellen Aspekte bekannter Polychreste kennenlernen, sondern auch vieler seltenerer Arzneien.
Aus: Hör, Klaus Roman: Dis-Hormonie. Die homöopathische Regulation der hormonellen Balance (KS-2151)
>>>Das Synthetische Hormonsyndrom. Die Folgen von Hormoneinnahmen und ihre homöopathische Behandlung."Die Pille habe ich immer gut vertragen..."
...bekommt man in der Praxis oft zu hören. Doch viele Beschwerden bei Frauen begannen mit der hormonellen Kontrazeption - und verschwanden, nachdem sie die regelmäßige Hormoneinnahme wieder beendeten. Dennoch werden die beliebten Pillen meist für nebenwirkungsfrei gehalten. Daher mangelt es oft an Bereitschaft, während einer homöopathischen Behandlung auf die weitere Einnahme zu verzichten - mit entsprechend unbefriedigenden Ergebnissen.
Dr. Peter Patzak, der sich bereits mit homöopathischen Pionierarbeiten zur Borreliose sowie seiner zugleich kritischen und mutigen Haltung gegenüber schulmedizinischen Selbstverständlichkeiten (z. B. Impfung) einen sachkundigen Namen gemacht hat, hält das Hormonsyndrom für ein bislang viel zu wenig beachtetes Phänomen, dem allerdings künftig bei der homöopathischen Befunderhebung eine wachsende Rolle zukommen dürfte.
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Hormonpräparate (synthetische sowie "natürliche", z. B. aus Pflanzen wie Yams hergestellt) bedeuten einen erheblichen Eingriff in die natürlichen Regulationskreisläufe des Organismus. Mögliche Folgen, die Patzak in seiner Praxis zunehmend beobachtet, sind zum einen direkt hormonassoziierte Störungen: zuvorderst ungewollte Kinderlosigkeit nach dem späteren Absetzen der Pille, doch auch Gynäkomastie, Schilddrüsenveränderungen (M. Hashimoto) bis hin zu hormonsensiblen Tumoren (Brustkrebs, Ovarialtumor). Bei Kindern sind einerseits sexuelle Frühreife öfter zu beobachten, andererseits Störungen wie primäre Amenorrhoe oder Kryptorchismus.
Zur absichtlichen Hormoneinnahme gesellt sich noch die unmerkliche, aber massive Ausbreitung von Hormonen im alltäglichen Leben, z. B. in der Landwirtschaft, in Haushaltschemikalien, Plastik, Nahrungsmitteln, Kosmetika, Textilien und vielen anderen Bereichen. Dieser hormonellen Verseuchung sind wir alle ausgesetzt - mit noch kaum absehbaren Langzeitfolgen. Auch homöopathisch individuell sind Hormonfolgestörungen oftmals nur schwer in den Griff zu bekommen.
Die teilweise dramatischen Fallverläufe, die Patzak in diesem Seminar vorstellt, sollen unsere Wahrnehmung für mögliche endokrinologische Aspekte verschiedener Krankheiten schärfen, zumal sie in der homöopathischen Praxis bis heute oft unberücksichtigt bleiben. Da es sich in gewisser Weise um iatrogene Einflüsse handelt, verlaufen hormonassoziierte Krankheiten nicht selten kompliziert und sind i. d. R. nicht mit einer einzigen Arznei heilbar! So hat sich in der Praxis des Referenten die Nutzung verschiedener Arzneien im Wechsel bzw. in Abfolge bewährt.
Patzaks Erfahrungsreichtum und seine vielen nützlichen Hinweise sowie ergänzende Diskussionsbeiträge von Teilnehmern machen das Seminar zu einer überaus lebendigen und lehrreichen Veranstaltung.
"Niemals an zwei Schrauben gleichzeitig drehen!"
Beispielsweise empfiehlt der Referent entweder die Gabe der homöopathischen Arznei oder die Reduzierung des allopathischen Medikaments - doch nicht beides zugleich, da sonst unklar wird, worauf eine mögliche positive Veränderung zurückzuführen ist.
Patzak beginnt daher meist mit dem Homöopathikum und schleicht die allopathische Medikation - in Absprache mit dem behandelnden Arzt - bei anhaltender Besserung aus.
Kompetenter Abriss eines neuzeitlichen Phänomens - die möglichen Folgen und homöopathischen Behandlungsoptionen der Überflutung unserer Gesellschaft mit externen Hormonen.
Querverweise & weitere Hauptthemen der Titel
Hashimoto-Thyreoiditis Hormonstörung Jodum Klimakterium Schilddrüse
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