Jens Brambach - Martina Große - Sara Riedel
Mercur. Leben mit geballter Faust. Das Ringen nach Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit
Mercur in seiner arzneiseelischen Essenz erscheint absolut, extrem und eindringlich, immer auf der Suche nach der Wahrheit, dem Echten. Mercurisch geprägte Menschen fordern Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit. Ihr inneres Gefühl muss mit den äußeren Gegebenheiten zusammenpassen. Mercur hadert damit, dass beides nicht stets kongruent ist.
Mercurius solubilis, im Alltag als Quecksilber bekannt, kommt überall vor: künstlich in Energiesparlampen, Fieberthermometern und Zahnfüllungen. Natürlicherweise in Flüssen, Meeren und Organismen, also auch im Menschen. Martina Große berichtet zunächst über seine chemischen und biologischen Eigenschaften, beispielsweise wie es sich im Gewebe ablagert und dann kaum noch ausgeschieden werden kann. Medizinisch bekannt und berüchtigt wurde es in früheren Zeiten als Medikation der Wahl bei der Syphilis. Hutmacher verwendeten es zur Versteifung der Hüte und litten unter seinen giftigen Dämpfen. Typische Symptome sind starke Unruhe, Gereiztheit und (auf Dauer) Geisteskrankheit.
Beim homöopathischen Arzneibild geht es an diesem Homöopathischen Sonntag zunächst um die Mercur-Kinder. Als Kleinkinder sind sie offen, freudig und recht selbstsicher, probieren sich und ihre Umwelt gerne aus. Zur ersten großen Herausforderung wird meist die Schule, denn auch von ihren Lehrern fordern sie authentische Ehrlichkeit, insbesondere dann, wenn die Autoritätsperson mal etwas nicht weiß oder einen Fehler macht. Hier sind Konflikte geradezu vorprogrammiert. Mit seinem Wahrhaftigkeitsanspruch eckt Mercur im Leben leicht an.
"Der Schrecken, die Dramatik und auch die Traurigkeit, dass die Erwartung und die Realität nicht zusammenpassen, dieses Versagen, das werdet ihr immer finden. Und das ist schmerzhaft. Und die Frage ist dann: Wie weiter überleben? Das ist eigentlich das Schöne." (Sara Riedel)
Themen
- Signatur und Vorkommen von Quecksilber
- Themen: Wahrhaftigkeit, Wahrheit, Echtheit, Authentizität
- Mercurius-Kinder
- Charakteristische Symptome
- Mercurs Auftreten in der Praxis
- Umgang mit Mercur-Patienten
- Fallbeispiele
- Zum Wesen von Verschwörungstheorien und dem Umgang damit
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- Artikel-Nr.: SO-281
- Abspieldauer (ca.): 3 Std. 11 Min.
- Edition: SO (Homöopathischer Sonntag Berlin)
- Schlüsselworte: Lügen Mercurius Quecksilber Syphilinie Syphilis Wahrheit
Mercur in seiner arzneiseelischen Essenz erscheint absolut, extrem und eindringlich, immer auf der Suche nach der Wahrheit, dem Echten. Mercurisch geprägte Menschen fordern Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit. Ihr inneres Gefühl muss mit den äußeren Gegebenheiten zusammenpassen. Mercur hadert damit, dass beides nicht stets kongruent ist.
Mercurius solubilis, im Alltag als Quecksilber bekannt, kommt überall vor: künstlich in Energiesparlampen, Fieberthermometern und Zahnfüllungen. Natürlicherweise in Flüssen, Meeren und Organismen, also auch im Menschen. Martina Große berichtet zunächst über seine chemischen und biologischen Eigenschaften, beispielsweise wie es sich im Gewebe ablagert und dann kaum noch ausgeschieden werden kann. Medizinisch bekannt und berüchtigt wurde es in früheren Zeiten als Medikation der Wahl bei der Syphilis. Hutmacher verwendeten es zur Versteifung der Hüte und litten unter seinen giftigen Dämpfen. Typische Symptome sind starke Unruhe, Gereiztheit und (auf Dauer) Geisteskrankheit.
Beim homöopathischen Arzneibild geht es an diesem Homöopathischen Sonntag zunächst um die Mercur-Kinder. Als Kleinkinder sind sie offen, freudig und recht selbstsicher, probieren sich und ihre Umwelt gerne aus. Zur ersten großen Herausforderung wird meist die Schule, denn auch von ihren Lehrern fordern sie authentische Ehrlichkeit, insbesondere dann, wenn die Autoritätsperson mal etwas nicht weiß oder einen Fehler macht. Hier sind Konflikte geradezu vorprogrammiert. Mit seinem Wahrhaftigkeitsanspruch eckt Mercur im Leben leicht an.
So bestätigt auch Sara Riedel aus ihrer Praxiserfahrung, dass kaum einer ihrer Mercur-Patienten wirklich glücklich und zufrieden ist. Doch will er das überhaupt? Liebevoll beschreibt die Referentin das Wesen der Syphilinie und seines Hauptmittels Mercur und zeigt einen möglichen Weg der Lösung und Heilung auf. Der kranke Zustand besteht in einem extremen, oftmals destruktiven "Entweder-Oder". Heilsam wäre die Anerkenntnis, dass es keine absoluten Wahrheiten gibt, sondern meist ein "Sowohl-als-auch", wie persönliche positive Erfahrungen und Praxisbeispiele veranschaulichen. Ihr Tipp: "Steht zu euren eigenen Gefühlen und seid ehrlich - sonst kann der Mercurpatient nicht mit euch arbeiten." Riedel macht Mut zur Verschreibung: Wenn die klassischen Symptome (viel Speichel, stinkender Atem und Körperabsonderungen, Kälte, Unruhe, Eiter und Modalitäten) vorhanden sind, wirkt Mercur oft Wunder.
Jens Brambach eröffnet einen weiteren Zugang zum Miasma: Syphilitisch sei etwas immer dann, wenn der Mensch versuche Gott zu sein, beispielsweise in Form von Genmanipulation oder Klonen. Ein syphilitisches Zeichen ist stets die Abwesenheit von Herz, Gefühl und Liebe. Ein besonderes Merkmal ist die Neigung zu paranoiden Verschwörungstheorien (Wahnidee, werde belogen und betrogen). Ein passendes Fallbeispiel zeigt, wie wir damit in der Praxis konstruktiv umgehen können.
"Der Schrecken, die Dramatik und auch die Traurigkeit, dass die Erwartung und die Realität nicht zusammenpassen, dieses Versagen, das werdet ihr immer finden. Und das ist schmerzhaft. Und die Frage ist dann: Wie weiter überleben? Das ist eigentlich das Schöne." (Sara Riedel)
Martina Große
1. Einleitung / Signatur von Mercurius solubilis / Syphilis / Vergiftung (00:00)
2. Das Hutmacher-Syndrom / Vorkommen, Grenzwerte / Meister der Tarnung (09:45)
3. Mythologie von Hermes, dem Götterboten (18:24)
4. Mercur-Kinder: Impulshandlungen, schnell, clever / Suche nach Wahrhaftigkeit (22:43)
5. Fallbeispiel eines Mercur-Kindes (29:00)
6. Freundschaft mit Mercur: Streit, Fehler, Beziehung, Wahrhaftigkeit (35:51)
7. Physiotherapie: Wie fühlt sich Mercur an? (43:20)
Teil 2 (74:15)
Sara Riedel
1. Einleitung / Mut, Mercur zu Verschreiben (00:00)
2. Typische Symptome: Schweiß, Eiter, (Un-)Ruhe, Modalitäten (04:49)
3. Mercur-Krankheit und Syphilinie / Destruktivität / Entweder-Oder (12:22)
4. Hoffnungslosigkeit / Frage nach dem Sinn / Zerstörendes Prinzip (21:22)
5. "Akut-Menschen" / Persönliches Erlebnis und Träume / Plädoyer (32:55)
6. Fallbeispiel: Mädchen (3 J.) mit rezidivierenden Mittelohrentzündungen (44:35)
7. Mercur in Politik, im Team, im Film (51:29)
8. Auslöser: Enttäuschung, Umgang und Erkenntnis daraus (1:01:12)
9. Lösung / Es ist nicht mehr wie vorher (1:07:05)
Teil 3 (65:05)
Jens Brambach
1. Eigenes Erleben: Suche nach der Wahrhaftigkeit (00:00)
2. Umgang mit Lügen und Lügnern früher und heute / Echtheit des Gegenübers (06:53)
3. Syphilinie: Wenn der Mensch versucht Gott zu sein (13:32)
4. Innere und äußere Welt und die Arbeit des Verstandes dazwischen (18:56)
5. Was macht Verschwörungstheorien aus? Beispiele (25:04)
6. Umgang damit in der Praxis, Anfälligkeit Mercurs / DD Cannabis (32:30)
7. Fallbeispiel: Mann mit Haut- und Kopfschmerzen / Verschwörungstheorien (40:59)
8. Austausch über Verschwörungstheorien und Umgang damit (46:49)
9. Fallbeispiel nach Mercurgabe / DD Skrophulose: Der Dunning-Kruger-Effekt (58:13)
Martina Große, Jens Brambach & Sara Riedel
(Foto: Laurens Dillmann)
Martina Große
Informationen zu Martina Große: Webseite von Martina Große
Jens Brambach
Ich bin seit über 15 Jahren Heilpraktiker in Berlin. In meiner Praxis in Kreuzberg arbeite ich schwerpunktmäßig mit Homöopathie, Psychotherapie und Familienaufstellungen. Außerdem bin ich seit mehreren Jahren Dozent für Homöopathie und Aufstellungsarbeit u.a. an der Samuel-Hahnemann-Schule Berlin und in der Wochenendausbildung "Der Homöopathische Weg".
Schon seit meiner Jugend treibt mich die Frage an, wie wir Menschen funktionieren. Wie kommen wir in unsere Kraft, wie stehen wir uns selbst im Weg, wie nehmen wir wahr, haben wir eine über uns hinausweisende Aufgabe oder Funktion in dieser Welt und wenn ja welcher Art ist diese. Ganz besonders interessiert mich dabei wie wir Freiheit erlangen können und was wir mit der Freiheit anfangen.
Auf meinem persönlichen Lebensweg sind mir zahlreiche Verwundungen begegnet, seelische wie körperliche. In meiner Entwicklung und meiner Arbeit habe ich erlebt, dass diese Wunden heilen können, wenn man sich auf den Weg zu ihren Wurzeln macht. Es ist meine tiefe Überzeugung, dass jede Krankheit und jede Verletzung bei allem Leid auch einen Schatz birgt, eine Information, einen Wegweiser um zu den Wassern des Lebens zu finden, über uns hinaus zu wachsen und mit dieser unglaublichen Welt in Kontakt zu treten.
Sara Riedel
Sara Riedel (HP) arbeitet seit 2001 als Homöopathin und Aufstellerin. Außerdem ist sie Dozentin an der Samuel-Hahnemann-Schule und leitet dort den Homöopathie-für-Laien-Kurs und die Abendausbildung für Prozessorientierte Homöopathie.
Weitere Informationen: Webseite von Sara Riedel
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Bild auf der Covervorderseite:adult © Pexels / Pixabay.com
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Verlag Homöopathie + Symbol, Martin Bomhardt, Liebigstr. 36, 10247 Berlin, E-Mail: info@homsym.de
Produktabbildung
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Zur Veranstaltung "Der Homöopathische Sonntag"
Die "Homöopathischen Sonntage" sind eine seit 1994 regelmäßig monatlich an der Samuel-Hahnemann-Schule in Berlin stattfindende Veranstaltung, in denen ein halber Tag (fünf Stunden) einem einzigen Arzneimittel, einem theoretischen oder praktischen Thema umfassend gewidmet ist. Sie gehören zu den kontinuierlichsten und zugleich fortschrittlichsten homöopathischen Vorlesungen, da das jeweilige Thema aus der aktuellen Sicht und Erkenntnis der homöopathischen Empirie und Forschung vermittelt wird.