Jens Brambach - Martina Große - Sara Riedel
Verlangen nach (Rampen-)Licht. Der Wunsch, gesehen zu werden. Medorrhinum, Schokolade, Hyoscyamus & Thuja
Viele Jugendliche heutzutage zeigen ein großes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, erkennbar beispielsweise an Selbstdarstellungsportalen für "Selfies" wie Instagram, an Influencern und Videobloggern, die das eigene Dasein und Denken öffentlich zur Schau stellen, insbesondere aber an den zahlreichen Casting-Shows, in denen das "Verlangen nach Rampenlicht" am offensichtlichsten wird. Tausende junger Menschen bewerben sich dort und lassen sich - in der Hoffnung auf Anerkennung, Bewunderung und (späteren) Ruhm - vor/von einem großen Publikum bewerten, wobei sie sich nicht selten der Verachtung und Lächerlichkeit preisgeben.
Warum ist das so erstrebenswert, was versprechen sich Jugendliche davon? Was steckt hinter dieser auffallenden neuzeitlichen Mode und dem Symptom "Verlangen nach Licht"? Mit diesen Fragen setzen sich die drei Berliner Homöopath*innen Sara Riedel, Jens Brambach und Martina Große an einem speziellen Homöopathischen Sonntag auseinander.
Sara Riedel versteht das Verlangen nach Rampenlicht als Bedürfnis, wahr- und ernst genommen zu werden. Unter den verschiedenen Arzneien, die in der einschlägigen Repertoriumsrubrik verzeichnet sind, gehören viele dem sykotischen Miasma an, mit seinem unersättlichen Verlangen nach "Mehr", nach Ausbreitung und Vergrößerung.
In ihrer Praxis verteilen sich die "Aufmerksamkeitssucher" auf vier Gruppen, mit jeweils unterschiedlichen Mitteln: Die Romantiker (z. B. Phos., Bell., Schokolade), die Sykotiker (Med., Thuj., Cann-i), die Gewinner (Lach., Plat., Fluor-ac.) und die "Nix-zu-Verlierer" (Syph., Hyos., Stram.).
Ein wichtiger Homöopathischer Themen-Sonntag, der ein auffälliges Phänomen unserer Zeit und seine möglichen Hintergründe verständlicher macht.
Themenliste
- Was bedeutet "Verlangen nach (Rampen-)Licht" (u. a. nach Sehgal)
- Rubrik "Verlangen nach Licht"
- Vier Arzneigruppen mit Suche nach Anerkennung/Aufmerksamkeit
- Bedeutung öffentlicher Beurteilung (Castingshows etc.)
- Der Reife-Nachholungs-Prozess
- Erfolg und Misserfolg
- Hyoscyamus-Trance
Weitere Informationen zu diesem Titel finden Sie unter Details...Dieses Seminar als Download: 29,- €
- Artikel-Nr.: SO-286
- Abspieldauer (ca.): 3 Std. 10 Min.
- Edition: SO (Homöopathischer Sonntag Berlin)
- Schlüsselworte: Hyoscyamus Lac caninum Medorrhinum Misserfolg Platin Rampenlicht Reifung Scham Schokolade Sykose Thuja
Viele Jugendliche heutzutage zeigen ein großes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, erkennbar beispielsweise an Selbstdarstellungsportalen für "Selfies" wie Instagram, an Influencern und Videobloggern, die das eigene Dasein und Denken öffentlich zur Schau stellen, insbesondere aber an den zahlreichen Casting-Shows, in denen das "Verlangen nach Rampenlicht" am offensichtlichsten wird. Tausende junger Menschen bewerben sich dort und lassen sich - in der Hoffnung auf Anerkennung, Bewunderung und (späteren) Ruhm - vor/von einem großen Publikum bewerten, wobei sie sich nicht selten der Verachtung und Lächerlichkeit preisgeben.
Warum ist das so erstrebenswert, was versprechen sich Jugendliche davon? Was steckt hinter dieser auffallenden neuzeitlichen Mode und dem Symptom "Verlangen nach Licht"? Mit diesen Fragen setzen sich die drei Berliner Homöopath*innen Sara Riedel, Jens Brambach und Martina Große an einem speziellen Homöopathischen Sonntag auseinander.
Sara Riedel versteht das Verlangen nach Rampenlicht als Bedürfnis, wahr- und ernst genommen zu werden. Unter den verschiedenen Arzneien, die in der einschlägigen Repertoriumsrubrik verzeichnet sind, gehören viele dem sykotischen Miasma an, mit seinem unersättlichen Verlangen nach "Mehr", nach Ausbreitung und Vergrößerung.
Nach Riedels praktischer Erfahrung beruht ein (übersteigertes) Verlangen nach (Rampen-)Licht auf einem Reifungsproblem. Je weniger der Mensch innerlich gereift ist, umso größer ist sein Verlangen nach äußerem Schein/Glanz. Für einen unreifen Säugling ist es normal, der Nabel der Welt zu sein und im Scheinwerferlicht seiner Familie zu stehen - doch bei Jugendlichen? Hier könnte es sich um einen versuchten Reife-Nachholungsprozess handeln, vermutet die Referentin. In ihrer Praxis verteilen sich die "Aufmerksamkeitssucher" auf vier Gruppen, mit jeweils unterschiedlichen Mitteln: Die Romantiker (z. B. Phos., Bell., Schokolade), die Sykotiker (Med., Thuj., Cann-i), die Gewinner (Lach., Plat., Fluor-ac.) und die "Nix-zu-Verlierer" (Syph., Hyos., Stram.).
Zwei Arzneien fokussiert Riedel genauer: Medorrhinum und Schokolade. Medorrhinum sucht seine fehlende (unreife) Seite im Beziehungsgegenüber. Die Idee: Je mehr ihn das Rampenlicht weithin sichtbar macht, umso größer sind seine Chancen, das Alter Ego zu finden. Medorrhinum ist eine echte "Rampensau", mit Lust am selbstdarstellerischen Spiel und Freude am anerkennenden Applaus.
Bei Schokolade ist das ganz anders: Für sie ist es im Grunde ein Horror, auf der Bühne zu stehen und sich öffentlich bewerten zu lassen. Doch zugleich gibt es eine riesige Sehnsucht, gesehen und wertgeschätzt zu werden. Auch Lac caninum bekommt erst einen Wert, wenn andere ihn sehen und positiv bewerten. Dahinter verbirgt sich ein Verlangen nach Bestätigung durch das Alphatier (Eltern).
Jens Brambach fragt, wieso Menschen bereit sind, sich bei einer Castingshow zu blamieren. Hyoscyamus trägt den Konflikt zwischen exhibitionistischer Selbstdarstellung und Scham schon im Kern. Häufig wird dieser Konflikt auf einer erotischen Ebene ausgetragen, mit einem inneren Empfinden von Wertlosigkeit. Brambach führt die Zuhörer in eine Trancereise, um dieses Gefühl spürbarer werden zu lassen. Hyoscyamus differenziert er gegenüber Medorrhinum und Platin, die ebenfalls einen starken Bezug zur Sexualität haben.
Thuja occidentale, ein weiteres sykotisches Mittel, wird von Martina Große beleuchtet: Während die hypotone (versteckte, zurückhaltende) Form die bekanntere ist, ähnelt die hypertone Variante fast Medorrhinum: Sie kann aktionistisch, überheblich, arrogant und selbstsicher daherkommen - was jedoch letztendlich auch eine Tarnung ist, zum Schutz der eigenen Verletzlichkeit und Fragilität. Wie ein Chamäleon richtet Thuja seine feinen Antennen auf die Umgebung aus. Nicht selten imitiert es beliebte Persönlichkeiten, um selbst besser anzukommen. In Castingshows oder Dating Apps ist Thuja oft zu finden, denn sie spüren genau, wie sie erscheinen müssen, um Bewunderung zu erlangen. Da es jedoch an innerer Echtheit mangelt, können sie dabei leicht "unter die Räder kommen".
Ein wichtiger Homöopathischer Themen-Sonntag, der ein auffälliges Phänomen unserer Zeit und seine möglichen Hintergründe verständlicher macht.
Besprochene Arzneien
Medorrhinum, Schokolade, Hyoscyamus, Thuja
Weitere differenzierte Arzneien
Lac caninum, Platin, Pulsatilla, Phosphorus
Sara Riedel
1. Einleitung: Das Symptom "Verlangen nach Licht" / Repertoriumsrubriken (00:00)
2. Miasmen / Idee des Reife-Nachholungs-Prozess / Gruppen der Arznei-Verordnungen (04:42)
3. Medorrhinum: Signatur, Thema: Mir fehlt etwas / Sankarans Miasmen-Bild (13:42)
4. Veränderungskurve im Prozess / Wege der Vermeidung von Entwicklung / Medorrhinums Superkraft (25:23)
5. Med: (Miss-)Erfolg, Wesen, Ängste / die "kaputte Stelle" und das "Ja" zu sich selber (32:20)
6. Med: Im Kontakt mit der Außenwelt / Beispiele / Geschmacklosigkeit (40:07)
7. Was passiert nach der Medorrhinum-Gabe? / Praxisbeispiel / Eigenes Erleben (45:40)
8. Schokolade: Ätiologie, Wesen und Verhalten, Wünsche / DD Medorrhinum (53:05)
9. Schokolade auf der Voting-Bühne / Sehnsucht / Energie-Level / Symptome (63:15)
10. AMP Schokolade: "Vom Leben betrogen" (68:33)
11. Lac caninum: Verlangen nach mütterlicher/väterlicher Bestätigung (74:06)
Teil 2 (61:34)
Jens Brambach
1. Einleitung: Thema Scham / Castingshows, Bewertungsmentalität / Hyoscyamus (00:00)
2. Themen bei Hyoscyamus: Scham, Wertlosigkeit und Sexualität (09:23)
3. Hyoscyamus-Trance: Wildsau, Hirschkönig, Lust und Scham (11:38)
4. Einschub: DD Medorrhinum / Gefühl von Scham (19:55)
5. Fortsetzung Hyoscyamus-Trance: Party, Nutte / Vollbild Hyos. (22:26)
6. Hyos.-Symptome / Verbotene, enthemmte, präsentierende Sexualität / DD Platin (29:04)
7. Persönliches Erlebnis: Anklagende Frauen / Körper als Ware (37:42)
8. Vollbild Hyos.: neurologische Symptome / Zentrale Wahnidee (Sankaran) (48:45)
9. Heilung und Potenzial (56:51)
Teil 3 (50:05)
Martina Große
1. Einleitung: Thuja-Text (00:00)
2. Thuja: Signatur, Verwendung / Licht / Pflege des Baumes (07:27)
3. Ätiologie, Distanz als Sicherheit, Hellsichtigkeit / Gefühl beim Behandler (13:41)
4. Traumatische Belastungsstörung / Weg: Sicherheit erlangen (20:20)
5. Hypotone und hypertone Thuja / Chamäleon aus Not, Deals eingehen, Suche nach Liebe / DD Puls, Phos (25:05)
6. Wesen von Thuja: Ängste, Wahnideen, Schuldgefühle (34:34)
7. Thuja bei Castingshows und mit Dating Apps / Forschung der Charité (38:16)
8. Körpersymptome: Geteiltheit (46:56)
Martina Große, Jens Brambach & Sara Riedel
(Foto: Martin Bomhardt)
Sara Riedel
Sara Riedel (HP) arbeitet seit 2001 als Homöopathin und Aufstellerin. Außerdem ist sie Dozentin an der Samuel-Hahnemann-Schule und leitet dort den Homöopathie-für-Laien-Kurs und die Abendausbildung für Prozessorientierte Homöopathie.
Weitere Informationen: Webseite von Sara Riedel
Jens Brambach
Ich bin seit über 15 Jahren Heilpraktiker in Berlin. In meiner Praxis in Kreuzberg arbeite ich schwerpunktmäßig mit Homöopathie, Psychotherapie und Familienaufstellungen. Außerdem bin ich seit mehreren Jahren Dozent für Homöopathie und Aufstellungsarbeit u.a. an der Samuel-Hahnemann-Schule Berlin und in der Wochenendausbildung "Der Homöopathische Weg".
Schon seit meiner Jugend treibt mich die Frage an, wie wir Menschen funktionieren. Wie kommen wir in unsere Kraft, wie stehen wir uns selbst im Weg, wie nehmen wir wahr, haben wir eine über uns hinausweisende Aufgabe oder Funktion in dieser Welt und wenn ja welcher Art ist diese. Ganz besonders interessiert mich dabei wie wir Freiheit erlangen können und was wir mit der Freiheit anfangen.
Auf meinem persönlichen Lebensweg sind mir zahlreiche Verwundungen begegnet, seelische wie körperliche. In meiner Entwicklung und meiner Arbeit habe ich erlebt, dass diese Wunden heilen können, wenn man sich auf den Weg zu ihren Wurzeln macht. Es ist meine tiefe Überzeugung, dass jede Krankheit und jede Verletzung bei allem Leid auch einen Schatz birgt, eine Information, einen Wegweiser um zu den Wassern des Lebens zu finden, über uns hinaus zu wachsen und mit dieser unglaublichen Welt in Kontakt zu treten.
Martina Große
Informationen zu Martina Große: Webseite von Martina Große
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Bild auf der Covervorderseite:woman © Ria Sopala und light © Marko Heinrich / Pixabay.com
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Hersteller
Verlag Homöopathie + Symbol, Martin Bomhardt, Liebigstr. 36, 10247 Berlin, E-Mail: info@homsym.de
Produktabbildung
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Zur Veranstaltung "Der Homöopathische Sonntag"
Die "Homöopathischen Sonntage" sind eine seit 1994 regelmäßig monatlich an der Samuel-Hahnemann-Schule in Berlin stattfindende Veranstaltung, in denen ein halber Tag (fünf Stunden) einem einzigen Arzneimittel, einem theoretischen oder praktischen Thema umfassend gewidmet ist. Sie gehören zu den kontinuierlichsten und zugleich fortschrittlichsten homöopathischen Vorlesungen, da das jeweilige Thema aus der aktuellen Sicht und Erkenntnis der homöopathischen Empirie und Forschung vermittelt wird.