"Wir Schulmediziner kennen nur den Körper, und übersehen das Leben!"
Was genau behandeln wir eigentlich als Heilkundige? Einzelne Symptome, eine Krankheit oder den Menschen? Da der Verstand nicht in der Lage ist, die letzte Ursache von Krankheiten zu erkennen, muss der Behandler sich an die wahrnehmbaren Symptome und die Dynamik ihrer Entwicklung halten.
Bis heute wird die Medizin von der mechanistischen Denkweise der klassischen Physik und Chemie beherrscht. Doch wird diese Denkweise ihrer Aufgabe gerecht? In der Philosophie wurden seit Kant alternative Sichtweisen entwickelt, die allmählich zu einem neuen Menschenbild führten, beeinflusst durch die revolutionären Einsichten der jüngeren Physik. Brücken entstehen zwischen den geistes- und naturwissenschaftlichen Disziplinen sowie der Metaphysik und Religion - ein Raum für Erkenntnisse jenseits der rein materiellen Ebene. Fragen wie "Warum / wozu bin ich krank?", also nach der Funktion von Krankheit (und Schicksalsereignissen) im Leben werden möglich. Diese Rehabilitation des teleologischen Prinzips in der Medizin findet in der ohnehin ganzheitlich ausgerichteten Homöopathie einen besonders fruchtbaren Boden.
Dr. Thomas Koch, seit vielen Jahren gefragter Homöopathiedozent, verknüpft in seinem Grundlagenvortrag die Medizin auf spannende Weise mit der geschichtlichen Entwicklung der Philosophie, denn:
"Um die Miasmenlehre zu erklären, benötigen wir die Philosophie."
Der homöopathische Heilweg ist seines Erachtens nicht ohne die Einbeziehung der Miasmen denkbar. Sie öffnen das Schloss zur Heilung auf der tiefsten Ebene, auch weil sie die wesentlichen Sinnfragen des Lebens berühren. Krankheit ist stets im Kontext des Lebens zu sehen und führt unausweichlich zur Frage nach der Sinnhaftigkeit des krankhaften Geschehens. Durch die Miasmen wird Krankheit als eine Art Ventilreaktion verständlich, bei der sich eine Disposition als Symptom manifestiert. Wir verstehen sie als Bewegung der Lebenskraft, die ein Abgleiten in noch bedrohlichere Zustände verhindern möchte. Die Krankheit selbst ist Ausdruck dieser Bewegung.
"Das Immaterielle ist das, was das Leben zum Leben bringt."
Zur Verdeutlichung und Umsetzung in die Praxis stellt Koch verschiedene Patientenfälle vor. Er setzt sie in klar nachvollziehbare Beziehungen zur Miasmatik, die er als Lehre von den Gesetzmäßigkeiten chronischer Krankheiten versteht - im Kontext der familiären, biografischen, soziokulturellen und politischen Situation des Menschen.
Ein zugleich philosophisch wie medizinisch aufschlussreicher Vortrag über die Sinnhaftigkeit von Krankheit.
Aus: Koch, T. W. Anton: Der homöopathische Heilweg - Über den Sinn von Krankheit (FF-2104)
Querverweise & weitere Hauptthemen der Titel
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