In ihrem dritten Berliner Seminar erkundet Jane T. Cicchetti die Arzneimittelgruppe der Halogene. Dazu begibt sie sich gemeinsam mit den Teilnehmern auf die Spuren der Medea, der Todesmutter, die aus Rache ihre eigenen Kinder tötet. Zunächst beschreibt sie den Medea-Mythos als Symbol für den Verrat am weiblichen Prinzip, für dessen Unterdrückung und die daraus resultierende Herrschaft des männlichen Prinzips.
Noch heute ist das männliche Prinzip vorherrschend, doch unser Zeitalter fördert und fordert allmählich Wandlung und Umbruch. Mit dem sich ändernden Verhältnis zwischen dem Männlichen und Weiblichen ändern sich auch ihre inneren Instanzen: Anima und Animus. Eine neue Art des Seins ist gefordert. Der Mythos warnt davor, eine Einheit zu erzwingen ohne sich der Unterschiede und Gegensätze im Klaren zu sein. Wahre Heilung bedarf eines bewussten Ausgleichs zwischen Logos und Eros!
"Träume sind Heilungsversuche, eine Art Landkarte der Psyche, und die Pforten zum Unbewussten."
Das Verständnis archetypischer Dimensionen von Krankheit und Arznei eröffnet Möglichkeiten zur Wiederherstellung dieses Gleichgewichts. In ihrem tief berührenden Seminar zeigt Jane T. Cicchetti, wie wir anhand von Träumen und Schattenaspekten die individuelle Verdrängung des Weiblichen im Mann sowie des Männlichen in der Frau erkennen können. Um mit dem individuellen und kollektiven Unbewussten in Kontakt zu kommen, ist es notwendig, die in Träumen auftauchenden Symbole verstehen zu lernen.
Mit verschiedenen Fällen aus ihrer Praxis veranschaulicht Cicchetti auf nachvollziehbare und prägnante Weise mögliche Folgen des Ungleichgewichts zwischen Eros und Logos: destruktive Beziehungen, Asperger, ADHS, Lichen sclerosus Vaginalis sowie Schilddrüsen-Knoten. Weitere angesprochene Krankheiten, die mit den Halogenen in Verbindung stehen, sind die alarmierende Zunahme autistischer Erkrankungen bei Kindern, zunehmende Erkrankungen wie Manie, Anorexie und Bulimie, sowie vermehrte psychisch bedingte Beschwerden wie Atemnot und Herzrasen. Gemeinsam zeichnen diese Krankheiten ein Brevier des verkrüppelten Eros.
Anhand der beiden roten Fäden des Seminars - dem Medea-Mythos auf der einen Seite und der Halogen-Arzneigruppe andererseits - entsteht ein umfassendes arzneiliches Bild dieser bislang wenig bekannten Familie, zu der höchst destruktive Substanzen gehören wie Brom, Jod, Chlor, Fluor etc. und deren Salze. Dabei kommen auch neuere Erkenntnisse wie Scholten u. a. zur Sprache.
Die beeindruckenden Analogien zwischen Aspekten von Mythos und Arznei schaffen nicht nur ein tieferes Verständnis für die Arznei, sondern eröffnen dem Hörer neue Tore zum kollektiven Unbewussten.
Dieses wiederum traumhafte Seminar der "Meisterin der Archetypen" Cicchetti zeichnet eine weitere Landkarte, um sich in den Ländern der Seele besser orientieren zu können.
plus Extra-CDR mit Seminarmaterial
Aus: Cicchetti, Jane T.: Die Todesmutter - Medea und die Halogene (CH-2121D)
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