Scholtens Theorie über die Elemente des Periodensystems gehört zu den progressiven Neuerungen der Homöopathie unserer Zeit. Sie ermöglicht eine systematische Anwendung sämtlicher Mineralien und ihrer Salze - in Form einer Landkarte, mit der man sich auch auf bislang wenig erschlossenem arzneilichen Terrain gut orientieren und bekannte ebenso wie noch unbekannte mineralische Arzneien begründet verschreiben kann.
Scholtens Konzept bezieht sich auf die Reihen und Spalten des Periodensystems, die in Form thematischer Serien und Stadien in die Homöopathie übertragen werden. Die Vorteile dieses Systems bestehen zum einen darin, die enorme Vielfalt der heute potenziell zur Verfügung stehenden Arzneien zu erschließen, ohne bereits jede einzelne im Detail kennen zu müssen. Das führt nicht nur zu einer außerordentlichen Erweiterung an Verschreibungsmöglichkeiten, sondern auch zu einem noch stringenteren methodischen Zugang - sowohl bei der Anamnese, als auch der Analyse eines Falls.
Das Seminar von Martin Jakob, der seit vielen Jahren eng mit Jan Scholten zusammenarbeitet und nach dessen System behandelt, gibt eine umfassende Einführung in den Umgang mit dem PSE, um es im Praxisalltag sinnvoll zu nutzen - vorausgesetzt, dass eine mineralische Arznei im betreffenden Fall überhaupt in Frage kommt. Eine spezielle Gruppe von jungen Arzneimitteln wird besonders hervorgehoben und diskutiert, die sich bei der Behandlung moderner Autoimmunerkrankungen als enorm wichtig erwiesen hat: die Lanthanide.
Bei der Anamnese mit Patienten werden - wie bei der klassischen Herangehensweise - ebenfalls Symptome und individuelle Auffälligkeiten erhoben, doch liegt der Fokus dabei stärker auf der Frage, wann diese entstanden sind und in welcher Beziehung sie zu bedeutsamen biografischen Ereignissen stehen. Fast durchweg lässt sich dann ein bereits früh im Leben verankertes Problem ausfindig machen - ein unbewältigtes Lebensthema, das sich im individuellen Krankheitsgeschehen als ausschlaggebend erweist.
Dazu ist eine möglichst wertfreie Wahrnehmung der gesamten Person erforderlich, wozu auch die äußere Erscheinung, der Habitus, Mimik, Gestik, Sprache, Ausstrahlung usw. gehören. Die Herstellung der Ähnlichkeitsbeziehung zwischen den zentralen Problemen des Klienten und denen des gesuchten Minerals erfolgt schließlich anhand bestimmter inhaltlicher Kriterien zu den Serien (Lebensbereich) und Stadien (Entwicklung). Die wesentlichen Entscheidungsaspekte dieser Zuordnung werden hier ausführlich besprochen und eingeübt.
Martin Jakob bietet mit diesem Seminar eine didaktisch klare Schulung, um in den Strukturen des Periodensystems denken und auf seiner Basis sicher verschreiben zu können. Im Mittelpunkt stehen dabei 17 exemplarisch ausgewählte Fallbeispiele, deren Analyse auf bereits vorhandenen Kenntnissen und Fähigkeiten der Hörer aufbaut, um sie dann in Beziehung zur Matrix Scholtens zu setzen und dabei zu vertiefen und zu verfeinern.
Diese systematische Einführung vermittelt auf bestens nachvollziehbare und anschauliche Weise die komplexen homöopathischen Anwendungsmöglichkeiten des Periodensystems und seiner mineralisch arzneilichen Vertreter.
>>>Das Pflanzensystem nach Jan Scholten. Serien, Phasen und Stadien. Neue Wege zur Bestimmung pflanzlicher ArzneienMit seinem neuartigen, am Periodensystem orientierten fallanalytischen Ansatz stellt Jan Scholten ein zentrales Postulat der klassischen Homöopathie in Frage, dem zufolge die Anwendbarkeit von Arzneimitteln allein aus Arzneiprüfungen erschlossen werden könne. Schon seine Erkenntnisse über die direkte Ableitung mineralischer Arzneicharakteristiken aus dem Periodensystems der Elemente dienten dazu, Lücken in der Materia Medica zu schließen. Wenn sich nicht nur die Mineralien, sondern der gesamte Aufbau der Natur im Periodensystem der Elemente spiegelt, müssten damit auch die anderen Arzneireiche (Pflanzen, Tiere usw.) erschließbar werden. Basierend auf seinen Erkenntnissen zum Mineralienreich entdeckte Scholten in den letzten Jahren zusätzliche Kriterien, die auf das arzneiliche Pflanzenreich anwendbar sind und sich ebenfalls im PSE wiederfinden.
Nach mehreren Jahren Pionierforschung entwickelte er daraus ein in sich schlüssiges Pflanzensystem, das wiederum Vorhersagen und Verschreibungen auch bislang ungeprüfter pflanzlicher Arzneien erlaubt - eine erhebliche potenzielle Erweiterung des homöopathischen Arzneispektrums: In Scholtens Pflanzensystem kommt jeder Spezies ein vorhersagbarer Platz zu. Durch die Entdeckung ihrer Gesetzmäßigkeiten kann die Thematik aller Pflanzen und ihrer Familien klarer eingegrenzt und vorhergesagt werden.
Methodisch besteht die entscheidende Erweiterung gegenüber den Mineralien in der Einbeziehung sogenannter "Phasen" und "Subphasen" beim Patienten. Sie spiegeln den höheren Komplexitätsgrad der pflanzlichen Arzneien. Während die Mineralien in einer zweidimensionalen Matrix geordnet sind, ist das Pflanzensystem dreidimensional. Die komplexere Ordnung drückt sich in einem siebenstelligen Zahlencode (xxx.yy.zz) aus und entspricht der botanischen Klassifikation (Klasse, Subklasse, Ordnung, Familie, Gattung, Familie und Spezies), also der baumartigen Verzweigung heutiger Pflanzensystematiken. Darin hat jede Pflanze eine klare Positionierung bzw. Adressierung - ähnlich einem Ort (Ordnung), Straße (Familie) und schließlich der Hausnummer (Spezies).
In seinem ersten Berliner Seminar stellt der Schweizer Arzt Dr. Heinz Wittwer, der Scholtens Methodik seit vielen Jahren praktisch nutzt, dieses neue analytische Konzept ausführlich vor - eine weniger theoretische als praktische/pragmatische Anleitung zur konkreten Anwendung im Behandlungsalltag. Anhand 15 gut nachvollziehbarer Fallbeispiele demonstriert Wittwer die systematische, geradezu mathematisch genaue Bestimmung der passendsten pflanzlichen Arznei aufgrund klarer fallanalytischer Kriterien.
Während die Serien (xxx) den gegenwärtig realen und potenziellen Entwicklungsstufen des Patienten und seinem Schwerpunktproblem (=Krankheit) entsprechen (in der Pflanzenhierarchie: Abteilung, Klasse, Subklasse), dienen Phasen und Subphasen (yy) der Eingrenzung der passenden Pflanzenfamilie. Die Phase steht für die tatsächliche Positionierung der Person gegenüber ihrem Umfeld (Gruppe, insbesondere Eltern), die "Subphase" hingegen der gefühlten Stellung. Phase und Subphase führen zur Pflanzenordnung und -familie. Schließlich werden die Gattung und die Spezies der passenden Arznei anhand der Stadien des Periodensystems (z) bestimmt. Sie repräsentieren die unterschiedlich aktive oder passive Reaktionsweise, also wie die Person mit ihrem Problem umgeht.
Gemeinsam mit den Teilnehmern/Hörern übt Dr. Wittwer dieses Schema an ganz unterschiedlichen Fällen ein. Ihre Verläufe belegen die Validität der mit dieser Methode getroffenen Verschreibungen. So wurden gerade auch schwierige Fälle, bei denen konventionelle Verschreibungen zuvor erfolglos blieben, bisweilen durch bislang völlig unbekannte (ungeprüfte) Arzneien geheilt.
Schwerpunkt des Seminars ist somit nicht die systematisch umfassende Darstellung verschiedener Pflanzen oder gar Schwerpunktthemen von Pflanzenfamilien, sondern die ganz praktische Einübung der analytischen Vorgehensweise, als Übersetzung und Zuordnung charakteristischer, auffälliger und differenzierender Patientenmerkmale in die verschiedenen Serien, Phasen und Stadien - mit dem Ziel der Bestimmung der am besten passenden Arznei.
Das einzigartige Pflanzenklassifikations- und Analysesystem nach Scholten besticht durch seine natürliche, klare, in sich logische Struktur. Damit eröffnen sich nicht nur neue Anwendungsmöglichkeiten für eine faszinierende homöopathische Pflanzenwelt, sondern ein tieferes Verständnis für ihre unterschiedlichen Themen.
>>>Wunderbare Pflanzenwelt. Einführung in Jan Scholtens PflanzensystematikNach dem schon revolutionären Mineraliensystem stellt Jan Scholtens jüngstes Modell eines Pflanzensystems erneut eine zukunftsweisende Bereicherung homöopathischer Arzneifindungsmöglichkeiten dar. Dieser Ansatz basiert ebenfalls auf dem Periodensystem der Elemente (PSE) sowie dem modernen botanischen Klassifizierungssystem (APG 3). Pflanzenarzneien lassen sich darin mit hoher Treffsicherheit selbst dann ausfindig machen, wenn ihre Charakteristika bislang weder durch Prüfungen noch klinische Erfahrungen bekannt sind.
Die Pflanzenwelt ist gegenüber den Mineralien vielfältiger und komplexer, da Pflanzen in einer zusätzlichen Dimension existieren: lebendige Entwicklung, Wachstum und endliches Dasein. Pflanzenpatienten wirken daher oft weniger geradlinig, schwerer greifbar, vage, unscharf oder gar verworren. Sie drücken ihre Probleme stärker emotional aus und orientieren sich weniger an objektiven Gegebenheiten. Dafür sind sie in der Lage, verschiedene Sichtweisen einzunehmen und sich empathisch in ihre Mitmenschen einzufühlen. Im Allgemeinen können sie sich mühelos anpassen, sind rücksichtsvoll und empfindsam, auch anderen gegenüber. Ihr Wesen gestaltet sich insgesamt komplexer als bei Mineralien, daher ist auch die arzneiliche Zuordnung bisweilen schwieriger.
Martin Jakob ist eng mit Jan Scholten befreundet und forscht seit langem mit ihm gemeinsam. In seinem ersten Berliner Seminar zum Thema erläutert er das Pflanzensystem anhand einer Vielzahl von Fällen und zeigt sehr praktisch, wie wir uns dem Patienten annähern und zu einer guten Verordnung gelangen können. Schrittweise und didaktisch stets klar nachvollziehbar (auch anhand des beigefügten hervorragenden visuellen Materials), demonstriert der Referent, wie man von verschiedenen Seiten aus in einen Pflanzenfall einsteigen kann: Dabei erläutert er die unterschiedlichen Bedeutungen der Serien im Periodensystem, des Stadiums und - als erweiterndes Auswahlkriterium im Pflanzensystem - die sogenannten Phasen und Subphasen. Sie stehen für die Stellung des Patienten im Verhältnis zu seiner Umgebung und korrespondieren auch mit der Beziehung zu Mutter und Vater.
Jakobs erklärtes Anliegen ist es, zunehmend weitere Pflanzenfamilien und ihre Vertreter zu verstehen, um das System insgesamt (und damit auch unsere homöopathische Materia medica) kontinuierlich zu vervollständigen. Da das Pflanzensystem derzeit noch recht unvollständig ist, ist es bisweilen unumgänglich, Versuche zu wagen. Dabei zeigt sich immer wieder, dass wir von unseren Patienten viel Neues über die jungen Arzneien lernen können und auf die richtige Spur geführt werden.
Dazu ist es nötig, sich nicht allein an den verbalen Informationen des Patienten zu orientieren, sondern ein feineres Gespür für dessen Wesen zu entwickeln. Was lässt sich auf der nonverbalen Ebene wahrnehmen? Wie verhält sich dieser Mensch? Wie/was empfindet er? Während sich in der verbalen Information eher die Subphase ausdrückt, liegt die Phase tiefer und ist dem Patienten oft nicht direkt zugänglich oder gar bewusst. Bestimmte anamnestische Herangehensweisen können helfen, den Bereich der Phase zu verstehen.
Faszinierend an diesem System ist, wie viele unterschiedliche Facetten der jeweiligen Persönlichkeit man mit einbeziehen und würdigen kann. Die Anamnese dient auch als Medium, um den Patienten in die Selbstreflexion zu bringen und damit neue Bewegungen zur Lösung anzuregen. Die gut gewählte homöopathische Arznei fördert nicht nur ein verändertes Bewusstsein beim Patienten selbst, sondern oftmals auch die Voraussetzungen für eine neue Ordnung in seinem persönlichen Umfeld und Familiensystem.
Das Seminar eröffnet ungekannte praktische Möglichkeiten zur Bestimmung pflanzlicher Arzneien, mit einem faszinierenden Ausblick in eine zukunftsträchtige homöopathische Pflanzenordnung.
Aus: Jakob, Martin: Wunderbare Pflanzenwelt. Einführung in Jan Scholtens Pflanzensystematik (KS-2164)
>>>Scholtens System der Stadien und Serien. Erfahrungen aus der Praxis mit Metasystemen.Bereits in früheren Vorträgen setzte sich Klaus Löbisch kritisch mit wissenschaftlichen Modellen und Ansätzen in der Homöopathie auseinander. Solchen Theorien und Metasystemen gilt sein besonderes Interesse, auf der Basis seiner umfassenden Kenntnisse der (Fach)Literatur. Im vorliegenden Vortrag würdigt und erläutert er die neuen Klassifikations- und Erkenntnissysteme von Scholten und Sankaran, gibt einen umfassenden Überblick über ihre Inhalte und Ansätze und beleuchtet auch die praktische Übertragung.
Scholtens Mineraliensystem ist zwar umstritten, doch verdienen seine interessanten Thesen und spannenden Ideen zumindest eine aufgeschlossene Nachprüfung. Dieser Vortrag gewährt einen komprimierten Einblick.
Querverweise & weitere Hauptthemen der Titel
Fallanalyse Periodensystem Pflanzensystematik
Scholten|Vorträge & Seminare|CD MP3 Download DVD|Methodik Theorie Krankheit Behandlung