Aus dem Stoff sind wir Menschen
aus dem man Träume macht ...
(Shakespeare)
In Träumen erleben wir Bilder, Situationen und Geschichten, die im Tagesbewusstsein oftmals zunächst fremd und unverständlich sind. Sie offenbaren den großen Reichtum unseres Seelenlebens, das weitaus mehr umfasst als uns bewusst zugänglich ist. Träume werden daher von vielen therapeutischen Richtungen als wertvolle Hinweise verstanden und in die Behandlung einbezogen. Schon Samuel Hahnemann bezog, übrigens lange vor Freud und Jung, spezifische Traumqualitäten und Inhalte in seine Arzneisymptom-Sammlungen mit ein.
Wie können wir Träume von Patienten heutzutage sinnvoll und effektiv zur Arzneimittelfindung und Verlaufsbeobachtung nutzen? Welche Hinweise liefern Traumsymbole über das seelische Innenleben und die verborgenen Konflikte des Patienten?
Seit jeher selbst reichhaltig träumend, betreibt Andreas Krüger schon seit Anbeginn seiner Praxis aktive Traumarbeit mit Patienten. Im vorliegenden Seminar bietet er, basierend auf seinen vielfältigen Erfahrungen, eine praktische Einführung in die homöopathische Traumdeutung: Er bespricht exemplarische Träume von Seminarteilnehmern und Patienten, sucht ihre symbolische Be-Deutung, übersetzt sie in repertorisierbare Rubriken und zeigt daran wesentliche Aspekte der Traumarbeit auf.
Die drei wesentlichen Grundannahmen seiner Herangehensweise sind:
- Alles (!) bin ich.
- Alles ist Botschaft.
- Alles ist einfach.
Beim "exquisiten Zuhören" schafft der achtsame Behandler einen Raum, in dem der Patient an seinen Träumen wachsen kann. Daher sollte der Therapeut, ganz im Sinne Freuds, zu einem Gefäß werden, in das die Seele des Patienten hineinfließen kann, um sich selbst zu schauen. Entscheidend ist deshalb vor allem, was dem Patienten selbst zu seinen Träumen einfällt, sowohl was die Bedeutung als auch die Lösung des sich offenbarenden Problems anbelangt.
Darüber hinaus beschreibt Krüger verschiedene Techniken, um mehr zu träumen, um sich besser zu erinnern und um die verborgenen Botschaften des Unbewussten klarer ins Tagesbewusstsein zu überführen (z. B. mit Methoden aus der Gestalttherapie).
Die Arzneien Pulsatilla, Lac lupi und Positronium stehen als Beispiele für typische Trauminhalte im Mittelpunkt des Seminars. Traumthemen wie große Sorge um Familie oder Haustiere, schwangere Männer, Gespräche mit toten Freunden, Visionen vom Weltuntergang (Armageddon) oder Gejagtwerden bilden hier den Ausgangspunkt zur Differenzierung weiterer Arzneien.
Doch jenseits von Rubriken und Arzneien bleibt das individuelle Verständnis des Patienten für seinen Traum stets wichtigstes Anliegen der gemeinsamen Traumarbeit.
Alles bin ich. Alles ist Botschaft. Alles ist einfach. Unter dieser Prämisse dienen Botschaften aus Träumen Wegweiser zur homöopathischen Arznei und zu den zentralen Seelenanliegen des Patienten.
Coverbild: "One day I'll fly away" von Yuliya Libkina (Quelle: flickr.com)
Aus: Krüger, Andreas: Traumarbeit. Ein Kompass zur homöopathischen Arznei (AK-2122)
>>>Praktische Traumarbeit - C. G. Jungs Archetypen homöopathisch nutzenDeutsch übersetzte Version, Original engl. Version siehe CH-2111E
"Träume sind wie Landkarten der Seele."
Für die meisten Homöopathen stellt der Umgang mit den eigenen Träumen oder denen ihrer Patienten ein Mysterium mit sieben Siegeln dar. Auch der eilige und oft verlegene Blick ins Repertorium führt nicht immer zu hilfreicher Erkenntnis. Wenn man sich jedoch ernsthaft bemüht, das Geheimnis des Traums zu ergründen, erweist sich die höchst individuelle, stets unverfälschte und authentische Traumerfahrung als direkter Weg zum innersten Kern des Träumers. Sie bringt die tiefe Befindlichkeit der Seele ans Tageslicht, meist als bildhafte Landschaft, in der psychische Konflikte, Gegensätze und Paradoxien zum Ausdruck kommen. Diese reichhaltige symbolische Welt kann entscheidend zum Verständnis dessen beitragen, "was das zu Heilende ist". Die passende homöopathische Arznei erschließt sich danach oft wie von selbst und hilft, die Versöhnung und Integration ungelöster Seelenaspekte zu erleichtern.
Ähnlich einer Landkarte vermitteln C. G. Jungs "Archetypenlehre" und seine Entdeckung der universellen Symbolik des "kollektiven Unbewussten" Orientierung auf dem Weg durch diese seelischen Landschaften. Die Vorstellungen Jungs stimmen mit der Grundhaltung der Homöopathie darin überein, die innere Welt des Patienten phänomenologisch so zu betrachten wie sie ist - gerade auch dann, wenn sie mit bizarren Träumen oder seltsamen Wahnideen einhergeht. Je eigentümlicher ihre Inhalte, umso essenzieller und aufschlussreicher können sie für das symbolische Verständnis sein. Doch auch ganz "gewöhnliche" Inhalte, Bilder und Traumgeschichten weisen aufgrund ihrer individuellen Verbundenheit einen spannenden Pfad zu den tieferen Schichten des Träumers - und zur Lösung anstehender Konflikte.
In ihrem zweiten Berliner Seminar vermittelt die amerikanische Homöopathin Jane T. Cicchetti weitreichende Möglichkeiten, um Jungs Traumarbeit für Homöopathen nutzbar zu machen. Sie erläutert zunächst verschiedene Grundlagen seiner Lehre.
Dazu gehört ein kenntnisreicher Einblick in die Beziehung der einzelnen Archetypen zueinander. Er bietet einen Überblick unserer innerseelischen Struktur. Als ihrer Gesamtheit kann sie durch das Symbol des Mandala verdeutlicht werden, dem vor allem im Buddhismus eine tiefe spirituelle Bedeutung zukommt.
Anhand von Live-Arbeiten mit den Träumen dreier Seminarteilnehmer demonstriert Jane Cicchetti ihre praktische Vorgehensweise, in einer ausgesprochen acht- und behutsamem Grundhaltung im Umgang mit dem Träumenden. Es geht ihr dabei weniger um schnelle Ideen für Arzneien als um schrittweise Erkenntnisse und berührende Momente für den Träumer selbst. Solche Erkenntnisse können einen kraftvollen Impuls für den weiteren Prozess auslösen.
as Hauptanliegen der Referentin ist, Mut für die Arbeit mit Träumen zu machen, einen praktisch handhabbaren Umgang mit Träumen zu vermitteln und sich mit PatientInnen gemeinsam auf die erkenntnisreiche Reise zu den tieferen Gründen ihrer Krankheit zu begeben. Traumdeutung heißt für Cicchetti nicht einfach nur simple Übersetzung von Symbolen in apodiktische Aussagen oder homöopathische Rubriken, sondern eine aktive therapeutische Begegnung mit dem Träumer, die seine seelischen Konflikte in der aktuellen Erfahrung würdigt und so zu Lösungen führen kann.
"Reality is different than we perceive it to be" (Dalai Lama)
(Die Realität ist anders als wir sie wahrnehmen.)
- Das Seminar vermittelt Ihnen:
- das Vorgehen bei der Traumanalyse in der homöopathischen Anamnese
- die Architektur der Psyche aus C. G. Jungs Perspektive
- das Verständnis der Archetypen und des Mandalas als Abbildung der seelischen Grundstruktur
- wie Sie durch die Arbeit mit Ihren eigenen Träumen Ihre Sensibilität für Traumzustände erhöhen können.
- Verständnis für die Beziehung zwischen den physischen Symptomen und den Traum-Symbolen zu entwickeln.
- den Umgang mit Träumen, welche in der laufenden Homöotherapie auftreten.
Auf einer beiliegenden Extra-CD-Rom erhalten Sie zusätzliches Bildmaterial zum Seminar.
Aus: Cicchetti, Jane T.: Praktische Traumarbeit - C. G. Jungs Archetypen homöopathisch nutzen (CH-2011D)
>>>Traumhafte Homöopathie - Erfahrungen mit Traumarbeit in der prozessorientierten Homöopathie"90% aller meiner Patienten, denen ich später helfen kann, fangen innerhalb eines Vierteljahres an zu träumen, auch wenn sie vorher nie geträumt haben."(Andreas Krüger)
Traumarbeit ist ein wesentlicher Baustein der prozessorientierten Homöopathie. Freud bezeichnete die Träume als den Königsweg zur Seele. In Krügers homöopathischer Praxis spielen sie sowohl bei der Arzneifindung als auch im weiteren Behandlungsverlauf eine zentrale Rolle - als wichtiges Fenster, um das Problem zu erkennen und den Heilungsprozess zu begleiten.
Der Umgang mit Träumen fasziniert besonders, wenn Unbewusstes aufgedeckt wird, das bislang verborgen im Träumer geschlummert hatte. Dann helfen Träume, abgespaltene oder verdrängte Persönlichkeitsanteile wieder anzunehmen und in das eigene Sein zu integrieren. Eine ungeliebte Seite der Seele, die dabei erstmals zum Vorschein kommt, kann als Krankheitserkenntnis auch wertvolle Hinweise auf das passende Arzneimittel geben.
"In meiner Praxis werden 80% aller Verordnungen anhand von Träumen vorgenommen."
Im vorliegenden Tagesseminar vermittelt Krüger wertvolle Hinweise zum Umgang mit Träumen. Er spricht verschiedene Hilfsmittel wie Repertorien und andere Literatur an und stellt anhand von Fällen aus seiner Praxis und spezifischen Träumen exemplarisch mehrere Arzneimittel vor. Gewohnt offenherzig spricht er auch über eigene Träume und ihre Relevanz für sein eigenes Leben. Diese spannenden Traumberichte veranschaulichen den praktischen Sinn und Zweck von Traumarbeit. Sie vertiefen nicht nur das Verständnis für den Patienten, sondern auch für die Arznei, ihre Problematik und ihr Potenzial. Hinweise zur Anamnesetechnik vermitteln darüber hinaus ein stabiles Gerüst für die Einbindung der Traumarbeit in die tägliche Praxis.
"Träume wollen sich dem Behandler offenbaren - Er wird zu ihrem Gefäß"
Die Seele des Patienten kann in das "Gefäß" einfließen, um sich selbst zu erkennen. Krüger ist davon überzeugt, dass der Patient sein Heilmittel kennt - und oft durch seine Träume offenbart. Neben dem Nutzen für Patienten geht Krüger auch intensiv auf die Chancen von Träumen für Behandler ein. Die persönliche Traumarbeit fördert den eigenen inneren Heiler erheblich. Ähnlich wie Supervision können Träume dabei helfen, Blockaden zu erkennen und zu lösen, zugunsten eines noch unvoreingenommeneren Umgangs mit Patienten und mit sich selbst.
Ein traumhaftes Seminar, das die Tür zu sinnvoller Traumarbeit in der Homöopathie noch weiter öffnet.
Besprochene Arzneimittel: Calcium Carb., Lac Lupi, Medorrhinum, Peganum Harmala, Pulsatilla
Querverweise & weitere Hauptthemen der Titel
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