Die Tuberkulinie als miasmatische Verschmelzung von Psora und Syphilinie erscheint wie eine Mischung aus Paradies und Hölle in einer Person. Heute noch fröhlich unterwegs, kann der Tuberkuliniker morgen schon todkrank sein. Bei diesem Zickzackkurs erfordert der syphilitische Anteil des Patienten besonders viel Beachtung.
"Jedes Symptom ist ein Versuch des Organismus, am Leben zu bleiben!"
Im organisch-dynamischen Miasmenmodell von Dr. Beate Latour wird die Verwobenheit der Miasmen untereinander deutlich. In tuberkulin sprunghafter Weise wechselt die Referentin im vorliegenden Kursteil zwischen den verschiedenen Miasmen hin und her und zeigt dabei deren Wechselwirkungen auf. Woran erkennen wir, dass ein Wechsel des Miasmas stattgefunden hat? Welche Arzneien führen auf dem Heilweg in welches Folgemiasma? Latour stellt verschiedene Arzneien vor und unterscheidet sie nach ihrem Hauptmiasma, ihrer Wurzel und ihrer Schubkraft, beispielsweise die sogenannten "Treppenmittel" Calcium carbonicum, Pulsatilla und Phosphoricum acidum.
"Ich brauche Nichts und Niemanden und wer mir weh tut, den brauche ich schon gar nicht!"
Im Zentrum des Seminars steht der Umgang mit dem tuberkulinen Patienten an sich. Bei der Anamnese sollte seine Familiengeschichte besonders beachtet und gewürdigt werden. Dort finden sich häufig nicht verarbeitete schmerzliche Verluste - vor allem der Verlust von Bezugspersonen und/oder von Heimat, mit der Folge einer fehlenden inneren Anbindung und einer übermäßigen Sehnsucht nach einem sicheren Platz. Doch aufgrund des enormen Freiheitsdrangs gestalten sich feste Beziehungen und Partnerschaften schwierig. Auf dem tuberkulinen Heilungsweg geht es daher oft auch um die Versöhnung mit der Herkunftsfamilie, mit den Ahnen und dem erlebten Schicksal.
Auf der körperlichen Ebene weisen Atemwegserkrankungen, Bettnässen oder Durchfälle auf eine mögliche tuberkuline Belastung hin. Blutungsneigung (Nasenbluten), weicher Stuhl und grünliche, nicht wundmachende Absonderungen treten oftmals als Heilreaktionen auf und sind dann positiv zu bewerten.
Die (Er-)Lösung des tuberkulinen Miasmas basiert auf einer geheilten Sykose. Sie bildet den Boden, die Mitte und den inneren Halt, um die kreativen Ideen des luftigen, haltlosen Tuberkulinikers fruchten und gedeihen zu lassen. Die überwundene Tuberkulinie kann dann zur Grundlage eines selbstbestimmten, unabhängigen Lebens werden.
Ein therapeutisch-miasmatischer Leitfaden, um die folgenschwere Leichtigkeit der Tuberkulinie in einem fruchtbaren Boden zu verwurzeln - für ein kreativ bewegtes Leben.
Aus: Latour, Beate: Tuberkulinie. Ein Weg durch die Miasmen V (LA-2125)
>>>Systemische Homöopathie VII - Die Tuberkulinie."Jetzt oder nie! - Lebe Deinen Traum!"
Das tuberkuline Miasma lässt uns nicht die Ruhe und Zeit für eine nachhaltig tiefe Entwicklung. Veränderungen sollen möglichst sofort und ohne langen, schwierigen Prozess passieren. Kurze, schnelle und effiziente Lösungen sind gefragt - ein typisches Miasma unserer Zeit.
Die Tuberkulinie lockt mit der Aussicht auf die Rückkehr ins verlorene Paradies - das Paradies einer glücklichen Kindheit: die heile Familie, bevor die Eltern sich trennten; der Vater, der seinen Sohn endlich wahrnimmt; das innere Wissen, wie es sein könnte, wenn alles richtig wäre. Dieses Wissen ist auch ein Schatz: Es hält uns in Bewegung und lässt uns vieles erreichen, eine der Antriebsfedern für Fortschritt.
Die Kehrseite sind permanente Unzufriedenheit und ständiges Getriebensein: "Das ist es noch nicht, da fehlt doch noch etwas..."
So entsteht eine ewige Sehnsucht, die uns immer weiter treibt. Sie sorgt allerdings auch für Veränderungen, für den Enthusiasmus neuer Vorhaben und für die rosaroten Gefühle einer jungen Liebe. Verliebtheit ist der prototypische tuberkuline Zustand schlechthin! Doch oftmals kommt es bald zur Entzauberung des Sehnsuchtsobjekts, und zu einem tiefen Absturz. Das tatsächliche Wesen der geliebten Person soll nicht erkannt werden, da der Schmerz der Ent-Täuschung zu groß wäre. So bleibt nur der trotzige Verzicht: "Dann eben gar nicht." oder "Ich brauche niemanden."
Dieses Seminar schult den Umgang mit unseren eignen tuberkulinen Anteilen und mit den tuberkulinen Belastungen bei Patienten. Körperübungen zur Selbsterfahrung, Aufstellungsmöglichkeiten und Möglichkeiten der Gesprächsführung in der Einzelarbeit begleiten die TeilnehmerInnen durch das Seminar.
So bietet beispielsweise das Format "Dämonenarbeit" eine Möglichkeit, hinter die Bedeutung von Symptomen zu schauen! Der "gesättigte Dämon" kann zum Verbündeten werden und eine bislang unerkannte Ressource bilden. Eine
Arzneimittelentwicklungsaufstellung (AMEA) zu den fünf wichtigsten Kaliumarzneien (Kali-br., Kali-ars., Kali-m., Kali-p. und Kali-c.) wird zu einer spannenden miasmatischen Reise durch die Kalisalze.
Mit einer "Verzichtsübung" lernen wir Abschied zu nehmen von unerfüllt gebliebenen Wünschen an Vater und/oder Mutter. Der Lösungssatz ist: "Ich werde es nie mehr so bekommen, wie ich es mir damals gewünscht habe." Aber stattdessen kann ich etwas anderes bekommen - auf eine gereifte, erwachsenere Weise.
Ein tiefgreifendes Übungsseminar, das mögliche Wege aus der ruhelosen Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies weist und dabei hilft, uns in der Gegenwart zu erden.
Aus: Vieten, Tanja; Knorr, Michael: Systemische Homöopathie VII - Die Tuberkulinie. (WI-2127)
Querverweise & weitere Hauptthemen der Titel
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