Baumwolle als Heilpflanze? Bislang kennen wir sie vor allem als vielseitig verwendbare, robuste und angenehm tragbare Kleidungsfaser. Aufgrund ihrer enormen Fähigkeit zur Wasseraufnahme puffert sie die Schweißausdünstung. Daher ist der natürliche Baumwollstoff nach wie vor beliebter als synthetische Stoffe. Obwohl Baumwolle somit zu den weltweit wichtigsten Rohstoffpflanzen zählt, erscheint sie im Hinblick auf die niedrigen Preise der aus ihr gesponnenen Textilien nur wenig wertvoll.
Die Verwendbarkeit der Baumwolle (Gossypium L.) als Heilpflanze ist dagegen bislang fast unbekannt. Solchen wenig bekannten und doch sehr hilfreichen Heilpflanzen möchte die Berliner Pflanzenheilkunde-Expertin Cornelia Titzmann mit ihren Heilpflanzenporträts mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen - so auch mit diesem Porträt über die Nutzung der Baumwolle in der Pflanzen- und Naturheilkunde.
Gossypium gehört, wie Eibisch oder Stockrose, zu den Malvengewächsen - eine subtropische, nicht frostfeste Pflanze mit einer Vielzahl von Unterarten. Die Baumwollfasern werden aus den Samenhaaren gewonnen und sind in kapselartigen Früchten verborgen, die nach der Reifung aufspringen.
Cornelia Titzmann geht auf die wichtigsten Inhaltsstoffe und deren Wirkung ein, darunter das schwach giftige Gossypol. Als Nutzpflanze war Baumwolle schon seit 6000 v. Chr. in Indien bekannt, wo sie auch volksheilkundlich verwendet wurde, da sie die Ausbreitung von Bakterien auf der Haut verhindert. Ihr Anbau, hauptsächlich in Form von Monokulturen, geht allerdings mit einem hohen Wasserverbrauch einher und war in den USA eng mit der unrühmlichen Sklavenausbeutung verbunden.
Medizinisch wird Baumwolle nicht nur als Verbandmaterial genutzt, sondern war auch schon in der alten Volksheilkunde und im Ayurveda bekannt: der Saft beispielsweise gegen Koliken, die Samen bei Lungenbeschwerden und das Öl als Hautpflegemittel. Gossypol wirkt antioxidativ, insektizid und spermizid, in hohen Dosen jedoch abortiv. Die Wurzelrinde (auch als homöopathisches Mittel verfügbar) kann bei Frauenleiden wie Dysmenorrhoe, Schwangerschaftsübelkeit, Abort, Wehenschwäche, und zur Blutstillung bei Myomen verabreicht werden. Eine hervorragende Anwendung ist veraschte Baumwolle als Brandwundschutz, dessen Herstellung die Dozentin in diesem umfassenden Porträt ebenfalls beschreibt.
Mit dem Monographie-Handout als PDF
 
Hörprobe 2: Nutzung der Baumwolle
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- Artikel-Nr.: PF-313
- Abspieldauer (ca.): 1 Std. 11 Min.
- Edition: PF (Pflanzenheilkunde)
- Schlüsselworte: Baumwolle Frauen Frauenheilkunde Gossypium Malvaceae Verbrennung
Baumwolle als Heilpflanze? Bislang kennen wir sie vor allem als vielseitig verwendbare, robuste und angenehm tragbare Kleidungsfaser. Aufgrund ihrer enormen Fähigkeit zur Wasseraufnahme puffert sie die Schweißausdünstung. Daher ist der natürliche Baumwollstoff nach wie vor beliebter als synthetische Stoffe. Obwohl Baumwolle somit zu den weltweit wichtigsten Rohstoffpflanzen zählt, erscheint sie im Hinblick auf die niedrigen Preise der aus ihr gesponnenen Textilien nur wenig wertvoll.
Die Verwendbarkeit der Baumwolle (Gossypium L.) als Heilpflanze ist dagegen bislang fast unbekannt. Solchen wenig bekannten und doch sehr hilfreichen Heilpflanzen möchte die Berliner Pflanzenheilkunde-Expertin Cornelia Titzmann mit ihren Heilpflanzenporträts mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen - so auch mit diesem Porträt über die Nutzung der Baumwolle in der Pflanzen- und Naturheilkunde.
Gossypium gehört, wie Eibisch oder Stockrose, zu den Malvengewächsen - eine subtropische, nicht frostfeste Pflanze mit einer Vielzahl von Unterarten. Die Baumwollfasern werden aus den Samenhaaren gewonnen und sind in kapselartigen Früchten verborgen, die nach der Reifung aufspringen.
Cornelia Titzmann geht auf die wichtigsten Inhaltsstoffe und deren Wirkung ein, darunter das schwach giftige Gossypol. Als Nutzpflanze war Baumwolle schon seit 6000 v. Chr. in Indien bekannt, wo sie auch volksheilkundlich verwendet wurde, da sie die Ausbreitung von Bakterien auf der Haut verhindert. Ihr Anbau, hauptsächlich in Form von Monokulturen, geht allerdings mit einem hohen Wasserverbrauch einher und war in den USA eng mit der unrühmlichen Sklavenausbeutung verbunden.
Medizinisch wird Baumwolle nicht nur als Verbandmaterial genutzt, sondern war auch schon in der alten Volksheilkunde und im Ayurveda bekannt: der Saft beispielsweise gegen Koliken, die Samen bei Lungenbeschwerden und das Öl als Hautpflegemittel. Gossypol wirkt antioxidativ, insektizid und spermizid, in hohen Dosen jedoch abortiv. Die Wurzelrinde (auch als homöopathisches Mittel verfügbar) kann bei Frauenleiden wie Dysmenorrhoe, Schwangerschaftsübelkeit, Abort, Wehenschwäche, und zur Blutstillung bei Myomen verabreicht werden. Eine hervorragende Anwendung ist veraschte Baumwolle als Brandwundschutz, dessen Herstellung die Dozentin in diesem umfassenden Porträt ebenfalls beschreibt.
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Über die Reihe "Heilpflanzenporträts"
In den Vorträgen ihrer neuen Fachfortbildungsreihe widmet sich die bekannte Berliner Phytotherapeutin und -lehrerin Cornelia Titzmann jeweils einzelnen Heilpflanzen, die sie als umfassende Darstellungen (Monographien) ihrer pharmakologischen Wirkung und heilkundlichen Anwendung, ihrer botanischen Einordnung und speziellen pflanzlichen Merkmale, ihrer Signatur, Geschichte und Mythologie sowie ihrer essenziellen Kernthemen porträtiert.
Dabei kommen sämtliche Aspekte zur Sprache, die eine Pflanze zur einzigartigen Arznei machen, auch im differenziellen Vergleich und in der Kombination mit anderen Pflanzendrogen. Cornelia Titzmann möchte mit ihrer Reihe nicht nur bekannte, sondern auch weniger bekannte Arzneipflanzen vorstellen, die sich in ihrer Praxis schon oft als spezielle Helfer bewährt haben. Diese Pflanzen verdienen mehr Aufmerksamkeit und sollen daher ein bekannteres Gesicht und größeres Gewicht erhalten!
Über die gängigen Nutzungen hinaus können Phytotherapeutinnen und Pflanzenliebhaber so das gesamte Anwendungsspektrum einer Heilpflanze kennenlernen. Homöopath*innen bieten die Vorträge zudem eine Möglichkeit, Arzneipflanzen in ihrer Wirkweise noch besser und tiefer zu verstehen, auch in der Gegenüberstellung von phytotherapeutischer und homöopathischer Wirkung.
1. Ambivalente Geschichte der Baumwolle / Malvengewächs (00:00)
2. Arten von Baumwolle / Botanik, Wachstum / Inhaltsstoffe (06:30)
3. Geschichte / Alte Kulturpflanze in Indien / Volksheilkundlich endemische Anwendung (15:00)
4. Anbau heute: China, Indien, USA / Hoher Wasserverbrauch und Chemieeinsatz / Sklavenausbeutung (22:15)
5. Nutzung / Eigenschaften der Fasern / Öl (28:34)
6. Baumwolle in der Medizin / Wurzelrinde: Frauenmittel / Samen / Ayurveda (34:14)
7. Homöopathie: Idee / Ähnliche Pflanzen (43:55)
8. Brandwundschutz aus Baumwoll-Asche / Herstellung von Baumwoll-Asche (57:58)
Cornelia Titzmann
Seit 1987 Tätigkeit als Heilpraktikerin in eigener Praxis mit den therapeutischen Schwerpunkten Pflanzenheilkunde, Homöopathie und klassischen Naturheilweisen, Lehrtätigkeit an verschiedenen Heilpraktikerschulen und Volkshochschulen, 1994 Mitbegründerin und seither Schulleiterin des IfP (Institut für Phytotherapie) in Berlin, Mutter von drei Kindern.
Nähere Informationen über unsere Autorin Cornelia Titzmann (Webseite): https://www.corneliatitzmann.de
1 MP3-Datei plus Handout-PDF im ZIP-Paket
Bild auf der Covervorderseite:Baumwolle © ISAAA KC auf Pixabay (https://pixabay.com/de/photos/baumwolle-bt-baumwolle-gmo-4220654/, Lizenz: CC0 Public Domain) Wir danken dem/der FotografIn herzlich für die Erlaubnis zur Nutzung dieses Bildes!
We thank the photographer very much for the permission to use this picture!
Hersteller
Verlag Homöopathie + Symbol, Martin Bomhardt, Liebigstr. 36, 10247 Berlin, E-Mail: info@homsym.de
Produktabbildung
Digitales Produkt - keine Abbildung verfügbar. Die Abbildung oben links dient der symbolischen Dekoration dieser Seite
Produktform
Digitales Produkt: Eine/mehrere ZIP-Dateien als digitale(s) Paket zum Herunterladen via Email-Link / Kundenkonto. Die ZIP-Datei enthält alle zum Produkt gehörigen abspielbaren Medien (Format MP3 bei Audio oder MP4 bei Video), optional zusätzliche PDF-Dateien als visuelles Material, optional weitere TXT-Dateien oder andere marktübliche digitale Formate (Genaueres siehe Beschreibung unter "Details").
Angaben zur Produktsicherheit / Warnhinweise
Dieser Titel (Inhalt des Produkts) enthält fachkundliche Informationen für/über Heilberufe und heilkundliche Anwendungen, jedoch keine Werbung für bestimmte Heilmittel/-behandlungen. Er gibt ausschließlich die persönliche Meinung und subjektive Erfahrung des/der jeweiligen Autor*in*nen wieder. Keinesfalls können bestimmte Inhalte, insbesondere im Medium wiedergegebene Hinweise zu medizinischen Anwendungen (z. B. zur Einnahme bestimmer Arzneien) als konkreter Ratgeber oder gar Anleitung zur (Selbst-)Behandlung verstanden werden, insbesondere nicht von medizinischen Laien. Im Falle eines Behandlungsbedarfs halten Sie bitte Rücksprache mit professionellen Therapeut*innen, inbesondere Ihrem Hausarzt/Ärztin, um mögliche gesundheitliche Folgen und Schäden einer unprofessionellen Eigenanwendung zu vermeiden.
Vortragsreihe "Heilpflanzenporträts" an der Samuel-Hahnemann-Schule Berlin, 5. April 2023
Infos über künftige Porträtabende:
Termine zur fortlaufende Reihe hier und auf der Webseite von Cornelia Titzmann